English: Nosebleed / Español: Hemorragia nasal / Português: Hemorragia nasal / Français: Saignement de nez / Italian: Epistassi
Nasenbluten (Epistaxis) ist ein medizinischer Zustand, bei dem Blut aus der Nasenhöhle austritt. Es kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden und reicht von harmlosen bis hin zu ernsthaften Gesundheitsproblemen. Nasenbluten kann spontan auftreten oder durch Verletzungen, Krankheiten oder Umwelteinflüsse ausgelöst werden.
Allgemeine Beschreibung
Nasenbluten tritt häufig auf und kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: vorderes und hinteres Nasenbluten. Vorderes Nasenbluten ist die häufigste Form und tritt auf, wenn Blutgefäße im vorderen Teil der Nase platzen. Es ist normalerweise leichter zu handhaben und weniger ernst. Hinteres Nasenbluten ist seltener, aber ernster, da es tiefer in der Nasenhöhle auftritt und schwieriger zu kontrollieren ist. Diese Form des Nasenblutens tritt häufiger bei älteren Menschen auf und kann eine medizinische Notfallbehandlung erfordern.
Ursachen für Nasenbluten können vielfältig sein:
- Trockene Luft: Führt zu trockenen und rissigen Schleimhäuten.
- Nasenverletzungen: Durch Stoßen, Nasebohren oder Fremdkörper.
- Allergien und Infektionen: Reizungen durch Allergien oder Infektionen wie Erkältungen.
- Blutgerinnungsstörungen: Krankheiten oder Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen.
- Bluthochdruck: Erhöhter Blutdruck kann zu Nasenbluten führen.
- Substanzmissbrauch: Kokainkonsum kann die Nasenschleimhaut schädigen.
Die Behandlung von Nasenbluten hängt von der Ursache und der Schwere des Blutverlusts ab. Bei leichten Fällen reicht es oft aus, die Nase zu drücken und den Kopf nach vorne zu beugen, um das Blut zu stoppen. In schwereren Fällen kann eine ärztliche Behandlung notwendig sein, einschließlich der Anwendung von Nasentamponaden, Blutstillungsmitteln oder in seltenen Fällen chirurgischen Eingriffen.
Symptome, Therapie und Heilung
Symptome
Die Symptome von Nasenbluten umfassen:
- Sichtbares Blut aus einem oder beiden Nasenlöchern
- Blut im Rachenraum, das heruntergeschluckt wird
- Bei starkem Blutverlust: Schwächegefühl, Schwindel, oder Ohnmacht
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und Schwere des Nasenblutens:
- Erste Hilfe: Kopf nach vorne beugen, Nase für 10-15 Minuten zusammendrücken, kalte Kompressen auf die Nase oder Stirn legen.
- Medikamentöse Behandlung: Nasensprays zur Verengung der Blutgefäße, Salben zur Befeuchtung der Nasenschleimhaut.
- Ärztliche Maßnahmen: Nasentamponade, Verödung (Kauterisation) der Blutgefäße, chirurgische Eingriffe bei schweren oder wiederkehrenden Blutungen.
- Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen: Einstellung des Bluthochdrucks, Anpassung von blutverdünnenden Medikamenten.
Hausmittel
Jeder Schlag auf die Nase (durch einen verirrten Schneeball, einen Kampf auf dem Schulhof oder einen Sturz) kann zu Nasenbluten, zu einer gebrochenen Nase und (fast immer) zur Schwellung führen. Es ist schwieriger, die Blutung bei einer geschwollenen Nase zu stillen, weil man die Nasenlöcher nicht so gut zuhalten kann. Außerdem kommt das Blut in solchen Fällen meist auch aus Blutgefäßen, die viel weiter hinten sitzen, so dass Sie diese sowieso nicht zukneifen könnten.
Stecken Sie Mull in jedes Nasenloch, um die die Blutung zu stillen. Sie sollten sich auch nicht hinlegen, es sei denn, Sie müssen unbedingt. Wenn Sie sitzen ist der Kopf höher als das Herz, so dass weniger Blut zur Nase fließt. Mull ist besser als Watte, weil es sich nicht in der Nase ablöst und hängenbleibt.
