Eine Brandwunde ist eine Verletzung der Haut oder des Gewebes durch Hitze, Flammen, Chemikalien oder elektrischen Strom. Sie kann verschiedene Grade von oberflächlichen Verbrennungen bis hin zu tiefen Gewebeschäden verursachen. Brandwunden werden oft von Schmerzen, Rötungen, Blasenbildung und Verlust der Hautfunktion begleitet.

Es dauert nur einen Augenblick: Ein bedrängter Koch reißt den Topf aus dem Ofen, eine heiße Tasse Kaffee stürzt vom Rand des Tisches auf ein neugieriges Kind hinunter, ein Kleinkind schafft es, während des Bades den Heißwasserhahn aufzudrehen.

Viele Verbrennungen sind leicht und können zu Hause behandelt werden. Die verletzte Haut wird rot; so etwas wird als Verbrennung ersten Grades bezeichnet. Manchmal werden kleine Blutgefäße beschädigt und lassen Flüssigkeiten aussickern, was Anschwellen und ein nasses Aussehen verursachen kann. Eine Brandwunde, die Blasen hervorruft, wird als Verbrennung zweiten Grades eingestuft. Bei Verbrennungen dritten Grades bilden sich keine Blasen und die Haut verfärbt sich weiß, statt rot. Gewöhnlich gilt: Je tiefer die Brandwunde, desto geringer der Schmerz.

Die Behandlung einer Brandwunde

So behandeln Sie eine Brandwunde:

  • Löschen Sie zunächst das Feuer. Wenn Ihre Kleider brennen, sollten Sie zuerst die Flammen löschen. Lassen Sie sich zu Boden fallen und rollen Sie herum. Wenn ein heißer Gegenstand Schuld an der Verbrennung ist, entfernen Sie ihn.
  • Lassen Sie das Eis im Gefrierfach. Weil kaltes Wasser einer Brandwunde wohltut, bedeutet dies noch lange nicht, dass Eis noch besser wirkt. Wenn man Eis auf die Wunde legt, wird die Blutzufuhr gehemmt.
  • Beachten Sie, wann ärztliche Behandlung nötig ist. Es gibt Fälle, in denen die Behandlung zu Hause mit Erster Hilfe einfach nicht ausreicht. Sie sollten sich sofort ärztlicher Behandlung unterziehen, wenn Sie sich an den Händen, am Gesicht oder über einem Gelenk wie dem Ellbogen verbrannt haben, wenn Ihre Brandwunden Blasen hervorrufen, wenn Sie vermuten, dass Sie eine Verbrennung dritten Grades haben, oder wenn Sie Verätzungen oder elektrische Verbrennungen erlitten haben. Elektrische Verbrennungen können sehr heimtückisch sein, weil der Schaden oft unsichtbar ist, da er unter der Hautoberfläche stattfindet. Ziehen Sie außerdem Ihren Arzt zu Rate, bevor Sie Produkte auf verbrannte Haut auftragen.
  • Kümmern Sie sich nicht um Verschmutzung. Die meisten Verbrennungen ersten Grades sind nicht schmutzig. Falls Ihre doch zufällig schmutzig ist, sollen sie behutsam mit Seife und Wasser säubern. Reiben Sie die Stelle nicht.
  • Kühlen Sie die Brandwunde ab. Bei leichten Verbrennungen lassen Sie kühles Wasser sanft über die Brandwunde laufen, verwenden Sie kühle Kompressen, oder legen Sie die verbrannte Stelle in eine Schüssel kaltes Wasser. Drehen Sie den Hahn nicht voll auf. Sie laufen sonst Gefahr, Ihre Haut weiter zu verletzen. Und benutzen Sie kühles, jedoch nicht eiskaltes Wasser. Die Kälte verhindert die Ausbreitung der Brandwunde, indem sie die Wärmeenergie eliminiert.
  • Verbinden Sie einem Kind die Brandwunde. Falls die Verbrennung eine Stelle betrifft, die wieder verletzt werden oder woran ein Kind kratzen könnte, sollten Sie die Brandwunde mit etwas Verbandmull oder einem Verband bedecken. Lassen Sie das aber, wenn es sich um eine offene, nässende Wunde handelt, da der Verband dann der Wunde festklebt.
  • Öffnen Sie keine Blasen. Falls sich eine Blase bildet, lassen Sie die Hände davon. Blasen sind die Mittel des Körpers, um die Brandwunde steril zu halten. Reiben, stechen oder drücken Sie sie nicht auf.

