Lexikon

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Nebenhöhle bezieht sich auf die luftgefüllten Hohlräume im Schädelknochen, die mit der Nasenhöhle verbunden sind. Diese Nebenhöhlen spielen eine wichtige Rolle in der Atmung, der Resonanz der Stimme und der Verringerung des Schädelgewichts. Es gibt vier Hauptpaare von Nebenhöhlen: Kieferhöhlen (Sinus maxillares), Stirnhöhlen (Sinus frontales), Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidales) und Siebbeinhöhlen (Sinus ethmoidales).

Allgemeine Beschreibung

Nebenhöhlen im medizinischen Kontext sind Hohlräume im Schädel, die mit Schleimhaut ausgekleidet und mit der Nasenhöhle verbunden sind. Diese Höhlen sind normalerweise mit Luft gefüllt und helfen, den Schädel zu belüften und das Gewicht des Kopfes zu reduzieren. Sie produzieren auch Schleim, der die Nasenwege feucht hält und Partikel oder Krankheitserreger einfängt.

Die vier Hauptgruppen der Nebenhöhlen sind:

1. Kieferhöhlen (Sinus maxillares): Die größten der Nebenhöhlen, die sich in den Wangenknochen befinden.
2. Stirnhöhlen (Sinus frontales): Befinden sich im Stirnbereich über den Augen.
3. Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidales): Liegen hinter den Augen und der Nase, tief im Schädel.
4. Siebbeinhöhlen (Sinus ethmoidales): Eine Gruppe kleinerer Hohlräume, die zwischen den Augen und der Nasenwurzel liegen.

Funktionen der Nebenhöhlen

1. Reduktion des Schädelgewichts: Durch die luftgefüllten Hohlräume wird das Gewicht des Kopfes reduziert.
2. Resonanzraum: Die Nebenhöhlen tragen zur Resonanz der Stimme bei.
3. Schleimproduktion: Hilft, die Nasenhöhle feucht zu halten und Verunreinigungen abzufangen.
4. Schutzfunktion: Die Nebenhöhlen tragen dazu bei, das Gesicht bei Verletzungen zu schützen, indem sie als Stoßdämpfer wirken.

Erkrankungen der Nebenhöhlen

Die Nebenhöhlen können von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein, die oft mit Entzündungen und Infektionen verbunden sind:

1. Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung): Eine Entzündung der Schleimhaut in den Nebenhöhlen, die akut oder chronisch sein kann. Ursachen sind oft virale oder bakterielle Infektionen, Allergien oder anatomische Anomalien.

   • Akute Sinusitis: Hält weniger als vier Wochen an und wird oft durch Erkältungen verursacht.
   • Chronische Sinusitis: Dauert länger als zwölf Wochen und kann durch anhaltende Infektionen, Allergien oder Polypen verursacht werden.

2. Nasennebenhöhlenpolypen: Gutartige Wucherungen der Schleimhaut, die die Nasenwege blockieren und Sinusitis verursachen können.

3. Pilzsinusitis: Eine seltene Form der Sinusitis, die durch Pilzinfektionen verursacht wird und häufig bei immungeschwächten Personen auftritt.

4. Tumoren: Bösartige oder gutartige Tumore können in den Nebenhöhlen entstehen und Symptome wie Verstopfung, Nasenbluten oder Gesichtsschmerzen verursachen.

Symptome und Diagnose

Symptome: Die Symptome von Nebenhöhlenerkrankungen können je nach Ursache und Schweregrad variieren, umfassen aber häufig:

• Verstopfte Nase
• Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen oder -druck
• Schleimabsonderung aus der Nase oder in den Rachen
• Verlust des Geruchssinns
• Husten, insbesondere nachts
• Mundgeruch

Diagnose: Die Diagnose von Nebenhöhlenerkrankungen erfolgt durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren:

• Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt fragt nach Symptomen und untersucht die Nasenhöhlen.
• Bildgebende Verfahren: Röntgen, CT-Scan oder MRT können verwendet werden, um die Nebenhöhlen genauer zu betrachten.
• Endoskopie: Ein dünner, flexibler Schlauch mit einer Kamera wird in die Nasenhöhle eingeführt, um die Nebenhöhlen direkt zu inspizieren.

Behandlung und Prävention

Behandlung: Die Behandlung von Nebenhöhlenerkrankungen hängt von der Ursache und Schwere der Symptome ab:

• Medikamente: Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen), abschwellende Mittel, Nasensprays und Steroide zur Reduzierung von Entzündungen.
• Spülungen: Salzwasserspülungen zur Reinigung der Nasenwege.
• Chirurgie: Bei chronischer Sinusitis oder Polypen kann eine Operation notwendig sein, um blockierte Nasengänge zu öffnen oder Polypen zu entfernen.

Prävention: Maßnahmen zur Vorbeugung von Nebenhöhlenerkrankungen umfassen:

• Regelmäßige Nasenspülungen mit Kochsalzlösung
• Vermeidung von Allergenen und Reizstoffen
• Rauchverzicht
• Behandlung von Allergien
• Gute Handhygiene, um Infektionen vorzubeugen

Anwendungsbereiche

Nebenhöhlen sind in verschiedenen medizinischen Bereichen relevant:

• Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO): Diagnose und Behandlung von Nebenhöhlenerkrankungen.
• Allergologie: Behandlung von allergiebedingten Nebenhöhlenproblemen.
• Infektiologie: Management von Infektionen, die die Nebenhöhlen betreffen.
• Chirurgie: Operative Eingriffe zur Behandlung chronischer oder schwerer Nebenhöhlenprobleme.

Bekannte Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für eine Erkrankung der Nebenhöhlen ist die chronische Sinusitis, eine langanhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen, die häufig bei Menschen mit Allergien oder strukturellen Anomalien der Nasengänge auftritt. Ein weiteres Beispiel ist die akute bakterielle Sinusitis, die oft nach einer Erkältung auftritt und mit Antibiotika behandelt werden kann.

Ähnliche Begriffe

• Rhinitis: Entzündung der Nasenschleimhaut, oft durch Allergien oder Infektionen verursacht.
• Otitis media: Entzündung des Mittelohrs, die oft zusammen mit Sinusitis auftritt.
• Pharyngitis: Entzündung des Rachens, die häufig mit Sinusitis assoziiert ist.
• Polypen: Gutartige Schleimhautwucherungen, die Nasenwege und Nebenhöhlen blockieren können.

Artikel mit 'Nebenhöhle' im Titel

• Nebenhöhlenentzündung: Eine Nebenhöhlenentzündung oder Sinusitis ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Hohlräumen der Nasennebenhöhlen. Die Nebenhöhlen sind mit Luft gefüllte Hohlräume im Gesichtsknochen, die mit der Nasenhöhle verbunden sind

Zusammenfassung

Nebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Schädel, die wichtige Funktionen bei der Atmung, der Resonanz der Stimme und der Reduktion des Schädelgewichts erfüllen. Erkrankungen der Nebenhöhlen, wie Sinusitis, können erhebliche Beschwerden verursachen und erfordern eine gezielte Behandlung. Präventionsmaßnahmen und eine gute Mund- und Nasenhygiene sind entscheidend, um Nebenhöhlenerkrankungen zu vermeiden und die allgemeine Gesundheit zu erhalten.

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