Legen Sie so schnell wie möglich Eis auf die Nase, um die Schwellung und den Bluterguss zu reduzieren. Ist die Nase gebrochen? Die Nase muss nicht gebrochen sein, um anzuschwellen. Wenn sie jedoch schief oder verformt ist, ist sie wahrscheinlich gebrochen.
Andererseits ist ein Bruch manchmal auch schwer zu erkennen, besonders, wenn die Nase geschwollen ist. Manchmal kann man es nicht erkennen, bis die Schwellung nachgelassen hat. Wenn Sie einen Schlag auf die Nase bekommen haben, ist es meist ratsam, zum Arzt zu gehen.
Die Nase ist das Körperteil, das meisten Blutgefäße enthält. In den Luftwegen der Nase befinden sich unzählige Venen und Kapillaren. Manche davon liegen genau unter der dünnen Auskleidung der Nasenlöcher und warten geradezu auf die richtigen Umstände (sehr trockene Luft, ein bohrender Finger, etwas Staub oder Schmutz), um den Blutfluss zum Laufen zu bringen. So stillt man ihn:
- Halten Sie die Nase zu und öffnen Sie den Mund. Setzen Sie sich hin, neigen Sie den Kopf leicht nach vorne und drücken Sie den weichen Teil der Nase unterhalb des Knochens zusammen. Öffnen Sie gleichzeitig den Mund, um zu atmen. Indem Sie Kopf leicht nach vorne beugen vermeiden Sie, dass das Blut in den Rachen läuft und dazu führt, dass sie husten, sich verschlucken oder Blut spucken. Beugen Sie den Kopf jedoch nur leicht nach vorne, denn sonst entsteht zu viel Druck im Kopf und in der Nase. Auf diese Weise können Sie auch beobachten, wieviel Blut Sie verlieren. Darum ist auch das Ammenmärchen, dass man sich bei Nasenbluten hinlegen soll, nicht nur alt, sondern auch falsch. Wenn die Blutung nach 20 Minuten nicht aufgehört hat, drücken Sie noch weitere 20 Minuten die Nase zu. Wenn es dann immer noch blutet, sollten Sie zum Arzt oder in die Notaufnahme des Krankenhauses gehen.
- Kühlen Sie Ihre Nase. Wenn Ihr Nasenbluten hartnäckig ist, kann Eis den Blutfluss schneller stillen. Es gibt verschiedene Arten, die Nase zu kühlen. Studien haben gezeigt, dass das Lutschen eines Eiswürfels bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen. Wickeln Sie Eis in ein Handtuch oder einen Waschlappen und legen Sie diese kalte Kompresse auf die Stirn und den Nasenrücken. Ein Beutel gefrorener Erbsen, in ein Tuch gewickelt, hilft auch gut. (Gefrorener Mais in einem verschließbaren Plastikbeutel kann ebenfalls in ein Tuch gewickelt und als kalte Kompresse verwendet werden.) Auch wenn die Blutung schon aufgehört hat, kann ein solcher Eisbeutel dazu beitragen, dass die Blutgefäße sich noch weiter zusammenziehen.
- Stellen Sie den Vernebler ein. Diese Art Luftbefeuchtungsgerät kann leicht warme oder kalte Luft in großen Tropfen verteilen. Luftbefeuchter, die das kühle Wasser-Luftgemisch sehr fein zerstäuben, sowie Vaporisatoren, die warme Luft verteilen, helfen ebenfalls gegen trockene Luft im Haus. Kaltluftgeräte sind die wirkungsvolleren Mittel gegen eine trockene Nase. Manche Experten sind der Ansicht, dass solche Geräte nur mit destilliertem Wasser betrieben werden sollten, um Bakterienwachstum, das die Nase und die gesamten Atemwege reizen kann, zu verhindern. Andere Experten sagen, dass normales Leitungswasser in Ordnung ist, solange das Gerät oft gereinigt wird.
