Lexikon

Sinus im medizinischen Kontext bezeichnet anatomische Hohlräume oder Kanäle in verschiedenen Körperbereichen. Am häufigsten bezieht sich der Begriff auf die Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales), luftgefüllte Hohlräume im Schädel, die mit der Nase verbunden sind. Aber der Begriff kann auch auf andere anatomische Strukturen wie venöse Sinus im Gehirn oder den Sinus coronarius des Herzens angewendet werden.

Allgemeine Beschreibung

Der Begriff Sinus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Bucht" oder "Hohlraum". In der Medizin wird er verwendet, um bestimmte Hohlräume oder Kanäle im Körper zu beschreiben, die Flüssigkeit, Luft oder Blut enthalten. Diese Sinusstrukturen haben spezifische Funktionen, je nach ihrer Lage im Körper.

Typische Sinus-Arten

1. Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales):

   • Diese befinden sich im Gesichtsschädel und umfassen vier paarige Hohlräume:
     • Stirnhöhlen (Sinus frontalis)
     • Kieferhöhlen (Sinus maxillaris)
     • Siebbeinhöhlen (Sinus ethmoidalis)
     • Keilbeinhöhlen (Sinus sphenoidalis)
   • Die Nasennebenhöhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet und kommunizieren mit der Nasenhöhle. Sie haben verschiedene Funktionen, darunter:
     • Befeuchtung und Erwärmung der eingeatmeten Luft
     • Resonanzraum für die Stimme
     • Schleimproduktion, die hilft, die Atemwege sauber zu halten
   • Sinusitis ist eine häufige Erkrankung der Nasennebenhöhlen, bei der eine Entzündung durch Infektionen oder Allergien auftritt, was zu Symptomen wie verstopfter Nase, Kopfschmerzen und Druckempfinden im Gesicht führt.

2. Venöse Sinus (Sinus durae matris):

   • Dies sind venöse Hohlräume im Gehirn, die venöses Blut von der Hirnoberfläche sammeln und in die Vena jugularis interna ableiten. Sie befinden sich zwischen den beiden Schichten der Dura mater, der harten Hirnhaut.
   • Die Sinus sagittalis superior und Sinus transversus sind wichtige venöse Sinus, die das Blut aus dem Gehirn abführen. Eine Thrombose in diesen Sinus (Sinusvenenthrombose) kann schwerwiegende neurologische Komplikationen verursachen, darunter Schlaganfälle.

3. Sinus coronarius:

   • Dies ist eine venöse Struktur am Herzen, die das sauerstoffarme Blut aus dem Herzmuskel (Myokard) sammelt und es in den rechten Vorhof leitet. Der Sinus coronarius spielt eine wichtige Rolle im venösen Kreislauf des Herzens.

Krankheiten und Störungen

• Sinusitis: Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, die oft durch Infektionen (viral, bakteriell oder seltener pilzbedingt) verursacht wird. Symptome sind verstopfte Nase, Schmerzen im Gesicht und Kopfschmerzen.
• Sinusvenenthrombose: Eine seltene, aber ernste Erkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in den venösen Sinus des Gehirns bildet, was zu einem Schlaganfall führen kann.
• Sinuszysten oder -tumoren: In den Nasennebenhöhlen können gutartige oder bösartige Tumore auftreten, die chirurgisch entfernt werden müssen.

Zusammenfassung

Der Begriff Sinus bezeichnet im medizinischen Kontext Hohlräume oder Kanäle im Körper, die je nach Lage unterschiedliche Funktionen erfüllen. Die häufigste Verwendung bezieht sich auf die Nasennebenhöhlen, die eine Rolle bei der Atmung und dem Schutz der Atemwege spielen. Venöse Sinus im Gehirn und der Sinus coronarius des Herzens sind ebenfalls wichtige anatomische Strukturen, die in der Blutdrainage eine zentrale Rolle spielen. Erkrankungen wie Sinusitis oder Sinusvenenthrombose können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen und bedürfen einer medizinischen Behandlung.

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