Lexikon

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Stase bezeichnet im medizinischen Kontext die Verlangsamung oder den Stillstand von Flüssigkeits- oder Stoffströmen im Körper. Der Begriff wird häufig verwendet, um eine gestörte Zirkulation von Blut (Blutstase), Lymphe (Lymphstase) oder anderen Körperflüssigkeiten zu beschreiben. Stase kann lokal begrenzt oder systemisch auftreten und ist oft ein Hinweis auf zugrunde liegende Erkrankungen.

Allgemeine Beschreibung

Stase ist ein pathologischer Zustand, der auf eine unzureichende Bewegung oder einen Rückstau von Flüssigkeiten hinweist. Beispiele sind:

1. Blutstase: Ein verlangsamter Blutfluss, der häufig in den Venen auftritt, z. B. durch Venenschwäche oder Immobilität. Sie kann zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose) führen.
2. Lymphstase: Eine Störung im Lymphfluss, die zu Lymphödemen führen kann, häufig als Folge von Operationen, Infektionen oder Tumoren.
3. Gallenstase (Cholestase): Ein gestörter Abfluss der Galle aus der Leber, der zu Gelbsucht (Ikterus) und anderen Beschwerden führen kann.
4. Darmstase: Ein verlangsamter Transport im Verdauungstrakt, der zu Blähungen, Verstopfung oder Ileus führen kann.

Stase entsteht durch mechanische Hindernisse, verminderte Muskelaktivität oder Funktionsstörungen der entsprechenden Gefäß- oder Organsysteme.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome

Die Symptome variieren je nach Art der Stase:

• Blutstase: Schwellungen, Schweregefühl, Hautverfärbungen, Schmerzen in den betroffenen Gliedmaßen.
• Lymphstase: Gewebeverdickung, Spannungsgefühl, anfänglich weiche, später verhärtete Schwellungen.
• Gallenstase: Gelbsucht, Juckreiz, dunkler Urin, heller Stuhl, Oberbauchschmerzen.
• Darmstase: Völlegefühl, Blähungen, Schmerzen, fehlender Stuhlgang.

Therapie

Die Behandlung hängt von der Art und Ursache der Stase ab:

1. Blutstase:

   • Bewegung und Mobilisation: Förderung der Blutzirkulation durch Bewegung, Physiotherapie oder Kompressionsstrümpfe.
   • Medikamente: Blutverdünner (Antikoagulantien) zur Thromboseprophylaxe oder -behandlung.
   • Chirurgie: Entfernung von Gerinnseln oder Behandlung von Gefäßverengungen.

2. Lymphstase:

   • Lymphdrainage: Spezielle Massagetechniken, um den Lymphfluss zu verbessern.
   • Kompressionstherapie: Verwendung von Bandagen oder Kompressionskleidung.
   • Behandlung der Ursache: Z. B. Tumorentfernung oder Infektionsbehandlung.

3. Gallenstase:

   • Medikamente: Gallensäurepräparate zur Verbesserung des Galleflusses.
   • Endoskopie oder Chirurgie: Entfernung von Gallensteinen oder Beseitigung von Abflusshindernissen.

4. Darmstase:

   • Diätetische Maßnahmen: Ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
   • Bewegung: Förderung der Darmmotilität durch körperliche Aktivität.
   • Medikamente: Abführmittel oder Medikamente zur Förderung der Darmbewegungen.

Heilung

Die Prognose hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Stase ab. Während akute Stasezustände oft gut behandelt werden können, erfordert eine chronische Stase, z. B. bei Veneninsuffizienz oder Lymphödem, häufig langfristige Maßnahmen und Lebensstiländerungen.

Empfehlungen

1. Vorbeugung: Regelmäßige Bewegung und eine gesunde Lebensweise können das Risiko von Stase, insbesondere Blut- und Lymphstase, erheblich reduzieren.
2. Frühzeitige Behandlung: Bei Symptomen wie Schwellungen, Schmerzen oder Verfärbungen sollte rasch ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen wie Thrombosen oder Infektionen zu vermeiden.
3. Langfristige Betreuung: Bei chronischen Störungen wie Lymphödemen ist eine regelmäßige Betreuung durch Fachärzte und Therapeuten essenziell.
4. Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Hydration fördern die Funktion von Verdauungssystem und Gefäßen.

Artikel mit 'Stase' im Titel

• Fernmetastase: Fernmetastase- Metastase
• Metastase: Die Metastase ist eine Tochtergeschwulst, eine Verschleppung von Zellen einer bösartigen Geschwulst fern von ihrem ursprünglichen Entstehungsort an einer anderen Stelle des Körpers
• Sebostase: Die Sebostase ist eine verringerte Talgabsonderung der Haut. Da die Oberhaut so einen verminderten Fettfilm aufweist, ist die Haut trocken und feinporig und neigt zu Fältchen.
• Hämostase: Hämostase bezeichnet im medizinischen Kontext den Prozess der Blutstillung, bei dem Blutungen gestoppt und die Integrität der Blutgefäße wiederhergestellt wird

Zusammenfassung

Stase bezeichnet den Stillstand oder die Verlangsamung von Flüssigkeitsströmen im Körper, die durch mechanische, funktionelle oder krankheitsbedingte Ursachen entstehen können. Sie tritt häufig bei Blut, Lymphe, Galle oder im Verdauungstrakt auf und kann zu ernsthaften Komplikationen wie Thrombosen, Ödemen oder Organfunktionsstörungen führen. Die Behandlung umfasst je nach Ursache Bewegung, medikamentöse Therapie, physikalische Maßnahmen oder chirurgische Eingriffe. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um Langzeitschäden zu verhindern.

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