Verhüten Sie Brandwunden bei Kindern

Selbst das beste Heilmittel ist nicht so gut wie Vorbeugung. Ergreifen Sie die folgenden Maßnahmen, um Ihr Kind vor Verbrennungen zu schützen:

  • Drehen Sie die Topfstiele auf dem Herd nach innen. Die Hauptursache von Unfällen im Haus, wodurch Kinder Verbrennungen erleiden, ist wohl ein Topf mit etwas Heißem, der vom Herd heruntergezogen wird.
  • Halten Sie Kaffee von Kindern fern. Sie sitzen auf der Couch und ruhen sich aus. Ihre Tasse heißer Kaffee steht in der Nähe auf dem Couchtisch. Bevor Sie merken, was passiert, greift Ihr kleiner Junge nach der Tasse und schüttet sie über sich aus.
  • Drehen Sie den Thermostat am Heißwasserspeicher herunter. Stellen Sie ihn auf weniger als 49 Grad Celsius ein. Eine Verbrennung zweiten Grades ist bei Wasser, das wärmer als 48 Grad ist, in Sekundenschnelle möglich. Beachten Sie jedoch die Gefahr, dass sich bei Temperaturen bis 60°C gefährliche Legionellen bilden können.
  • Seien Sie immer auf der Hut. Lassen Sie ein Kind in einem Zimmer mit einem Kamin (selbst wenn es ein Kamingitter davor gibt), einem Holzofen, einem Petroleumheizgerät oder einem anderen Heizgerät niemals unbeaufsichtigt. Selbst eine einzige Minute ist zu lang. Lassen Sie ein Kleinkind auch nicht unbeaufsichtigt im Badezimmer.
  • Schaffen Sie sich Feuerlöscher an. Befestigen Sie Feuerlöscher dort, wo sie griffbereit sind, und warten Sie diese regelmäßig. Erklären Sie Ihren Kindern, dass nicht Wasser, sondern ein Feuerlöscher gegen einen Fettbrand in der Küche eingesetzt werden sollte.
  • Sichern Sie Steckdosen. Sichern Sie alle Steckdosen mit speziell dafür hervorgesehenen Schutzdeckeln ab. Legen Sie keine elektrischen Kabel quer über den Boden. Ein Kind greift danach und beißt in das Kabel, und das bedeutet eine Tragödie.
  • Halten Sie Streichhölzer von kleinen Kindern fern. Das gilt auch für Feuerzeuge. Lassen Sie sie auch nicht in Ihrer Handtasche, wo Kinder sie finden können.
  • Verbieten Sie Kindern den Herd. Halten Sie jüngere Kinder vom Herd fern, besonders wenn Sie kochen, und erlauben Sie älteren Kinder nicht, zu kochen, wenn Sie nicht dabei sind.
  • Üben Sie den Probealarm. Dies bedeutet, dass Sie Fluchtwege in Ihrem Haus festlegen und Ihrem Kind zeigen, wie man diesen folgt.
  • Behalten Sie die Feuermelder in betriebsfähigem Zustand. Überprüfen Sie sie monatlich, besser noch häufiger.
  • Informieren Sie Ihr Kind über Notrufnummern. Selbst ein Kleinkind kann solche Nummern wählen, besonders wenn Sie Ihr Telefon programmieren.
  • Schützen Sie sich vor Sonnenbrand. Lesen Sie im Kapitel Sonnenbrand, wie man Verbrennungen dieser Art entgehen kann.

Das Buttermärchen

Manche Hausmittel haben sich bewährt, aber manche können schlichtweg gefährlich sein. Butter auf eine Verbrennung zu legen ist einfach eine Dummheit.
Warum? Weil Butter nicht steril ist. Sie isoliert darüber hinaus die Stelle und schließt die Hitze ein. Gesalzene Butter reizt außerdem aufgerissene Haut.

Schützen Sie sich

Einige vernünftige Ratschläge für Erwachsene:

  • Sprühen Sie Benzin nie auf Holzkohle, die schon angezündet wurde.
  • Rauchen Sie nie im Bett.
  • Lassen Sie den Motor abkühlen, bevor Sie den Kühlerverschlussdeckel aufmachen.
  • Spritzen Sie nie Benzin als Anlasskraftstoff in den Vergaser.
  • Bewahren Sie beim Kochen Topfhandschuhe und -lappen griffbereit auf.
  • Wenn Sie eine Packung Popcorn aus dem Mikrowellenherd aufmachen, halten Sie die Packung vom Gesicht weg.


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