English: Relapse / Español: Recaída / Português: Recidiva / Français: Récidive / Italiano: Recidiva

Unter einem Rezidiv  (lat. recidere "zurückfallen") versteht man den Rückfall einer Krankheit.

Damit ist das Wiederauftreten der entsprechenden Symptome nach einer erscheinungsfreien (symptomfreien) Periode gemeint.

Ein Rezidiv bei der Behandlung von Krebs wird meist durch eine unvollständige Entfernung des Tumors verursacht, die nach einiger Zeit zu einem erneuten Auftreten der Krankheit führen kann.

Wer in den fünf Jahren nach der Behandlung eines Tumors kein Rezidiv erfährt, gilt nach allgemeiner Norm als geheilt. Einige Tumoren können aber auch nach längerer Zeit ein Rezidiv verursachen.

Rezidiv bezeichnet im medizinischen Kontext das Wiederauftreten einer Krankheit oder ihrer Symptome nach einer Phase der Besserung oder scheinbaren Heilung. Es kann sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen auftreten und stellt oft eine Herausforderung für die Behandlung und Prognose dar.

Allgemeine Beschreibung

Ein Rezidiv signalisiert, dass eine Erkrankung trotz vorangegangener Therapie nicht dauerhaft überwunden wurde. Es kann durch unvollständige Heilung, erneute Exposition gegenüber Risikofaktoren oder das Fortschreiten einer Krankheit bedingt sein. Rezidive sind in der Medizin von besonderer Bedeutung, da sie oft mit einer Anpassung der Therapie oder einem intensiveren Monitoring verbunden sind.

Rezidive werden in verschiedene Kategorien unterteilt:

  • Frühes Rezidiv: Auftreten kurz nach der Therapie, oft durch unvollständige Behandlung.
  • Spätes Rezidiv: Auftreten nach einer längeren symptomfreien Phase.
  • Lokales Rezidiv: Wiederauftreten an der ursprünglichen Stelle.
  • Systemisches Rezidiv: Rückfall mit Ausbreitung der Krankheit im gesamten Körper.

Beispiele für Rezidive in der Medizin

  1. Onkologie (Krebs)

    • Brustkrebs: Ein Rezidiv kann als lokales Wiederauftreten im verbleibenden Brustgewebe oder als Fernmetastasen in Lunge oder Knochen auftreten.
    • Leukämie: Rückfälle nach einer Phase der Remission sind häufig und erfordern oft erneute Chemotherapie oder Stammzelltransplantation.
  2. Infektionskrankheiten

    • Tuberkulose: Rezidive können auftreten, wenn die initiale Therapie unzureichend war oder die Erreger resistent sind.
    • Malaria: Bei bestimmten Arten wie Plasmodium vivax oder Plasmodium ovale können Erreger im Körper persistieren und zu Rückfällen führen.
    • Harnwegsinfektionen: Häufige Rezidive bei Patienten mit anatomischen Anomalien oder unzureichender Hygiene.
  3. Psychiatrische und neurologische Erkrankungen

    • Depressionen: Hohe Rezidivrate, insbesondere wenn Stressfaktoren bestehen oder die Therapie zu früh beendet wurde.
    • Epilepsie: Rückkehr von Anfällen nach einer anfänglichen Stabilisierung durch Medikamente.
  4. Chronische Erkrankungen

    • Rheumatoide Arthritis: Rezidive in Form von Entzündungsschüben nach symptomfreien Phasen.
    • Morbus Crohn: Schübe mit Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber sind typisch für diese chronisch-entzündliche Darmerkrankung.
    • Asthma bronchiale: Rezidive ausgelöst durch Allergene, Infektionen oder Stress.
  5. Suchterkrankungen

    • Alkohol- oder Drogenabhängigkeit: Rückfälle nach längeren abstinenten Phasen sind häufig und erfordern oft eine erneute Therapie.
  6. Autoimmunerkrankungen

    • Multiple Sklerose (MS): Rezidive manifestieren sich in Form neuer neurologischer Symptome wie Sehstörungen oder Taubheitsgefühlen.
    • Lupus erythematodes: Schübe mit Gelenkschmerzen und Hautausschlägen.

Ursachen von Rezidiven

  • Unzureichende Therapie: Unvollständige Behandlung oder Absetzen der Medikamente zu früh.
  • Persistierende Erreger oder Zellen: Verbleib von Krebszellen, Viren oder Bakterien im Körper.
  • Risikofaktoren: Rauchen, Stress oder ungesunde Lebensgewohnheiten, die ein erneutes Auftreten fördern.
  • Immunsuppression: Bei Organtransplantierten oder Patienten mit HIV steigt das Risiko für Rezidive.

Diagnostik und Monitoring bei Rezidiven

  • Bildgebung: CT, MRT oder Ultraschall zur Feststellung von Tumorrezidiven oder Gewebeschäden.
  • Labortests: Entzündungsmarker, Blutbild oder Tumormarker zur Früherkennung.
  • Funktionstests: Lungenfunktion bei Asthma oder neurologische Tests bei MS.

Therapieansätze bei Rezidiven

  1. Intensivierung der Therapie: Höhere Dosen oder zusätzliche Behandlungsformen wie Kombinationstherapien.
  2. Wechsel der Strategie: Einsatz neuer Medikamente, etwa bei Medikamentenresistenzen.
  3. Langfristige Überwachung: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um erneute Rückfälle frühzeitig zu erkennen.
  4. Palliativmedizin: Bei unheilbaren Rezidiven liegt der Fokus auf der Linderung von Symptomen und Verbesserung der Lebensqualität.

Beispiele aus der Praxis

  • Brustkrebsnachsorge: Regelmäßige Mammografien und Tumormarkeruntersuchungen zur Früherkennung von Rezidiven.
  • Malariatherapie: Einsatz von Primaquin zur Verhinderung von Rückfällen durch persistierende Leberstadien.
  • Rheuma-Schübe: Anpassung der Medikation, z. B. durch Einsatz von Biologika bei schweren Rezidiven.

Risiken und Herausforderungen

  • Emotionale Belastung: Rezidive können psychisch belastend sein und erfordern oft psychosoziale Unterstützung.
  • Therapieresistenz: Wiederkehrende Erkrankungen sind oft schwieriger zu behandeln, da sie auf frühere Therapien nicht mehr ansprechen.
  • Kosten und Ressourcen: Rezidive können zu längeren Krankenhausaufenthalten und höheren Kosten führen.

Ähnliche Begriffe

  • Rückfall
  • Schub
  • Wiederauftreten
  • Progression (bei Krebserkrankungen)
  • Remission (das Gegenteil von Rezidiv)

Zusammenfassung

Rezidiv bezeichnet das Wiederauftreten einer Krankheit nach einer Phase der Besserung oder Heilung. Es tritt häufig bei Krebserkrankungen, Infektionen, chronischen und psychischen Erkrankungen auf. Diagnostik, Therapieanpassungen und regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um Rezidive zu behandeln oder zu verhindern. Die psychischen und medizinischen Herausforderungen eines Rezidivs erfordern oft eine multidisziplinäre Betreuung.

--

 

Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.