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Wachstumsstörung bezeichnet eine Abweichung von der normalen körperlichen Entwicklung, bei der das Längenwachstum oder die Gewichtszunahme eines Kindes oder Jugendlichen nicht dem altersentsprechenden Durchschnitt entspricht. Diese Störungen können genetische, hormonelle, ernährungsbedingte oder krankheitsbedingte Ursachen haben.

Allgemeine Beschreibung

Wachstumsstörungen können sowohl ein zu langsames als auch ein übermäßiges Wachstum betreffen. Ein normales Wachstum verläuft in Phasen und wird von Hormonen wie dem Wachstumshormon (GH), Schilddrüsenhormonen und Sexualhormonen gesteuert. Störungen in diesem System können zu:

  • Kleinwuchs (Minderwuchs, Wachstumsverzögerung) führen, wenn das Wachstum langsamer als normal verläuft.
  • Hochwuchs oder Riesenwuchs führen, wenn das Wachstum unkontrolliert oder übermäßig ist.

Ursachen für Wachstumsstörungen:

  • Genetische Faktoren (z. B. Turner-Syndrom, Achondroplasie)
  • Hormonelle Störungen (z. B. Wachstumshormonmangel, Schilddrüsenunterfunktion)
  • Chronische Erkrankungen (z. B. Zöliakie, Nierenerkrankungen)
  • Mangelernährung oder Vitamin- und Mineralstoffmängel
  • Frühgeburt oder Wachstumsverzögerungen in der Schwangerschaft

Symptome, Therapie und Heilung

Typische Symptome von Wachstumsstörungen

  • Kleinwuchs:

    • Körpergröße unter der 3. Perzentile für das Alter
    • Verzögerte Pubertätsentwicklung
    • Proportionale oder disproportionale Körperentwicklung
  • Hochwuchs:

    • Überdurchschnittliches Längenwachstum
    • Vergrößerte Hände, Füße oder Gesichtszüge (bei Akromegalie)
    • Beschwerden durch übermäßige Knochen- und Gewebewachstums

Therapieoptionen

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Wachstumsstörung:

  1. Hormonelle Therapie

    • Wachstumshormon-Therapie (GH-Therapie) bei Wachstumshormonmangel
    • Schilddrüsenhormone bei Schilddrüsenunterfunktion
    • Östrogen- oder Testosterontherapie bei verzögerter Pubertät
  2. Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung

    • Ausgleich von Nährstoffmängeln durch spezielle Diäten oder Nahrungsergänzungsmittel
    • Behandlung von Mangelernährung bei chronischen Krankheiten
  3. Chirurgische Eingriffe oder Orthopädische Maßnahmen

    • Bei angeborenen Knochenerkrankungen oder Wachstumsstörungen, die die Körperproportionen beeinflussen
  4. Medikamentöse Therapie zur Wachstumshemmung

    • In seltenen Fällen kann ein übermäßiges Wachstum medikamentös gebremst werden

Heilungschancen und Prognose

  • Frühzeitige Diagnose und Therapie verbessern die Wachstumschancen erheblich.
  • Hormonelle Behandlungen sind besonders wirksam, wenn sie früh begonnen werden.
  • Genetisch bedingte Wachstumsstörungen sind oft nicht heilbar, können aber in ihrer Auswirkung gemildert werden.

Anwendungsbereiche

  • Pädiatrie: Diagnose und Therapie von Wachstumsstörungen bei Kindern
  • Endokrinologie: Behandlung hormoneller Wachstumsstörungen
  • Orthopädie: Korrektur von Knochenfehlbildungen durch Wachstumsstörungen
  • Ernährungsmedizin: Therapie von Mangelernährung oder Verdauungserkrankungen, die das Wachstum beeinflussen

Risiken und Herausforderungen

  • Späte Diagnose kann das Behandlungsergebnis verschlechtern.
  • Nebenwirkungen der Hormontherapie wie Gelenkschmerzen oder erhöhter Blutzuckerspiegel.
  • Psychosoziale Belastung durch eine auffällige Körpergröße, besonders im sozialen Umfeld.

Ähnliche Begriffe

  • Kleinwuchs (Minderwuchs)
  • Hochwuchs (Riesenwuchs)
  • Wachstumshormonmangel
  • Akromegalie (Wachstumshormonüberschuss im Erwachsenenalter)

Zusammenfassung

Eine Wachstumsstörung kann zu Klein- oder Hochwuchs führen und hat verschiedene genetische, hormonelle oder ernährungsbedingte Ursachen. Die Behandlung erfolgt durch Hormontherapie, Ernährungsmaßnahmen oder medizinische Interventionen. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Chancen auf ein normales Wachstum erheblich.

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