- Sprühen Sie die Blutung weg. Rezeptfreie Nasensprays können Nasenbluten stillen. Sprühen Sie etwa eine Stunde lang alle 10 bis 15 Minuten in jedes Nasenloch, damit sich die Blutgefäße zusammenziehen. Wenn die Blutung nach dieser Zeit noch nicht aufgehört hat, sprühen Sie nicht mehr und gehen Sie zum Arzt.
- Beruhigen Sie ein Kind mit Nasenbluten. Weinen und Schiefen verlängert nur die Blutung.
- Verzichten Sie auf Aspirin. Aspirin ist ein Antikoagulans (gerinnungshemmendes Mittel), ein sogenannter "Blutverdünner", und kann eine empfindliche Nase reizen und eine Blutung verursachen. Verschreibungspflichtiges Antikoagulans, das oft bei Blutgerinnseln verschrieben wird, hat die gleiche Eigenschaft. Wenn Sie ein solches, vom Arzt verschriebenes Medikament nehmen, sollten Sie dies jedoch auf keinen Fall absetzen, ohne vorher mit Ihrem Arzt zu sprechen.
- Sorgen Sie für ausreichend Vitamin C und Zink. Vitamin C, ein Baustein bei der Produktion von Kollagen, sowie Zink, das beim Abbau von Proteinen hilft, sind beides wichtige Komponenten für das Gewebe und die Blutgefäße. Achten Sie darauf, dass Sie sich abwechslungsreich ernähren, damit Sie diese Nährstoffe in ausreichender Menge aufnehmen. Gute Vitamin C Lieferanten sind Zitrusfrüchte und Gemüse, einschließlich Kartoffeln. Zink finden Sie in Rindfleisch, Leber, Fisch, Weizenvollkornprodukten, braunem Reis und Popkorn.
- Lassen Sie Ihre Nase in Ruhe. Widerstehen Sie der Versuchung, zu husten, zu niesen oder die Nase zu putzen, nachdem die Blutung aufgehört hat. Sonst lösen Sie vielleicht den Blutpfropfen und die Blutung beginnt von neuem. Versuchen Sie auch, sich eine Zeitlang nicht nach vorne zu beugen, da dies in den Luftwegen der Nase Druck erzeugt. Und wenn Sie unbedingt die Nase putzen müssen, tun Sie es langsam und vorsichtig.
- Sorgen Sie für Feuchtigkeit. Trockenheit ist eine der häufigsten Ursachen für Nasenbluten, besonders trockene Heizungsluft. Ältere Menschen sind besonders anfällig, da sie in Winter meist mehr Zeit im Haus verbringen. Um die Nase feucht zu halten, sollten Sie ein weinig Vaseline in den vorderen Teil der Nasenlöcher geben. Oder verwenden Sie ein zeitloses Hausmittel: Stellen Sie Schalen mit Wasser auf die Heizkörper. Sie empfiehlt auch, das Badezimmer beim Duschen einzunebeln, um die Luft feuchter zu machen.
- Lassen Sie Ihr Eisen testen. Wenn Sie häufig Nasenbluten bekommen, sollten Sie vielleicht mehr Eisen zu sich nehmen. Er rät, erst zum Arzt zu gehen, um eine Blutuntersuchung durchführen zu lassen. Eisenhaltige Nahrungsmittel sind: Leber, die meisten mageren roten Fleischsorten, dunkles Geflügelfleisch, Spinat und Bohnen (wie Kidney und Limabohnen).
- Manchmal sind es die Hormone. Östrogen spielt besonders bei Frauen bei der Produktion von Nasenschleim eine Rolle. Der Östrogenspiegel steigt und fällt während des Menstruationszyklus, verschwindet jedoch bei Frauen nach den Wechseljahren völlig. Mit zunehmendem Alter schrumpfen die Schleimhäute bei Männern und Frauen. Dieser Schwund kann Nasenbluten begünstigen. Was können Sie tun? Frauen nach den Wechseljahren können eine Östrogen-Ersatz-Therapie in Betracht ziehen. Wenn Sie die Nasenwege feucht halten, verringert dies auch die Wahrscheinlichkeit, Nasenbluten zu bekommen.
