English: Myocardial Infarction / Español: Infarto de miocardio / Português: Infarto do miocárdio / Français: Infarctus du myocarde / Italiano: Infarto miocardico

Myokardinfarkt (auch Herzinfarkt genannt) bezeichnet das Absterben eines Teils des Herzmuskels (Myokard) infolge einer plötzlichen Unterbrechung der Blutversorgung. Dieser Zustand entsteht meist durch den Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzgefäße (Koronararterien), was eine Sauerstoffunterversorgung (Ischämie) des betroffenen Gewebes verursacht und, ohne rechtzeitige Behandlung, zu schweren Schäden oder zum Tod führen kann.

Allgemeine Beschreibung

Ein Myokardinfarkt ist eine ernste und lebensbedrohliche Erkrankung, die in der Regel durch eine Verengung oder den vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes hervorgerufen wird. Meist wird dies durch eine Arteriosklerose (Verkalkung der Gefäße) und in vielen Fällen zusätzlich durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) ausgelöst. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel führt dazu, dass die Zellen des Herzmuskels innerhalb kürzester Zeit absterben, was langfristige Schäden hinterlässt und die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigen kann.

Die Symptome eines Myokardinfarkts sind oft akut und umfassen starke Schmerzen im Brustbereich (Angina pectoris), die in den linken Arm, den Nacken oder den Kiefer ausstrahlen können. Weitere Anzeichen sind Kurzatmigkeit, Schweißausbrüche, Übelkeit und eine allgemeine Schwäche. Bei Frauen und älteren Menschen können die Symptome jedoch auch atypisch verlaufen und sich als Übelkeit, Rückenschmerzen oder Erschöpfung zeigen, was die Diagnose erschwert.

Historisch gesehen war der Myokardinfarkt früher eine der häufigsten Todesursachen in westlichen Ländern. Fortschritte in der Herz-Kreislauf-Medizin und in der Akutversorgung haben jedoch die Überlebenschancen in den letzten Jahrzehnten verbessert. Die akute Behandlung umfasst in der Regel die schnelle Wiederherstellung der Durchblutung, etwa durch eine Ballonaufdehnung (Angioplastie) oder den Einsatz von Medikamenten zur Blutverdünnung und Thrombusauflösung. Auch langfristige Behandlungen, wie die Gabe von Blutdruck- und Cholesterinsenkern, sind entscheidend, um das Risiko weiterer Infarkte zu senken.

Anwendungsbereiche

  • Kardiologie: Diagnose, Behandlung und Prävention von Myokardinfarkten und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Notfallmedizin: Sofortmaßnahmen zur Wiederherstellung der Durchblutung und zur Schmerzlinderung bei akutem Myokardinfarkt.
  • Rehabilitation: Maßnahmen zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und Verbesserung der Lebensqualität nach einem Herzinfarkt.
  • Präventionsmedizin: Risikominimierung durch Kontrolle von Faktoren wie Bluthochdruck, Cholesterin, Ernährung und Bewegung.
  • Psychokardiologie: Behandlung von emotionalen und psychischen Auswirkungen nach einem Herzinfarkt, etwa Angstzustände oder Depressionen.

Bekannte Beispiele

  • Akute Koronarintervention: Eine Notfallbehandlung, bei der das verschlossene Gefäß mit einem Ballonkatheter wieder geöffnet und mit einem Stent stabilisiert wird.
  • Thrombolyse: Medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels, das den Infarkt verursacht, vor allem wenn keine sofortige Katheterbehandlung möglich ist.
  • Langzeittherapie mit Betablockern und ACE-Hemmern: Medikamente, die das Herz entlasten und das Risiko weiterer Infarkte reduzieren.
  • Herz-Rehabilitation: Spezielle Programme zur Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zur Anpassung des Lebensstils.
  • Monitoring durch EKG und Bluttests: Ständige Überwachung der Herzfunktion zur frühzeitigen Erkennung eines Infarktrisikos.

Risiken und Herausforderungen

Ein Myokardinfarkt birgt akute und langfristige Risiken. Akut besteht das Risiko von Herzrhythmusstörungen (z. B. Kammerflimmern), die lebensbedrohlich sein können und oft einen Defibrillator erfordern. Auch die Entwicklung einer Herzinsuffizienz, bei der das Herz seine volle Pumpkraft verliert, ist eine häufige Folge. Langfristig ist das Risiko für weitere Infarkte erhöht, und der Heilungsprozess des geschädigten Herzmuskels kann durch Narbenbildung beeinträchtigt werden.

Präventionsmaßnahmen wie eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Rauchen und Stress können das Risiko eines Myokardinfarkts verringern. Patienten mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen regelmäßig medizinisch betreut werden, um das Risiko eines erneuten Infarkts zu minimieren.

Symptome, Therapie und Heilung

  • Symptome: Klassische Symptome umfassen starke, anhaltende Brustschmerzen, die in Arm, Nacken oder Kiefer ausstrahlen, begleitet von Schweißausbrüchen, Atemnot und Übelkeit.
  • Therapieansätze: Zu den wichtigsten Behandlungen gehören die Notfall-Koronarintervention zur Wiederherstellung der Durchblutung, medikamentöse Thrombolyse sowie Langzeitmedikation mit Betablockern und Blutverdünnern.
  • Heilung und Prognose: Die Prognose hängt von der Schwere des Infarkts und der schnellen medizinischen Versorgung ab. Mit der richtigen Rehabilitation und einem gesunden Lebensstil können viele Betroffene ein relativ normales Leben führen, jedoch bleibt das Risiko für weitere Herzprobleme bestehen.

Ähnliche Begriffe

  • Ischämie (Sauerstoffmangel im Gewebe)
  • Angina Pectoris (Brustschmerzen durch vorübergehende Sauerstoffunterversorgung)
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Herzinsuffizienz
  • Thrombose

Zusammenfassung

Myokardinfarkt ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch die plötzliche Unterbrechung der Blutversorgung des Herzmuskels ausgelöst wird. Eine schnelle medizinische Versorgung ist entscheidend, um schwere Schäden und Komplikationen zu vermeiden. Langfristig erfordert ein Herzinfarkt eine Umstellung des Lebensstils und eine regelmäßige medizinische Betreuung, um das Risiko weiterer kardiovaskulärer Probleme zu minimieren.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.