Als Flatulenz bezeichnet man Blähungen, also eine Gasbildung im Magen-Darm-Kanal, hervorgerufen durch bestimmte Nahrungsmittel ( u.a. frische Backwaren, Kohl, Zwiebeln, Bohnen) oder Nahrungsbestandteile, die, ungenügend zerkleinert, im Darm gären. Siehe auch Colon irretable.

Jeder Mensch lässt eine gewisse Menge an Luft oder "Abwinden" ab, wie wir so schön zu sagen pflegen. Jeden Tag entweichen etwa 400 bis 2000 Milliliter Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxyd, Wasserstoff und Methan aus dem After. Meistens passiert dies, ohne dass diese Stoffe durch Geräusche oder Gerüche auf sich aufmerksam machen. Aber unter besonderen Umständen und bei manchen Leuten passieren unverdaute Speisen den Dünndarm in den Dickdarm, wo die Masse an großen Mengen von Bakterien, die sich normalerweise dort befinden, fermentiert wird. Die Bakterien im Dickdarm sind nicht wählerisch. Was auch immer daher gewandert kommt, steht auf ihrem Speiseplan. Es ist das bakteriell hergestellte Gas, das den Blähungen, wenn sie ausgestoßen werden, den charakteristischen Geruch verleiht. Wenn Sie Stoiker oder Einsiedler sind, können Sie vielleicht den Geruch und die hörbaren Auswirkungen ignorieren. Wenn Sie nicht zu dieser Personengruppe gehören, lesen Sie die folgenden Tipps, wie Sie Blähungen vorbeugen oder Sie lindern können. So wird's gemacht:

