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Narbenbildung im Medizin-Kontext bezeichnet den natürlichen Heilungsprozess des Körpers, bei dem beschädigtes Gewebe durch fibröses Bindegewebe ersetzt wird. Narben entstehen als Folge von Verletzungen, Operationen, Verbrennungen oder bestimmten Erkrankungen, wenn die Haut oder andere Gewebe geschädigt wurden. Dieser Prozess ist Teil der Wundheilung, bei dem der Körper versucht, die Integrität und Funktion des verletzten Gewebes wiederherzustellen.

Allgemeine Beschreibung

Narbenbildung tritt auf, wenn der Körper Wunden repariert, indem er Kollagenfasern produziert, die das geschädigte Gewebe ersetzen. Anders als das ursprüngliche Gewebe, ist das Narbengewebe jedoch weniger elastisch, dicker und oft von unterschiedlicher Farbe und Textur. Narben können sowohl äußerlich auf der Haut als auch innerlich an Organen oder Muskeln entstehen.

Der Prozess der Narbenbildung durchläuft mehrere Phasen:

  1. Entzündungsphase: Unmittelbar nach der Verletzung tritt eine Entzündungsreaktion auf, bei der das Gewebe gereinigt wird und Blutgerinnung stattfindet.
  2. Proliferationsphase: In dieser Phase bildet der Körper neues Gewebe, indem er Kollagen produziert und die Wunde durch Granulationsgewebe auffüllt.
  3. Remodellierungsphase: Die neu gebildeten Kollagenfasern werden umorganisiert und gestrafft, was zur endgültigen Narbenbildung führt. Diese Phase kann mehrere Monate bis Jahre dauern.

Narben können in ihrer Erscheinung und Funktion variieren, abhängig von Faktoren wie dem Ort und der Größe der Wunde, dem Alter der Person, genetischen Faktoren, der Wundheilungsgeschwindigkeit und möglichen Komplikationen wie Infektionen. Narben können funktionell sein und kaum auffallen, aber auch hypertrophe (erhabene) Narben oder Keloide (überschießendes Narbengewebe) bilden, die kosmetisch störend sind oder Bewegungen einschränken können.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome: Narben sind typischerweise durch eine veränderte Hautstruktur und -farbe gekennzeichnet. Sie können flach, erhaben, eingezogen oder unregelmäßig geformt sein. In manchen Fällen verursachen Narben Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen, insbesondere bei großen oder tiefen Narben oder wenn sie sich in Gelenknähe befinden.

Therapie: Die Behandlung von Narben zielt darauf ab, das Erscheinungsbild zu verbessern und funktionelle Einschränkungen zu minimieren. Zu den gängigen Therapien gehören:

  • Narbenpflege: Spezielle Cremes, Gele oder Pflaster, die Inhaltsstoffe wie Silikon, Zwiebelextrakt oder Vitamin E enthalten, können helfen, die Narbenbildung zu reduzieren.
  • Drucktherapie: Bei hypertrophen Narben oder Keloiden kann Drucktherapie helfen, die Narben flacher zu machen.
  • Massage: Regelmäßige Narbenmassagen können die Flexibilität verbessern und das Erscheinungsbild mildern.
  • Lasertherapie: Zur Reduktion von Rötungen und zum Glätten der Narbenoberfläche.
  • Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, wenn Narben funktionell oder kosmetisch stark beeinträchtigen, kann eine operative Narbenkorrektur durchgeführt werden.
  • Kortisoninjektionen: Diese können bei Keloiden und hypertrophen Narben helfen, das überschüssige Gewebe zu reduzieren.

Heilung: Narben heilen nie vollständig im Sinne einer Rückkehr zur ursprünglichen Hautbeschaffenheit, da Narbengewebe anders strukturiert ist als normales Hautgewebe. Ziel der Behandlung ist es, die Narbenbildung so zu beeinflussen, dass sie möglichst unauffällig und ohne funktionelle Beeinträchtigungen ist.

Anwendungsbereiche

  • Postoperative Narben: Entstehen nach chirurgischen Eingriffen und können je nach Operationstechnik und Nachbehandlung unterschiedlich aussehen.
  • Akne-Narben: Bleiben oft nach schweren Akne-Ausbrüchen zurück und können das Hautbild erheblich beeinflussen.
  • Verbrennungsnarben: Häufig tief und funktionell einschränkend, insbesondere bei großflächigen oder schweren Verbrennungen.
  • Narben nach Unfällen: Verletzungen durch Schnitte, Schürfwunden oder Tierbisse führen oft zu sichtbaren Narben.

Bekannte Beispiele

  • Keloide: Eine Form der Narbenbildung, bei der das Narbengewebe über die ursprüngliche Wunde hinauswächst. Keloide sind häufig genetisch bedingt und kommen öfter bei Menschen mit dunklerer Haut vor.
  • Hypertrophe Narben: Ähnliche erhabene Narben wie Keloide, aber auf die Wundgrenzen begrenzt.
  • Dehnungsstreifen (Striae): Auch eine Art von Narben, die durch schnelle Dehnung der Haut, wie bei Schwangerschaft oder Gewichtszunahme, entstehen.

