English: Underweight / Español: Bajo peso / Português: Baixo peso / Français: Insuffisance pondérale / Italiano: Sottopeso
Untergewicht bezeichnet ein Körpergewicht, das unter dem medizinisch empfohlenen Bereich liegt. Es wird häufig durch den Body-Mass-Index (BMI) definiert, wobei ein BMI unter 18,5 als Untergewicht gilt. Ursachen können genetische Veranlagung, Mangelernährung, chronische Erkrankungen oder psychische Störungen wie Essstörungen sein.
Allgemeine Beschreibung
Untergewicht kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen, insbesondere wenn es mit Mangelernährung oder Muskelschwund verbunden ist. Es kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
- Ungenügende Kalorienaufnahme (z. B. durch Essstörungen oder falsche Ernährung)
- Erhöhter Energieverbrauch (z. B. bei Hyperthyreose oder schweren Infektionen)
- Magen-Darm-Erkrankungen (z. B. Zöliakie, Morbus Crohn, chronische Durchfälle)
- Psychische Ursachen (z. B. Depression, Angststörungen, Anorexie)
- Krebserkrankungen oder schwere chronische Krankheiten
Während manche Menschen von Natur aus schlank sind, kann krankhaftes Untergewicht zu Mangelerscheinungen, Immunschwäche, Osteoporose und hormonellen Störungen führen.
Symptome, Therapie und Heilung
Typische Symptome von Untergewicht
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Brüchige Haare und Nägel
- Trockene Haut
- Häufige Infekte (geschwächtes Immunsystem)
- Hormonelle Störungen (z. B. ausbleibende Menstruation)
- Muskelschwäche oder Muskelschwund
- Osteoporose-Risiko durch Kalziummangel
Therapieoptionen bei Untergewicht
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Ernährungstherapie
- Kalorienreiche, nährstoffreiche Ernährung mit gesunden Fetten und Proteinen
- Häufige, kleine Mahlzeiten mit hohem Nährstoffgehalt
- Hochkalorische Getränke (Smoothies, Shakes, Spezialnahrung)
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Medizinische Abklärung und Behandlung der Ursache
- Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen oder Hormonstörungen
- Therapie von Essstörungen durch Psychotherapie und Ernährungsberatung
- Behandlung von Depressionen oder Angststörungen, falls psychische Faktoren eine Rolle spielen
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Muskelaufbau durch gezielte Bewegung
- Krafttraining zur Förderung der Muskelmasse
- Kombination aus Bewegung und Ernährungsanpassung für gesundes Zunehmen
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Nahrungsergänzungsmittel bei Mangelerscheinungen
- Vitamin D und Kalzium gegen Osteoporose
- Eisen und B-Vitamine bei Blutarmut
- Eiweißreiche Nahrungsergänzungen bei Muskelschwäche
Heilungschancen und Prognose
- Bei genetisch bedingtem Untergewicht ist keine Behandlung erforderlich, wenn keine gesundheitlichen Beschwerden bestehen.
- Bei krankhaftem Untergewicht kann eine frühzeitige Therapie Mangelerscheinungen und Folgekrankheiten verhindern.
- Bei Essstörungen ist eine langfristige psychologische und ernährungstherapeutische Betreuung entscheidend.
Anwendungsbereiche
- Ernährungsmedizin: Behandlung von Mangelernährung und Nährstoffmangel
- Psychiatrie und Psychotherapie: Therapie von Essstörungen
- Endokrinologie: Untersuchung hormoneller Ursachen von Untergewicht
- Gastroenterologie: Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen, die zu Untergewicht führen
Risiken und Herausforderungen
- Mangelernährung kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
- Chronische Erkrankungen als Ursache müssen behandelt werden, um das Gewicht stabil zu halten.
- Psychische Erkrankungen wie Anorexie erfordern eine langfristige Therapie.
Ähnliche Begriffe
- Kachexie (krankhafter Gewichtsverlust bei schweren Erkrankungen)
- Mangelernährung
- Essstörungen (z. B. Anorexia nervosa)
- BMI (Body-Mass-Index)
Zusammenfassung
Untergewicht kann genetisch bedingt oder krankhaft sein und wird oft durch Essstörungen, Erkrankungen oder Mangelernährung verursacht. Die Behandlung umfasst eine angepasste Ernährung, medizinische Abklärung und gegebenenfalls psychologische Therapie. Eine frühzeitige Intervention kann gesundheitliche Risiken wie Muskelschwund oder Immunschwäche verhindern.
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