  • Essen Sie richtig. Kohlehydrate können bei manchen Leuten zu Blähungen führen. Aber bevor Sie auf gesunde Kohlehydrate verzichten, versuchen Sie erst einmal, die einfachen Kohlehydrate wie raffinierten Zucker, z.B. Traubenzucker und Saccharose, sowie Speisen aus weißem Mehl vom Speisezettel zu streichen. Diese Speisen schmecken vielleicht gut, bekommen Ihnen aber nicht, besonders, wenn Sie Probleme mit Blähungen haben.
  • Schränken Sie den Milchkonsum ein. Milch, das sogenannte perfekte Nahrungsmittel, kann bei manchen Leuten zu Blähungen führen. Manche Menschen haben nicht genügend vom Enzym Laktase im Darm, um den Milchzucker zu verdauen. Wenn Sie fettarme Milch oder Buttermilch trinken, hilft das auch nicht, weil Laktose nicht der nicht fetthaltige Teil der Milch ist. Kultivierte Buttermilch hat zwar etwas weniger Laktose, schmeckt aber nicht jedem. Wenn Sie einige Tage lang auf Milch verzichten oder den Milchkonsum einschränken und trotzdem noch unter Blähungen leiden, können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Blähungen nicht vom der Milch verursacht werden.
  • Nehmen Sie Enzyme. Wenn Sie unter einer Laktoseunverträglichkeit leiden, aber nicht auf Milch verzichten wollen, können Sie ein rezeptfreies Produkt probieren, wie z.B. Lactaid oder Dairy Ease, die das Enzym Laktase enthalten, welches bei der Verdauung der Laktose hilft. Beachten Sie genau die Packungsanweisungen.
  • Verbannen Sie die Übeltäter. Manche Nahrungsmittel sind dafür bekannt, dass sie Blähungen verursachen. meiden Sie die häufigsten Verursacher für Blähungen (siehe "Blähende Lebensmittel" für eine Auflistung). Wenn das Blähungsproblem sich gebessert hat, können Sie langsam ein Lebensmittel nach dem anderen wieder auf den Speisezettel schreiben. Wenn Ihr Körper kleine Mengen toleriert, können Sie die Mengen langsam erhöhen.
  • Weichen Sie Bohnen ein. Bohnen sind eine gute Ballaststoff- und Eiweißquelle, aber für viele Menschen können Bohnen ein "explosives" Unterfangen sein. Statt Bohnen ganz aufzugeben, können Sie einfach die Zubereitungsart ändern. Versuchen Sie folgende Method, um die blähende Wirkung der Bohnen zu reduzieren: Bohnen über Nacht einweichen, dann das Wasser weggießen. Neues Wasser in den Topf füllen, die Bohnen darin ein halbe Stunde kochen. Das Wasser wieder abgießen, neues Wasser einfüllen und weitere 30 Minuten kochen. Das Wasser ein letztes Mal abgießen, neues Wasser einfüllen und zu Ende kochen.
  • Probieren Sie Beano. Dieser rezeptfreie Nahrungsmittelmodifikator enthält ein Enzym, das einige der Zuckerarten, die zu Blähungen führen, aufbricht. Dieses Mittel kann Speisen wie Bohnen, Kohl, Brokkoli, Möhren, Haferflocken und andere Gemüse und Hülsenfrüchte leichter verdaulich machen. Beachten Sie die Packungsanleitung.
  • Bleiben Sie ruhig. Emotionaler Stress kann bei Blähungen eine große Rolle spielen. Der Magendarmtrakt ist besonders empfindlich und reagiert leicht auf Angstzustände, Zorn und Depressionen. Ein Netzwerk von Nerven verbindet diesen Teil des Körpers mit dem Gehirn. Wenn Sie also unter Stress stehen, verspannen sich die Unterleibsmuskeln. Die Folge sind schmerzhafte Krämpfe. Wenn Sie unter Zeitdruck essen, schlucken Sie mehr Luft. Das verschlimmert das Problem.
  • Aufstoßen vermeiden. Angewohnheiten, die zu übermäßigem Aufstoßen führen, können das Problem verschlimmern
  • Werden Sie aktiv. Aktivkohletabletten, die ohne Rezept erhältlich sind, können einen Teil des überschüssigen Gases absorbieren und Blähungen beruhigen. Wenn Sie bereits verschriebene Medikamente nehmen, sollten Sie jedoch zuerst Ihren Apotheker fragen, ob die Aktivkohle deren Wirkung beeinträchtigen kann.
  • Helfen Sie Ihrem Körper. Manchmal liegt das Blähungsproblem weniger am Essen als an einem Problem im Verdauungstrakt selbst. Die reibungslose Beförderung von Nahrungsmitteln durch den Verdauungstrakt kann gestört sein. Bewegung hilft, diesen Prozess zu regulieren. Machen Sie einen Spaziergang, wenn es im Bauch ungemütlich wird. Sie können auch auf den Unterleib drücken oder sich mit dem Gesicht nach unten mit einem Kissen unter dem Bauch auf den Boden legen, um sich Linderung zu verschaffen. Es hilft die Arme um die Beine zu wickeln und hin und her zu schaukeln auch, sich auf den Boden zu setzen, die Knie anzuziehen, schaukeln. Es kann auch hilfreich sein, ein Heizkissen auf den Bauch zu legen.
  • Greifen Sie zur Linderung. Eine Vielzahl von rezeptfreien Medikamenten, die Simethikon enthalten (wie Z.B. Mylanta oder Maaloxan) können Blähungen lindern.

Blähende Lebensmittel

Menschen, die unter chronischen Blähungen leiden, hilft es vielleicht, das Problem in den Griff zu bekommen, indem Sie solche Nahrungsmittel vom Speisezettel streichen, die die fermentierende Tätigkeit erhöhen und somit Gas produzieren. Hier sind einige der Übeltäter:

  • Extrem blähend:
  • Leicht Blähend:
    • Äpfel (roh)
    • Aprikosen
    • Bananen
    • Brot und andere Lebensmittel, die Weizen enthalten
    • Möhren
    • Sellerie
    • Zitrusfrüchte
    • Kaffee
    • Gurken
    • Auberginen
    • Salat
    • Kartoffeln
    • Brezel
    • Pflaumen
    • Radieschen
    • Rosinen
    • Sojabohnen
    • Spinat


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