Behandlung und Risiken

Die Behandlung von Narben kann langwierig sein und erfordert Geduld. Eine frühzeitige und konsequente Pflege kann jedoch das Erscheinungsbild deutlich verbessern. Risiken bestehen insbesondere bei Eingriffen wie chirurgischen Korrekturen oder Lasertherapien, da diese zusätzliche Narbenbildung oder andere Komplikationen hervorrufen können. Infektionen und allergische Reaktionen auf topische Narbenbehandlungen sind weitere potenzielle Risiken.

Therapie mit Hausmitteln

Einen Autounfall zu haben, operiert zu werden, oder nur ein böser Schnitt sind schon schlimm genug, aber noch Narben davon zu bekommen macht das Ganze noch schlimmer. Narben sind ein natürliches Mittel des Körpers, um angegriffene Haut zu heilen, aber die meisten Leute betrachten sie als Makel. Wir gewöhnen uns zwar daran, aber wir mögen sie trotzdem nicht. Zum Glück kann man aus einer solchen unglücklichen Situation das Beste machen, wenn man weiß, wie man mit heilenden Wunden umgeht und Narben behandelt.
Zunächst einmal hilft es zu wissen, was eine Narbe ist. Eine Narbe ist eine Verbindung von Kollagenfasern, die der Körper produziert, um eine Wunde zu heilen. Der Körper klebt die Haut förmlich wieder mit einer Matrix aus neuen Kollagenfasern zusammen.
Während die Verletzungen heilt, durchläuft die Narbe verschiedenen Phasen. Eine typische Narbe ist in den ersten paar Wochen rot und wund, dann sollte die Rötung langsam abklingen. In der dritten bis sechsten Woche kann die Wunde wieder rötlicher aussehen, aber keine Angst, das ist nur eine Phase. Die Narbe wird weicher, verblasst und die rote und rosa Färbung verschwindet allmählich. Dann, zum Schluss, wird es ganz hell oder nimmt im günstigen Fall nach sechs Monaten bis ein Jahr wieder die normale Hautfarbe an. Manchmal dauert es auch ein bis zwei Jahre, bis die Narbe völlig verheilt ist.
Bis dahin finden Sie hier einige Tips, mit denen Sie dafür sorgen können, dass Ihre Narbe so unauffällig wie möglich bleibt.

  • Entscheiden Sie, ob Sie einen Arzt aufsuchen müssen, wenn Sie sich geschnitten haben. Es gibt zwei Hauptmerkmale dafür, dass Sie zum Arzt gehen sollten. Sie brauchen medizinische Hilfe wenn ein Schnitt weiterhin blutet, obwohl Sie Druck angewandt haben, um die Blutung zu stoppen. Auch wenn es aufgehört hat zu bluten, die Wunde aber offenbleibt und die Seiten sich nicht schließen, sieht die Narbe nachher sicher besser aus, wenn die Wunde vom Arzt behandelt wurde.
  • Machen Sie die Wunde vorsichtig sauber. Nachdem Sie festgestellt haben, dass es nichts ernstes ist, müssen Sie die Wunde säubern. Es kann zwar etwas brennen, aber der Schmerz ist es Wert. Scheuen Sie sich nicht, die Wunde mit Wasser und Seife zu reinigen. Der Schmutz muss aus der Wunde entfernt werden, um Bakterien, die Infektionen verursachen, wegzuwaschen.
  • Benutzen Sie eine antibiotische Salbe. Eine dünne Schicht antibiotische Salbe (rezeptfrei erhältlich) bewirkt zwei Dinge. Es bekämpft potentielle Infektionen und durch die Feuchtigkeitsschicht können die Zellen, die die Wunde heilen, so schneller und besser arbeiten. Schnitte oder Kratzer, die feucht gehalten werden, heilen schneller, und zwar etwa 50 Prozent schneller. In der ersten Woche sollten Sie die Salbe jeden Tag auftragen, nachdem Sie die Wunde vorsichtig mit einem Wattebällchen oder einem feuchten Waschlappen gereinigt haben. Manchmal ist es ratsam, die Wunde mit einem Pflaster abzudecken, wenn sie unter der Kleidung liegt oder schnell schmutzig werden kann. Es muss aber nicht unbedingt sein.
  • Lassen Sie die Narben aus der Sonne. Wenn die Wunde geheilt ist und die Narbe beginnt, sich zu bilden, sollten Sie bei Sonnenstrahlen vorsichtig sein. Die Narbe könnte dunkler werden oder nicht so sehr verblassen, wenn sie der Sonne ausgesetzt ist. halten Sie den Bereich der Wunde in den ersten drei bis sechs Monaten bedeckt, tragen Sie eine Sonnenschutzcreme auf die Narbe auf oder halten Sie einfach die Fläche von der Sonne fern.
  • Verdecken Sie die Narben mit Kosmetik. Nachdem die Winde verheilt ist, die Narbe aber noch rot ist, möchten Sie vielleicht die Rötung verdecken, besonders wenn die Narbe auffällig ist. Es gibt spezielle Kosmetik, die die Narben verdecken. Diese Produkten helfen, die Narbe zu akzeptieren, während sie noch abheilt.
  • Massieren Sie Ihre Narbe. Es kann auch helfen, die Narbe in den ersten sechs Monaten leicht zu massieren, nachdem die Wunde gut verheilt ist. Durch die Massage werden die zähen Kollagenfasern, die das Narbengewebe bilden, aufgebrochen. Praktisch gesehen, dehnen Sie damit die Narbe und machen sie weicher.

