English: Atelectasis / Español: Atelectasia / Português: Atelectasia / Français: Atélectasie / Italiano: Atelettasia

Atelektase bezeichnet einen kollabierten oder unvollständig belüfteten Bereich der Lunge, bei dem die Alveolen (Lungenbläschen) keinen ausreichenden Luftaustausch mehr ermöglichen. Diese Störung kann dazu führen, dass der betroffene Lungenbereich in seiner Funktion eingeschränkt ist, was zu Atemnot oder einer verminderten Sauerstoffversorgung im Körper führt. Atelektasen treten häufig postoperativ oder infolge anderer Lungenerkrankungen auf.

Allgemeine Beschreibung

Atelektasen entstehen, wenn die kleinen Luftwege (Bronchiolen) oder Alveolen aufgrund eines mechanischen oder funktionellen Problems kollabieren. Diese Problematik kann durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden, darunter eine Verstopfung der Atemwege (z. B. durch Schleim, Tumore oder Fremdkörper), Druck von außen auf die Lunge (wie durch Pleuraergüsse) oder einen Mangel an Surfactant, einer Substanz, die normalerweise die Oberfläche der Alveolen feucht hält und den Kollaps verhindert.

Es gibt zwei Haupttypen der Atelektase: obstruktive und nicht-obstruktive. Bei der obstruktiven Form ist der Luftstrom blockiert, was dazu führt, dass die Luft in den betroffenen Lungenbereichen resorbiert wird und die Alveolen kollabieren. Die nicht-obstruktive Form kann durch äußeren Druck auf die Lunge entstehen, wie etwa durch einen Tumor oder Flüssigkeitsansammlung in der Pleura.

Postoperative Atelektasen sind besonders häufig und treten infolge von längerer Bettlägerigkeit oder eingeschränkter Mobilität der Atemmuskulatur nach einer Anästhesie auf. Bei Patienten, die flach liegen oder deren Atmung nach einer Operation flach ist, kann sich Schleim in den Atemwegen ansammeln und eine Atelektase verursachen.

Diagnostiziert wird eine Atelektase typischerweise durch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder eine CT-Untersuchung, die den Bereich der kollabierten Lunge sichtbar macht. Klinische Anzeichen sind oft eine flache Atmung, Husten oder eine eingeschränkte Sauerstoffsättigung im Blut.

Spezielle Überlegungen

Die Behandlung von Atelektasen richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Häufig werden Maßnahmen wie Physiotherapie zur Förderung der Lungenbelüftung, Atemübungen, und das Absaugen von Schleim angewendet. Bei schweren Fällen kann eine Bronchoskopie erforderlich sein, um die Atemwege zu öffnen und die Belüftung wiederherzustellen.

Anwendungsbereiche

Atelektase ist ein relevantes Thema in der Pulmonologie, der Intensivmedizin und in der postoperativen Versorgung. Sie ist besonders bei Patienten mit bestehenden Lungenerkrankungen wie COPD oder nach operativen Eingriffen von Bedeutung.

Bekannte Beispiele

Ein typisches Beispiel für eine Atelektase ist eine postoperative Komplikation, die sich nach größeren Eingriffen im Bauch- oder Brustbereich entwickelt. Ein weiteres Beispiel ist eine Atelektase, die durch das Einatmen eines Fremdkörpers bei Kindern verursacht wird.

Risiken und Herausforderungen

Die Hauptgefahren einer Atelektase liegen in der potenziell verringerten Sauerstoffversorgung des Körpers, was insbesondere bei Patienten mit bereits bestehenden Herz-Lungen-Erkrankungen kritisch sein kann. Eine unbehandelte Atelektase kann auch das Risiko für Infektionen wie eine Lungenentzündung erhöhen.

Ähnliche Begriffe

  • Pneumothorax (Ansammlung von Luft im Pleuraspalt)
  • Pleuraerguss (Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt)
  • Lungenentzündung (Entzündung des Lungengewebes)
  • Hypoventilation (verminderte Atemtiefe)

Zusammenfassung

Atelektase ist eine ernste, aber oft behandelbare Lungenstörung, die durch einen Kollaps der Lungenbläschen entsteht. Sie kann zu einer verringerten Sauerstoffaufnahme führen und erfordert eine schnelle und gezielte Behandlung. Postoperative Atelektasen sind häufig, weshalb präventive Maßnahmen und eine frühzeitige Mobilisierung der Patienten wichtig sind.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.