English: Resuscitation / Español: Reanimación / Português: Reanimação / Français: Réanimation / Italiano: Rianimazione
Reanimation ist die medizinische Maßnahme zur Wiederbelebung einer Person, deren Herz-Kreislauf-System oder Atmung zum Stillstand gekommen ist. Sie umfasst Techniken wie die Herz-Druck-Massage, Beatmung und gegebenenfalls den Einsatz eines Defibrillators, um die lebenswichtigen Funktionen wiederherzustellen.
Allgemeine Beschreibung
Die Reanimation wird bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder Atemstillstand angewendet, um den Sauerstofftransport zu lebenswichtigen Organen aufrechtzuerhalten. Ohne sofortige Maßnahmen kann das Gehirn bereits nach wenigen Minuten irreversible Schäden erleiden.
Die wichtigsten Schritte der Reanimation sind:
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Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW, CPR – Cardiopulmonary Resuscitation)
- 30x Herzdruckmassage (100–120 Mal pro Minute, Drucktiefe ca. 5–6 cm)
- 2x Beatmung (wenn möglich, ansonsten nur Herzdruckmassage)
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Frühdefibrillation
- Einsatz eines Automatisierten Externen Defibrillators (AED), falls vorhanden
- Gerät erkennt lebensbedrohliche Herzrhythmen und gibt bei Bedarf einen Elektroschock ab
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Erweiterte Maßnahmen durch Rettungsdienste oder Ärzte
- Medikamentengabe (z. B. Adrenalin)
- Intubation zur Sicherstellung der Atmung
- Korrektur möglicher Ursachen (z. B. Herzinfarkt, schwere Blutungen, Vergiftungen)
Die Überlebenschancen hängen maßgeblich davon ab, wie schnell die Reanimation beginnt. Jede Minute Verzögerung reduziert die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Wiederbelebung um etwa 10 %.
Symptome, Therapie und Heilung
Wann ist eine Reanimation erforderlich?
Ein Herz-Kreislauf-Stillstand zeigt sich durch:
- Keine Atmung oder abnormale Schnappatmung
- Kein fühlbarer Puls
- Bewusstlosigkeit
Ein Atemstillstand (z. B. durch Ersticken oder Ertrinken) erfordert ebenfalls eine Reanimation, bei der die Beatmung besonders wichtig ist.
Therapie und Nachsorge
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Erfolgreiche Wiederbelebung: Der Patient wird auf einer Intensivstation weiterbehandelt. Mögliche Maßnahmen sind:
- Therapeutische Hypothermie (Kühlung zur Reduktion von Hirnschäden)
- Kardiologische Untersuchungen (z. B. Herzkatheter bei Herzinfarkt)
- Langzeitbeatmung oder künstliches Koma, falls nötig
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Langfristige Auswirkungen:
- Mögliche neurologische Schäden, wenn das Gehirn zu lange ohne Sauerstoff war
- Kardiologische Rehabilitation nach Herzinfarkt oder schwerer Herzerkrankung
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Präventive Maßnahmen:
- Implantierbarer Defibrillator (ICD) bei Patienten mit hohem Risiko für erneuten Herzstillstand
- Medikamentöse Therapie zur Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems
Anwendungsbereiche
- Notfallmedizin: Erste Hilfe bei Herzstillstand und Atemstillstand
- Intensivmedizin: Nachsorge nach erfolgreicher Reanimation
- Kardiologie: Behandlung von Herzrhythmusstörungen, die zum Stillstand geführt haben
- Anästhesie: Reanimationsmaßnahmen während Operationen bei Komplikationen
Risiken und Herausforderungen
- Rippenbrüche durch Herzdruckmassage (besonders bei älteren Menschen)
- Gehirnschäden durch Sauerstoffmangel, wenn die Reanimation zu spät beginnt
- Erfolgsrate abhängig vom schnellen Handeln – oft scheitert die Wiederbelebung ohne sofortige Maßnahmen
- Emotionale Belastung für Angehörige und Ersthelfer
Ähnliche Begriffe
- Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW, CPR)
- Defibrillation
- Intensivmedizin
- Atemwegsmanagement
Zusammenfassung
Die Reanimation ist eine lebensrettende Maßnahme bei Herz-Kreislauf-Stillstand oder Atemstillstand. Sie umfasst die Herz-Druck-Massage, Beatmung und den Einsatz eines Defibrillators. Eine frühzeitige Reanimation erhöht die Überlebenschancen erheblich. Nach einer erfolgreichen Wiederbelebung ist oft eine intensive medizinische Nachsorge notwendig, um mögliche Folgeschäden zu minimieren.
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