English: Liver cancer / Español: cáncer de hígado / Português: câncer de fígado / Français: cancer du foie / Italiano: cancro al fegato

Leberkrebs bezeichnet eine bösartige Tumorerkrankung der Leber, die aus mutierten Zellen des Lebergewebes entsteht. In der Medizin unterscheidet man zwischen dem primären Leberkrebs, der direkt in der Leber entsteht, und den sekundären Lebermetastasen, die durch Absiedlung von Tumoren anderer Organe entstehen. Primäre Formen umfassen das hepatozelluläre Karzinom (HCC), das am häufigsten auftritt, sowie das cholangiozelluläre Karzinom (CCC) in den Gallengängen der Leber.

Allgemeine Beschreibung

Leberkrebs ist eine ernsthafte Erkrankung mit hohen Gesundheitsrisiken und einer vergleichsweise schlechten Prognose, da er oft spät erkannt wird. Die Leber selbst ist ein lebenswichtiges Organ, das viele Funktionen erfüllt, darunter die Entgiftung des Körpers, die Produktion von Galle und die Speicherung von Nährstoffen. Leberkrebs tritt am häufigsten bei Menschen auf, die bereits an einer chronischen Lebererkrankung wie Leberzirrhose oder Hepatitis B oder C leiden, da diese Erkrankungen das Lebergewebe schädigen und die Entstehung von Krebszellen begünstigen. Zusätzlich können Risikofaktoren wie hoher Alkoholkonsum, Fettleibigkeit und die Aufnahme krebserregender Stoffe (z.B. Aflatoxine) die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen.

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist die häufigste Form des primären Leberkrebses und tritt meist in Verbindung mit einer Leberzirrhose auf. Das cholangiozelluläre Karzinom (CCC) betrifft dagegen die Gallengänge und kann sich auch in einem früheren Stadium entwickeln. Zu den häufigsten Symptomen bei Leberkrebs zählen ein ungewollter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Oberbauchschmerzen, Gelbsucht (Ikterus) und allgemeine Schwäche. Die Diagnose erfolgt meist durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT- oder MRT-Scans sowie durch Blutuntersuchungen auf Tumormarker (z.B. Alpha-Fetoprotein, AFP).

Die Behandlung von Leberkrebs hängt vom Stadium der Erkrankung und vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Im Frühstadium können chirurgische Eingriffe wie die Leberresektion oder eine Lebertransplantation eine Heilung ermöglichen. Für fortgeschrittenere Stadien stehen lokal-ablative Verfahren wie die Radiofrequenzablation oder transarterielle Chemoembolisation (TACE) sowie systemische Therapien (z.B. Immuntherapien, zielgerichtete Therapien mit Sorafenib oder Lenvatinib) zur Verfügung. Die Prognose ist im fortgeschrittenen Stadium leider oft ungünstig, da die Leber durch das Tumorwachstum stark beeinträchtigt wird.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome

Leberkrebs verursacht oft erst in späteren Stadien Symptome, darunter:

  • Ungewollter Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Oberbauchschmerzen und ein Gefühl der Schwellung im rechten Oberbauch
  • Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen)
  • Müdigkeit und allgemeine Schwäche
  • Eventuell Fieber und Übelkeit

Therapie

Die Therapieansätze bei Leberkrebs sind vielfältig und hängen von der Größe und Lage des Tumors sowie dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Zu den Hauptmethoden gehören:

  • Chirurgische Resektion: Entfernung des betroffenen Lebergewebes
  • Lebertransplantation: Bei geeigneten Patienten und frühen Tumorstadien
  • Lokal-ablative Therapien: Verfahren wie Radiofrequenzablation (RFA) oder Mikrowellenablation zur gezielten Tumorzerstörung
  • Transarterielle Chemoembolisation (TACE): Chemotherapie direkt in den Tumor
  • Systemische Therapien: Medikamente wie Immuntherapien und zielgerichtete Medikamente

Heilung und Prognose

Die Heilungschancen hängen stark vom Stadium des Leberkrebses bei der Diagnose ab. Frühzeitig erkannter Leberkrebs hat bessere Heilungschancen, vor allem durch Operation oder Transplantation. In fortgeschrittenen Fällen kann die Prognose begrenzt sein, doch moderne Behandlungen können das Leben verlängern und die Symptome lindern.

Anwendungsbereiche

Wichtige Anwendungsbereiche in der Behandlung und Erforschung von Leberkrebs sind:

  • Krebsfrüherkennung: Besonders bei Risikogruppen wie Patienten mit Hepatitis oder Leberzirrhose
  • Chirurgische Onkologie: Eingriffe zur Entfernung des Tumors
  • Interventionelle Radiologie: Verfahren zur Tumorbehandlung, z.B. Ablation oder Embolisation
  • Pharmakotherapie: Einsatz von Medikamenten wie Immun- und zielgerichteten Therapien
  • Palliativmedizin: Schmerz- und Symptombehandlung bei fortgeschrittenem Krebsstadium

Bekannte Beispiele

Bekannte Beispiele für die Behandlung von Leberkrebs sind die Anwendung von Sorafenib als zielgerichtetes Medikament zur Behandlung des HCC oder die Durchführung einer Lebertransplantation, insbesondere bei Patienten, die im Frühstadium diagnostiziert werden. Ein weiteres Beispiel ist die transarterielle Chemoembolisation (TACE), die für Patienten im mittleren Stadium des HCC eine gängige Methode zur Tumorverkleinerung ist.

Risiken und Herausforderungen

Leberkrebs bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, darunter die Schwierigkeit einer frühzeitigen Diagnose aufgrund oft unspezifischer Symptome. Die Erkrankung wird häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was die Therapiechancen einschränkt. Zudem ist Leberkrebs oft mit bestehenden Lebererkrankungen verbunden, die die Behandlung erschweren und die Leberfunktion zusätzlich beeinträchtigen können. Eine Herausforderung besteht auch darin, Patienten mit schweren Begleiterkrankungen oder geschwächter Leberfunktion geeignete Behandlungen anzubieten. Die Nebenwirkungen von systemischen Therapien und die eingeschränkten Möglichkeiten der Heilung im Spätstadium sind ebenfalls wichtige Faktoren.

Ähnliche Begriffe

  • Hepatozelluläres Karzinom (HCC): Die häufigste Form des primären Leberkrebses
  • Cholangiozelluläres Karzinom (CCC): Leberkrebs, der die Gallengänge betrifft
  • Leberzirrhose: Eine chronische Lebererkrankung, die oft ein Risikofaktor für Leberkrebs ist
  • Lebermetastasen: Sekundäre Tumoren in der Leber, die von Krebszellen anderer Organe stammen

Zusammenfassung

Leberkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Leber, die in primärer Form als hepatozelluläres Karzinom oder cholangiozelluläres Karzinom auftritt. Risikofaktoren umfassen chronische Lebererkrankungen wie Hepatitis B oder C und Leberzirrhose. Leberkrebs wird häufig erst spät diagnostiziert und bringt hohe Herausforderungen in der Therapie mit sich. Zu den Behandlungsoptionen zählen chirurgische Eingriffe, lokale Ablationen und medikamentöse Therapien, die je nach Stadium und Gesundheitszustand des Patienten zum Einsatz kommen. Da die Prognose im fortgeschrittenen Stadium oft eingeschränkt ist, gewinnen Früherkennung und Risikovorsorge an Bedeutung.

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