Wie anfällig sind Sie für Narben?

Nicht alle Narben sind gleich. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie gut eine Wunde verheilt und wie schlimm die Narbenbildung ist. Hier sind einige der wichtigsten Faktoren:

  • Art der Verletzung. Die Art der Verletzung hat einen großen Einfluss auf die Narbenbildung. Die Narbe eines sauberen, glatten chirurgischen Einschnitts wird sich stark von der einer schmutzigen, offenen Wunde mit unregelmäßigen Kanten unterscheiden.
  • Medikamente. Bestimmte Medikamente können ebenfalls die Heilung stören. Manche Medikamenten gegen Krebs können die Wundheilung verlangsamen. Längerer Gebrauch von Kortikosteroiden kann auch die Heilung beeinträchtigen und sogar bei Narben, die Sie schon lange haben, strecken.
  • Alter. Ältere Leute haben in dieser Hinsicht einen Vorteil. Bei ihnen heilen die Wunden zwar etwas langsamer, die Narben sehen aber besser aus. Die häufigsten Probleme mit Narbenbildung haben Menschen im Alter zwischen 10 und 40 Jahren.
  • Wo befindet sich die Verletzung. Manche Stellen des Körpers heilen besser als andere, egal was man macht. Das Gesicht, zum Beispiel, heilt besser als Schulter, Rücken, Brust, Beine, oder Füße.
  • Gesunde Ernährung. Wenn man sich nicht ausgewogen ernährt, kann das die Heilung behindern. Bei Menschen, die einen Mangel an den Vitaminen A, C oder B₁₂ haben oder unter Zinkmangel leiden, heilen Narben langsamer. Die meisten Leute erhalten genug Nährstoffe aus den Nahrungsmitteln, die sie essen. Leute, die eine Diät machen oder deren Körper die Nahrung nicht gut verarbeiten kann, haben manchmal einen Vitaminmangel.
  • Allgemeine Gesundheit. Manche Krankheiten wie Diabetes, Anämie, Herzkrankheit und Lungenkrankheit stören den Heilungsprozess.
  • Rauchen. Die Wunden von Kettenrauchern heilen nicht so gut wie die von Nichtrauchern. Das Nikotin im Körper beeinträchtigt den Heilungsprozess, weil er die Blutgefäße verengt. Die Kapillaren versorgen die heilende Wunde. Es ist empfehlenswert, während des Heilungsprozesses nicht zu rauchen.
  • Ethnischer Hintergrund. Bei Afrikanern, Lateinamerikanern und Asiaten kommt unnormale Narbenbildung häufiger vor.
  • Hauttyp. Menschen mit fettiger Haut sind zwar vielleicht was die Faltenbildung anbelangt im Vorteil, neigen aber dafür eher zur Narbenbildung. Menschen mit dickerer, fettigerer Haut bekommen eher schlecht aussehende Narben als diejenigen mit dünnerer, trockener Haut.

Ähnliche Begriffe

  • Fibrose: Pathologische Vermehrung von Bindegewebe, ähnlich der Narbenbildung, jedoch meist in Organen oder Geweben.
  • Wundheilung: Der gesamte Prozess, durch den der Körper eine Verletzung repariert, einschließlich der Narbenbildung als Endphase.
  • Kollagen: Ein Hauptbestandteil des Narbengewebes, das für die Festigkeit und Struktur der Narben sorgt.

Zusammenfassung

Narbenbildung ist ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses nach einer Verletzung, bei dem geschädigtes Gewebe durch Bindegewebe ersetzt wird. Der Prozess durchläuft mehrere Phasen und kann in Form und Aussehen stark variieren. Narben sind ein permanentes Resultat der Wundheilung und können kosmetisch störend oder funktionell beeinträchtigend sein. Es gibt verschiedene Behandlungsoptionen, um das Erscheinungsbild von Narben zu verbessern und mögliche Beschwerden zu lindern, wobei die vollständige Heilung im Sinne einer Rückkehr zur ursprünglichen Hautstruktur jedoch nicht möglich ist.

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