English: Pleural Effusion / Español: Derrame Pleural / Português: Derrame Pleural / Français: Épanchement Pleural / Italiano: Versamento Pleurico

Pleuraerguss bezeichnet eine Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt, dem Raum zwischen den beiden Blättern der Pleura (Brustfell), die die Lunge umgeben. Diese Flüssigkeitsansammlung kann die Atmung beeinträchtigen und ist häufig ein Anzeichen für eine zugrunde liegende Erkrankung, wie Herzinsuffizienz, Infektionen, Tumore oder Lungenembolien.

Allgemeine Beschreibung

Ein Pleuraerguss entsteht, wenn sich im Pleuraspalt – dem schmalen Raum zwischen der Lunge (Pleura visceralis) und der Brustwand (Pleura parietalis) – übermäßig Flüssigkeit ansammelt. Normalerweise enthält dieser Spalt nur eine geringe Menge Flüssigkeit, die als Schmiermittel dient und eine reibungslose Bewegung der Lunge beim Atmen ermöglicht. Bei einem Pleuraerguss kann jedoch eine vermehrte Flüssigkeitsproduktion oder eine verminderte Resorption dazu führen, dass sich Flüssigkeit ansammelt und die Lunge komprimiert, was zu Atembeschwerden führt.

Die Ursachen für Pleuraergüsse sind vielfältig und reichen von transsudativen Ergüssen, die durch einen gestörten Flüssigkeitshaushalt entstehen (z. B. bei Herzinsuffizienz oder Leberzirrhose), bis zu exsudativen Ergüssen, die durch Entzündungen oder Infektionen hervorgerufen werden (z. B. durch Pneumonie, Tuberkulose, oder Krebs). Die Art der Flüssigkeit kann variieren und reicht von klarer, seröser Flüssigkeit bis hin zu eitrigem, blutigem oder milchigem Exsudat, abhängig von der Ursache.

Die Diagnose erfolgt typischerweise durch eine körperliche Untersuchung, Bildgebung wie Röntgen oder Ultraschall des Brustkorbs und manchmal durch eine Pleurapunktion, bei der Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt entnommen und untersucht wird, um die Ursache des Ergusses zu bestimmen.

Anwendungsbereiche

  • Diagnose: Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder CT-Scans des Thorax werden eingesetzt, um die Größe und Lage des Pleuraergusses zu bestimmen. Eine Pleurapunktion kann durchgeführt werden, um die Flüssigkeit zu analysieren und zwischen transsudativen und exsudativen Ergüssen zu unterscheiden.

  • Therapie: Die Behandlung eines Pleuraergusses richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Dazu gehören medikamentöse Behandlungen wie Diuretika bei Herzinsuffizienz, Antibiotika bei bakteriellen Infektionen oder chemotherapeutische und radiologische Maßnahmen bei malignen Ergüssen. In schweren Fällen kann eine Thoraxdrainage erforderlich sein, um die Flüssigkeit abzulassen.

  • Überwachung: Bei wiederkehrenden oder chronischen Pleuraergüssen, insbesondere bei malignen Ergüssen, kann eine langfristige Überwachung und wiederholte Entlastung durch Drainagen oder chirurgische Verfahren erforderlich sein.

Bekannte Beispiele

  • Herzinsuffizienz: Eine der häufigsten Ursachen für transsudative Pleuraergüsse, bei der der erhöhte Druck in den Blutgefäßen zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Pleura führt.

  • Pneumonie: Eine Lungenentzündung kann zu exsudativen Pleuraergüssen führen, die oft von Fieber, Husten und Atembeschwerden begleitet werden.

  • Maligner Pleuraerguss: Bei Tumorerkrankungen, insbesondere Lungenkrebs oder Brustkrebs, kann sich ein maligner Pleuraerguss entwickeln, der oft schwierig zu behandeln ist und auf eine Ausbreitung des Tumors hinweist.

  • Lungenembolie: Diese kann zu Pleuraergüssen führen, die oft von plötzlicher Atemnot und Brustschmerzen begleitet sind.

Behandlung und Risiken

Die Behandlung eines Pleuraergusses richtet sich nach der Ursache, der Menge der Flüssigkeit und den Symptomen des Patienten:

  • Medikamentöse Therapie: Bei Pleuraergüssen aufgrund von Herzinsuffizienz werden Diuretika eingesetzt, um die Flüssigkeitsmenge zu reduzieren. Antibiotika werden bei infektiösen Ursachen verwendet.

  • Pleurapunktion: Ein diagnostischer und therapeutischer Eingriff, bei dem die Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt entfernt wird. Dies kann sowohl zur Linderung der Atemnot als auch zur Analyse der Flüssigkeit verwendet werden.

  • Thoraxdrainage: Bei großen oder rezidivierenden Ergüssen kann eine Drainage in den Pleuraspalt eingelegt werden, um kontinuierlich Flüssigkeit abzuleiten.

  • Pleurodese: Ein Verfahren, bei dem die Pleura künstlich verklebt wird, um die Bildung weiterer Ergüsse zu verhindern, häufig bei malignen Ergüssen angewendet.

Risiken im Zusammenhang mit der Behandlung eines Pleuraergusses umfassen Infektionen, Blutungen, Pneumothorax (Luftansammlung im Pleuraspalt) und in seltenen Fällen Verletzungen von Lunge oder anderen Strukturen durch die Punktion.

Ähnliche Begriffe

  • Pneumothorax: Ansammlung von Luft im Pleuraspalt, die zu einem Kollaps der Lunge führen kann und oft eine Notfallbehandlung erfordert.
  • Empyem: Ansammlung von Eiter im Pleuraspalt, meist als Komplikation einer Lungenentzündung, die eine intensive antibiotische Therapie und oft eine chirurgische Drainage erfordert.
  • Aszites: Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle, die ähnlich wie ein Pleuraerguss eine zugrunde liegende Erkrankung widerspiegelt, wie Leberzirrhose oder Herzinsuffizienz.

Zusammenfassung

Ein Pleuraerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt, die durch verschiedene Ursachen wie Herzinsuffizienz, Infektionen, Tumore oder Lungenembolien hervorgerufen werden kann. Er führt häufig zu Atembeschwerden und erfordert eine genaue Diagnose und individuelle Behandlung. Die Therapie reicht von medikamentösen Ansätzen über Punktionen und Drainagen bis hin zu chirurgischen Maßnahmen, abhängig von der Ursache und dem Schweregrad des Ergusses. Eine frühzeitige und gezielte Behandlung ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Atmung zu erleichtern.

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