- Halten Sie Ihren Blutdruck im Zaum. Menschen mit hohem Blutdruck leiden manchmal unter Arteriosklerose oder Arterienverkalkung, die die Blutgefäße steif und undurchlässig macht. Manche Experten glauben, dass solche Blutgefäße in der Nase leichter bluten. Wenn Sie oft Nasenbluten haben, Sie sich diese Blutung nicht erklären können und hoher Blutdruck in Ihrer Familie vorkommt, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Nur der Arzt kann hohen Blutdruck diagnostizieren und die richtige Behandlung verschreiben.
- Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man Taschentücher benutzt. Kinder imitieren die Eltern. Wenn Sie also Ihrem Kind zeigen, wie man Taschentücher benutzt, kann das das Kind vielleicht vom Bohren abhalten. Dies wiederum kann Nasenbluten vorbeugen.
- Rauchen Sie nicht. Hier ist noch ein Grund, nicht zu rauchen. Rauchen reizt die Luftwege der Nase und trocknet sie aus. Rauchen kann auch hohen Blutdruck begünstigen.
Wenn Sie zum Arzt gehen sollten
Gefäßfibrome sind gutartige (nicht krebsige) Tumore, die aus ungeklärtem Grund in erster Linie bei männlichen Teenagern vorkommen. Diese Beulen befinden sich im hinteren Teil der Nasenluftwege und sind schwer zu diagnostizieren. Ein Symptom ist jedoch häufiges Nasenbluten. Wenn Ihr Teenager oft aus ungeklärter Ursache Nasenbluten hat, sollten Sie mit ihm zum Arzt gehen.
Heilung
Die Prognose bei Nasenbluten ist in den meisten Fällen gut, insbesondere wenn die Ursache behandelt wird. Bei wiederkehrendem Nasenbluten oder starkem Blutverlust ist eine ärztliche Untersuchung notwendig, um ernsthafte Ursachen auszuschließen und gezielte Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
Anwendungsbereiche
- Erste Hilfe und Notfallmedizin: Grundlegende Maßnahmen zur Blutstillung und Behandlung von Nasenbluten.
- HNO-Heilkunde: Untersuchung und Behandlung chronischer oder schwerer Fälle von Nasenbluten.
- Innere Medizin: Management von Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Blutgerinnungsstörungen, die zu Nasenbluten führen können.
- Pädiatrie: Behandlung von Nasenbluten bei Kindern, oft verursacht durch trockene Luft, Allergien oder Nasenbohren.
Bekannte Beispiele
- Trockene Winterluft: Häufige Ursache für Nasenbluten bei Kindern und Erwachsenen.
- Bluthochdruck: Kann zu häufigem und starkem Nasenbluten führen.
- Blutgerinnungsstörungen: Bedingungen wie Hämophilie oder die Einnahme von Blutverdünnern können Nasenbluten begünstigen.
- Traumatische Verletzungen: Nasenbluten durch Sportverletzungen oder Unfälle.
Behandlung und Risiken
Die Risiken bei Nasenbluten hängen von der Ursache und der Behandlung ab. Unbehandeltes oder schweres Nasenbluten kann zu erheblichen Blutverlusten führen, die ärztliche Notfallmaßnahmen erfordern. Wiederkehrendes Nasenbluten kann auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hinweisen, die eine umfassende medizinische Untersuchung und Behandlung erfordern. Eine falsche oder unzureichende Behandlung kann zu Komplikationen führen, einschließlich Infektionen oder chronischer Schleimhautschädigung.
Ähnliche Begriffe
- Epistaxis
- Blutgerinnungsstörung
- Nasenpolypen
- Hämophilie
- Bluthochdruck
Zusammenfassung
Nasenbluten ist ein häufiges medizinisches Problem, das viele Ursachen haben kann, von harmlosen Umweltfaktoren bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Zuständen. Die Behandlung variiert je nach Ursache und Schwere des Blutens und reicht von einfachen Erste-Hilfe-Maßnahmen bis hin zu ärztlichen Eingriffen. Eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und eine vollständige Heilung zu gewährleisten.
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