English: preeclampsia / Español: preeclampsia / Português: pré-eclâmpsia / Français: prééclampsie / Italiano: preeclampsia
Präeklampsie ist eine ernsthafte Erkrankung, die während der Schwangerschaft auftritt und durch einen neu auftretenden Bluthochdruck (≥ 140/90 mmHg) nach der 20. Schwangerschaftswoche sowie eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) gekennzeichnet ist. Sie zählt zu den hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen und kann sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind lebensbedrohlich sein.
Symptome
Die Anzeichen einer Präeklampsie können vielfältig und oft unspezifisch sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
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Kopfschmerzen: Oft stark und anhaltend.
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Sehstörungen: Wie Flimmern oder verschwommenes Sehen.
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Übelkeit und Erbrechen: Insbesondere im späteren Verlauf der Schwangerschaft.
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Oberbauchschmerzen: Vor allem im rechten Oberbauch.
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Plötzliche Gewichtszunahme: Aufgrund von Wassereinlagerungen (Ödemen).
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der Präeklampsie sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine unzureichende Durchblutung der Plazenta eine Rolle spielt. Zu den bekannten Risikofaktoren zählen:
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Erstschwangerschaft: Höheres Risiko bei der ersten Schwangerschaft.
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Mehrlingsschwangerschaften: Erhöhte Belastung des mütterlichen Organismus.
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Vorbestehender Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen: Bereits vorhandene gesundheitliche Probleme können das Risiko erhöhen.
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Diabetes mellitus: Beeinträchtigung der Gefäßgesundheit.
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Familiäre Vorbelastung: Genetische Faktoren können eine Rolle spielen.
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Adipositas: Übergewicht erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen.
Diagnostik
Die Diagnose einer Präeklampsie basiert auf:
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Regelmäßigen Blutdruckmessungen: Zur frühzeitigen Erkennung von Hypertonie.
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Urinuntersuchungen: Zum Nachweis von Proteinurie.
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Blutuntersuchungen: Zur Beurteilung der Leber- und Nierenfunktion sowie der Blutgerinnung.
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Ultraschalluntersuchungen: Zur Überwachung des Wachstums und Wohlbefindens des Fötus.
Behandlung
Die einzige kausale Therapie der Präeklampsie ist die Entbindung. Allerdings muss der optimale Zeitpunkt individuell abgewogen werden, insbesondere in Abhängigkeit vom Schwangerschaftsalter und dem Schweregrad der Erkrankung. Bis zur Entbindung zielen die Behandlungsmaßnahmen darauf ab, die Symptome zu kontrollieren und Komplikationen zu vermeiden:
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Blutdrucksenkung: Einsatz von Antihypertensiva wie Methyldopa, Nifedipin oder Metoprolol, um den Blutdruck auf ein sicheres Niveau zu senken.
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Überwachung: Engmaschige Kontrolle von Mutter und Kind, häufig im stationären Setting, um frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
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Medikamentöse Prophylaxe von Krampfanfällen: In einigen Fällen wird Magnesiumsulfat verabreicht, um das Risiko für Eklampsie zu reduzieren.
Empfehlungen
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Frühzeitige Vorsorgeuntersuchungen: Regelmäßige pränatale Kontrollen zur frühzeitigen Erkennung von Risikofaktoren und Symptomen.
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Gesunde Lebensweise: Ausgewogene Ernährung, angemessene körperliche Aktivität und Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum.
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Aufklärung: Schwangere sollten über die Anzeichen einer Präeklampsie informiert sein, um bei Auftreten von Symptomen unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Anwendung im persönlichen Alltag
Für betroffene Frauen ist es wichtig, sich ausreichend zu schonen und Stress zu vermeiden. Eine salzreduzierte Ernährung kann unterstützend wirken, sollte jedoch nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Zudem ist es ratsam, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten und regelmäßige Ruhepausen einzulegen.
Ähnliche Begriffe
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Gestationshypertonie: Bluthochdruck, der erstmals während der Schwangerschaft auftritt, jedoch ohne Proteinurie.
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Eklampsie: Schwere Form der Präeklampsie, die mit Krampfanfällen einhergeht.
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HELLP-Syndrom: Schwere Komplikation der Präeklampsie mit Hämolyse, erhöhten Leberenzymen und Thrombozytopenie.
Zusammenfassung
Präeklampsie ist eine ernstzunehmende schwangerschaftsbedingte Erkrankung, die durch Bluthochdruck und Proteinurie gekennzeichnet ist. Eine frühzeitige Diagnose und engmaschige Betreuung sind entscheidend, um Risiken für Mutter und Kind zu minimieren. Die Behandlung fokussiert sich auf die Kontrolle der Symptome und die sorgfältige Planung des Entbindungszeitpunkts, um die bestmöglichen Ergebnisse für beide zu erzielen.
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