English: Sternum / Español: Esternón / Português: Esterno / Français: Sternum / Italiano: Sterno

Sternum bezeichnet im medizinischen Kontext das Brustbein, einen flachen, länglichen Knochen in der Mitte des Brustkorbs, der als zentraler Teil des knöchernen Brustkorbs dient und mit den Rippen und dem Schlüsselbein verbunden ist. Das Sternum spielt eine entscheidende Rolle für den Schutz lebenswichtiger Organe, insbesondere des Herzens und der Lunge.

Allgemeine Beschreibung

Das Sternum oder Brustbein ist ein stabiler, flacher Knochen, der aus drei Hauptteilen besteht: dem Manubrium (obere Teil), dem Corpus sterni (Mittelteil) und dem Processus xiphoideus (Schwertfortsatz), einem kleinen knorpeligen Abschnitt am unteren Ende. Zusammen bilden diese Teile die vordere Begrenzung des Brustkorbs. Das Sternum verbindet sich über die Rippenknorpel mit den ersten sieben Rippenpaaren und bildet so eine stabile Struktur, die dem Brustkorb Stabilität verleiht und die lebenswichtigen Organe vor Verletzungen schützt.

Das Brustbein spielt eine wichtige Rolle bei der Atmung, da es durch seine Verbindung mit den Rippen die Atembewegungen unterstützt. Darüber hinaus ist das Sternum ein wichtiger anatomischer Punkt für medizinische Maßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung, bei der Kompressionen auf das Brustbein ausgeübt werden, um die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten. Eine Verletzung des Sternums, etwa durch Unfälle oder Prellungen, kann zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.

Historisch gesehen wurde das Sternum auch in der Knochenmarkdiagnostik verwendet, da es leicht zugänglich ist und eine Knochenmarkentnahme ermöglicht. Heute wird diese Methode jedoch selten angewendet, da moderne Verfahren weniger invasive Alternativen bieten.

Anwendungsbereiche

  • Traumatologie und Unfallchirurgie: Behandlung von Sternumverletzungen, die häufig bei Autounfällen oder durch starke Krafteinwirkung entstehen.
  • Kardiologie und Herzchirurgie: Bei Operationen am Herzen, wie der Bypass-Operation, wird das Brustbein oft durchtrennt, um Zugang zum Herzen zu erhalten.
  • Orthopädie: Untersuchung von Sternalproblemen, insbesondere bei Deformitäten oder knöchernen Veränderungen.
  • Onkologie und Hämatologie: Früher Entnahme von Knochenmark aus dem Sternum zur Diagnose von Bluterkrankungen, heute meist durch Beckenentnahme ersetzt.
  • Notfallmedizin: Im Rahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) wird das Sternum für Thoraxkompressionen verwendet, um den Blutfluss künstlich aufrechtzuerhalten.

Bekannte Beispiele

  • Sternalfraktur: Eine Fraktur des Brustbeins, die meist durch direkte Traumata wie Autounfälle verursacht wird und starke Schmerzen im Brustbereich hervorruft.
  • Sternotomie: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem das Brustbein durchtrennt wird, um Zugang zum Herzen oder zu den Lungen zu schaffen, z. B. bei einer Herzoperation.
  • Knochenmarkentnahme: Früher wurde das Sternum als Punktionsstelle zur Knochenmarkentnahme genutzt, um Blutkrankheiten zu diagnostizieren.
  • Costosternales Syndrom: Ein Schmerzsyndrom, bei dem die Verbindung zwischen Rippen und Sternum entzündet ist und Brustschmerzen verursacht.
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW): Das Sternum dient als Druckpunkt bei der Reanimation, um das Herz indirekt zu komprimieren und den Kreislauf aufrechtzuerhalten.

Risiken und Herausforderungen

Das Sternum ist durch seine zentrale Lage im Brustkorb geschützt, jedoch anfällig für Verletzungen durch äußere Krafteinwirkung, z. B. bei Autounfällen, wenn der Sicherheitsgurt gegen das Brustbein drückt. Eine Sternalfraktur ist besonders schmerzhaft und erfordert eine lange Heilungszeit, da der Brustkorb bei jeder Atembewegung belastet wird. Komplikationen bei Verletzungen können Atembeschwerden und in seltenen Fällen eine Pneumothorax (Lungenkollaps) sein, wenn die umliegenden Organe beschädigt werden.

Bei chirurgischen Eingriffen wie einer Sternotomie, die häufig bei Herzoperationen durchgeführt wird, besteht ein Risiko für Infektionen und Wundheilungsstörungen, da das Sternum durchtrennt wird. Eine solche Operation erfordert eine lange Genesungszeit und intensive Nachsorge, um Komplikationen zu vermeiden.

Symptome, Therapie und Heilung

  • Symptome: Schmerzen im Brustbereich, besonders bei Bewegung oder Atmung, Schwellungen und Druckempfindlichkeit sind typische Symptome bei Sternumverletzungen. Nach Operationen können Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit auftreten.
  • Therapieansätze: Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Sternalfrakturen werden meist konservativ behandelt, mit Schmerzmitteln und Schonung. Nach einer Sternotomie ist eine sorgfältige Nachsorge erforderlich, oft begleitet von Schmerztherapie und Atemübungen.
  • Heilung und Prognose: Die Heilung von Sternalfrakturen oder nach einer Sternotomie erfordert Geduld, da die Brustmuskulatur und das Skelett in der Heilungsphase stark beansprucht werden. Mit der richtigen Nachsorge ist die Prognose in der Regel gut, jedoch kann die vollständige Genesung mehrere Monate dauern.

Ähnliche Begriffe

  • Manubrium (oberer Teil des Brustbeins)
  • Processus xiphoideus (Schwertfortsatz, unterer Teil des Brustbeins)
  • Rippenknorpel (verbindet Rippen mit dem Sternum)
  • Thorax (medizinischer Begriff für den Brustkorb)
  • Sternotomie (chirurgischer Eingriff, bei dem das Brustbein durchtrennt wird)

Weblinks

Zusammenfassung

Das Sternum, oder Brustbein, ist ein zentraler Knochen im Brustkorb, der als Schutz für Herz und Lungen dient und wichtige Funktionen bei der Atmung und Stabilität des Brustkorbs hat. