Die Tuberkulose (Tbc) ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit, die chronisch verläuft und bevorzugt die Atmungsorgane, aber auch alle anderen Organe befallen kann. Über das Mycobakterium tuberculosis stecken erkrankte Menschen über eine Tröpfcheninfektion andere Menschen an.

Erreger:

Übertragung:

Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion; vor allem früher vom Rind auf den Menschen mit der Milch. In Europa ist die Rindertuberkulose kaum mehr zu finden, in Entwicklungsländern noch häufig.

Krankheitsverlauf:

Am Ort der Infektion entsteht ein knötchenförmiger Entzündungsherd (Tuberkel). In der Mitte stirbt das Gewebe ab, es verkäst. Darum herum bildet sich ein Ring von Abwehrzellen des Körpers. Meistens ist auch noch der dazugehörige Lymphknoten tuberkulös verändert, was im Röntgenbild erkennbar ist. Der Entzündungsherd im Gewebe zusammen mit dem Lymphknoten heißt dann Primärkomplex.

Durch Tröpfcheninfektion entsteht meist ein Primärkomplex in der Lunge.

Der weitere Verlauf ist von der Abwehrlage des erkrankten Patienten abhängig:

a) Bei guter Abwehr schreitet die Infektion nicht weiter. Das verkäste Gewebe verkalkt, was einer Heilung gleichkommt. Innerhalb dieses Kalkherdes können aber Tuberkelbazillen überleben und später zu einer erneuten Erkrankung führen, z. B. im Alter oder bei geschwächter Abwehr.

b) Die Entzündung schreitet weiter. Wenn sie auf einen Bronchus übergreift, kann das zerfallene Gewebe mit Tuberkelbazillen ausgehustet werden und zurück bleibt ein Hohlraum (Kaverne) mit Bazillen. Der Patient hat eine offene Tuberkulose und ist für die Umgebung ansteckend.

c) Die Entzündung kann auf die ganze Lunge übergreifen und ist dann eine tuberkulöse Pneumonie. Oder sie bleibt auf das Brustfell beschränkt und wird dann als Pleuratuberkulose bezeichnet.

Komplikationen:

Die Tuberkelbazillen werden durch die Lymphbahnen oder auf dem Blutweg in andere Organe verschleppt. Dort verursachen sie Entzündungsherde. Auf diesem Wege entwickeln sich Organtuberkulosen:

  • Nierentuberkulose
  • Knochentuberkulose
  • Hirnhauttuberkulose
  • Darmtuberkulose.

Abwehrvorgänge:

Gleichzeitig mit dem ersten Entzündungsverlauf entwickelt sich eine Immunisierung gegen die Tuberkelbazillen. Es werden Antikörper gebildet.

Die Antikörper können durch die Tuberkulinprobe, z. B. dem Tine-Test oder der Mantoux-Probe nachgewiesen werden. Falls der Patient Antikörper hat, führt die Einspritzung der Tuberkulinlösung in die Haut zu einer positiven Tuberkulinreaktion, die sich in einer entzündlichen Rötung und Schwellung an der Einstichstelle äußert.

Eine positive Tuberkulin-Reaktion heißt demnach, dass die betreffende Person irgendwann in ihrem Leben eine Tbc-Infektion durchgemacht hat, die unbemerkt verlaufen und ausgeheilt ist, oder dass sie geimpft wurde.

Ergibt die Tuberkulin-Probe ein negatives Resultat, so kann die betreffende Person BCG-geimpft werden, damit ihr Körper Antikörper bilden kann und auch immun wird. Dabei werden abgeschwächte Tuberkelbazillen (Bacille-Calmette-Guérin) eingespritzt, so dass der Organismus Antikörper bildet.

Symptome:

Allgemeine:

Spezielle:

  • Husten
  • Nachtschweiß
  • Tuberkulin-Probe stark positiv.

Diagnose:

Therapie:

  • Durch Medikamente: mit bestimmten Antibiotika, so genannten Tuberkulostatika. Die Antibiotika müssen über lange Zeit und sehr regelmäßig eingenommen werden. Es sind gleichzeitig 2-3 Antibiotika nötig.
  • Evtl. durch Operation: Entfernung des befallenen Organs oder Organteile.

Prophylaxe:

  • Evtl. BCG-Impfung bei negativer Tuberkulin-Probe
  • Hygiene: gesunde Lebensweise, Sonne, frische Luft, Sauberkeit
  • Pasteurisieren oder Kochen der Milch
  • bei neu erkrankten Patienten muss nach der Infektionsquelle geforscht werden durch eine Umgebungsuntersuchung

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