English: Hypothyroidism / Español: Hipotiroidismo / Português: Hipotireoidismo / Français: Hypothyroïdie / Italian: Ipotiroidismo

Schilddrüsenunterfunktion ist eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert, was zu einer Verlangsamung vieler Körperfunktionen führt. Diese Hormone sind entscheidend für den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers.

Allgemeine Beschreibung

Schilddrüsenunterfunktion, auch als Hypothyreose bekannt, tritt auf, wenn die Schilddrüse, eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse an der Vorderseite des Halses, nicht genügend Hormone produziert. Diese Hormone, hauptsächlich Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), regulieren viele physiologische Prozesse, einschließlich des Stoffwechsels, der Herzfrequenz und der Körpertemperatur.

Die häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion sind Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, chirurgische Entfernung der Schilddrüse, Strahlentherapie im Halsbereich und Jodmangel. Auch bestimmte Medikamente und genetische Faktoren können eine Rolle spielen.

Besondere Hinweise

Die Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion entwickeln sich oft langsam und können leicht übersehen oder mit anderen Gesundheitsproblemen verwechselt werden. Zu den häufigsten Symptomen gehören Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut, Haarausfall, Verstopfung und Depression. Bei Frauen können auch Menstruationsunregelmäßigkeiten auftreten.

Anwendungsbereiche

Schilddrüsenunterfunktion ist im medizinischen Bereich in mehreren Kontexten von Bedeutung:

  1. Endokrinologie: Spezialisierung auf die Diagnose und Behandlung von Hormonstörungen, einschließlich Hypothyreose.
  2. Allgemeinmedizin: Erkennung und Management der Schilddrüsenunterfunktion im Rahmen der allgemeinen Gesundheitsversorgung.
  3. Gynäkologie: Untersuchung der Auswirkungen von Hypothyreose auf die weibliche Fortpflanzungsgesundheit.
  4. Kardiologie: Überwachung und Behandlung von kardiovaskulären Komplikationen, die mit einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion verbunden sein können.
  5. Pädiatrie: Diagnose und Behandlung von angeborener Hypothyreose bei Neugeborenen und Kindern.

Bekannte Beispiele

  1. Hashimoto-Thyreoiditis: Eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift und zu einer chronischen Entzündung und schließlich zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt.
  2. Postoperative Hypothyreose: Kann nach einer teilweisen oder vollständigen Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie) auftreten.
  3. Angeborene Hypothyreose: Eine seltene Erkrankung, bei der die Schilddrüse von Geburt an nicht richtig funktioniert oder fehlt, was zu schwerwiegenden Entwicklungsstörungen führen kann, wenn sie nicht behandelt wird.

Behandlung und Risiken

Die Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion erfolgt in der Regel durch die Einnahme von synthetischen Schilddrüsenhormonen, wie Levothyroxin, um den Hormonmangel auszugleichen. Die Dosierung wird individuell angepasst und regelmäßig überwacht, um optimale Hormonspiegel zu gewährleisten.

Risiken und Komplikationen bei unbehandelter oder schlecht kontrollierter Hypothyreose umfassen:

  • Herzprobleme: Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich erhöhtem Cholesterinspiegel und Herzinsuffizienz.
  • Kropfbildung: Vergrößerung der Schilddrüse, die zu Schluck- und Atembeschwerden führen kann.
  • Myxödem: Eine schwere, lebensbedrohliche Form der Hypothyreose, die zu Schwellungen im ganzen Körper, Hypothermie und Bewusstseinsverlust führen kann.
  • Entwicklungsstörungen bei Kindern: Unbehandelte angeborene Hypothyreose kann zu geistigen und körperlichen Entwicklungsverzögerungen führen.

Beispielsätze

  1. "Die Patientin klagte über ständige Müdigkeit und Gewichtszunahme, was zur Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion führte."
  2. "Nach der Entfernung eines Schilddrüsentumors entwickelte der Patient eine Schilddrüsenunterfunktion und benötigt nun eine lebenslange Hormonersatztherapie."
  3. "Regelmäßige Blutuntersuchungen sind wichtig, um die Dosierung des Levothyroxins bei Schilddrüsenunterfunktion anzupassen."

Ähnliche Begriffe

  • Hyperthyreose: Eine Erkrankung, bei der die Schilddrüse zu viele Hormone produziert.
  • Euthyreose: Ein Zustand, in dem die Schilddrüsenhormonspiegel normal sind.
  • Hashimoto-Thyreoiditis: Eine Autoimmunerkrankung und häufige Ursache der Schilddrüsenunterfunktion.
  • Thyroxin (T4): Ein wichtiges Schilddrüsenhormon, das in Levothyroxin-Medikamenten verwendet wird.

Weblinks

Zusammenfassung

Schilddrüsenunterfunktion ist eine häufige endokrine Erkrankung, bei der die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, was zu einer Verlangsamung vieler Körperfunktionen führt. Die häufigsten Ursachen sind Autoimmunerkrankungen, chirurgische Eingriffe und Jodmangel. Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Hormonersatztherapie, die individuell angepasst und überwacht wird, um die Symptome zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und schwerwiegende gesundheitliche Probleme zu verhindern.

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