English: Mitral Valve / Español: Válvula mitral / Português: Válvula mitral / Français: Valve mitrale / Italiano: Valvola mitrale

Mitralklappe ist eine Herzklappe, die zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer liegt und den Blutfluss in eine Richtung steuert. Sie sorgt dafür, dass das sauerstoffreiche Blut aus dem linken Vorhof in die linke Herzkammer fließt und verhindert, dass das Blut beim Zusammenziehen der Kammer (Systole) zurück in den Vorhof gelangt.

Allgemeine Beschreibung

Die Mitralklappe ist eine von vier Herzklappen und wird oft als zweizipflige oder bikuspide Klappe bezeichnet, da sie aus zwei Segeln (Cusps) besteht. Diese Segel öffnen sich, wenn sich der linke Vorhof füllt und das Blut in die linke Kammer fließt. Sobald die Kammer gefüllt ist und sich zusammenzieht, schließt sich die Mitralklappe und verhindert einen Rückfluss in den Vorhof. Dadurch kann das Blut kontrolliert aus der linken Herzkammer durch die Aortenklappe in die Aorta und weiter in den Körperkreislauf gepumpt werden.

Erkrankungen der Mitralklappe, wie Mitralklappeninsuffizienz (undichter Klappenschluss) oder Mitralklappenstenose (verengte Klappe), können den Blutfluss erheblich beeinträchtigen und die Herzfunktion schwächen. Solche Klappenfehler führen zu einer Überlastung des Herzens und können unbehandelt Herzinsuffizienz, Atemnot, Erschöpfung und in schweren Fällen lebensbedrohliche Zustände verursachen.

Die Mitralklappe erhielt ihren Namen, weil ihre Form an eine Bischofsmütze (Mitra) erinnert. Heute sind verschiedene diagnostische Verfahren wie Ultraschall (Echokardiographie) und minimalinvasive oder operative Eingriffe zur Reparatur oder zum Austausch der Mitralklappe weit verbreitet.

Anwendungsbereiche

  • Kardiologie: Diagnose und Behandlung von Mitralklappenerkrankungen wie Insuffizienz oder Stenose.
  • Herzchirurgie: Durchführung von Mitralklappenreparaturen oder -ersatzoperationen bei schwerwiegenden Klappenfehlern.
  • Echokardiographie: Bildgebendes Verfahren zur Beurteilung der Funktion und Struktur der Mitralklappe und zur Erkennung von Klappenerkrankungen.
  • Intensivmedizin: Überwachung von Patienten mit akutem Klappenversagen, die oft eine intensive medizinische Betreuung benötigen.
  • Geriatrie: Behandlung altersbedingter Klappenerkrankungen, die im höheren Alter häufiger auftreten.

Bekannte Beispiele

  • Mitralklappeninsuffizienz: Ein Klappenfehler, bei dem die Mitralklappe nicht vollständig schließt, sodass Blut aus der linken Herzkammer zurück in den linken Vorhof fließt. Dies kann das Herz belasten und Symptome wie Atemnot und Müdigkeit verursachen.
  • Mitralklappenstenose: Eine Verengung der Mitralklappe, die den Blutfluss vom linken Vorhof in die linke Kammer einschränkt und zu einer Druckerhöhung im Vorhof und in den Lungengefäßen führen kann.
  • Mitralprolaps: Ein Zustand, bei dem die Segel der Mitralklappe während der Herzaktion nach oben in den linken Vorhof ausbeulen, was zu einem leichten Rückfluss von Blut führen kann.
  • Mitralklappenersatz: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem eine stark geschädigte Mitralklappe durch eine künstliche Klappe (mechanisch oder biologisch) ersetzt wird.
  • Ballonvalvuloplastie: Ein Verfahren, bei dem ein Ballon in die verengte Mitralklappe eingeführt und aufgeblasen wird, um die Klappe zu weiten und den Blutfluss zu verbessern.

Risiken und Herausforderungen

Erkrankungen der Mitralklappe können das Herz erheblich belasten und unbehandelt zur Herzinsuffizienz führen. Eine häufige Herausforderung ist die Diagnose von Mitralklappenerkrankungen, da diese oft asymptomatisch beginnen und die Symptome erst bei fortgeschrittener Erkrankung auftreten. Auch die Wahl der Behandlungsmethode ist komplex: Während bei leichten Fällen Medikamente die Beschwerden lindern können, sind bei schweren Klappenfehlern oft invasive Eingriffe notwendig.

Operationen an der Mitralklappe, wie eine Klappenreparatur oder ein Ersatz, sind heute zwar routiniert, jedoch nicht ohne Risiko. Infektionen, Blutgerinnsel und das Risiko eines erneuten Klappenversagens sind mögliche postoperative Komplikationen. Auch bei der Entscheidung für eine mechanische oder biologische Ersatzklappe muss die Lebensdauer der Klappe sowie das Risiko einer langfristigen Antikoagulationstherapie abgewogen werden.

Symptome, Therapie und Heilung

  • Symptome: Typische Symptome bei Mitralklappenerkrankungen sind Atemnot, Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen und in schweren Fällen Brustschmerzen und Schwellungen in den Beinen.
  • Therapieansätze: Die Behandlung reicht von Medikamenten (z. B. Diuretika, Betablocker) zur Entlastung des Herzens bis hin zu chirurgischen Verfahren wie der Mitralklappenreparatur oder dem Mitralklappenersatz. Auch minimalinvasive Eingriffe, wie die Kathetergestützte Klappenreparatur (MitraClip), sind möglich.
  • Heilung und Prognose: Die Prognose hängt von der Art und dem Schweregrad der Erkrankung sowie der gewählten Behandlung ab. Viele Patienten erholen sich nach einem Klappeneingriff gut und können ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Eine regelmäßige Nachsorge ist jedoch unerlässlich, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Ähnliche Begriffe

  • Trikuspidalklappe (Herzklappe zwischen rechtem Vorhof und rechter Herzkammer)
  • Aortenklappe (Herzklappe zwischen linker Herzkammer und Aorta)
  • Pulmonalklappe (Herzklappe zwischen rechter Herzkammer und Lungenarterie)
  • Klappeninsuffizienz (allgemeiner Begriff für eine undichte Herzklappe)
  • Herzklappenersatz (operativer Eingriff zum Austausch einer Herzklappe)

Zusammenfassung

Die Mitralklappe ist eine essenzielle Herzklappe, die den Blutfluss zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer reguliert. Sie verhindert den Rückfluss von Blut und sorgt für eine effiziente Durchblutung des Körpers. Erkrankungen der Mitralklappe, wie Mitralklappeninsuffizienz oder -stenose, können zu schwerwiegenden Herzproblemen führen und erfordern oft eine gezielte medizinische Behandlung oder operative Eingriffe, um die Herzfunktion zu erhalten und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.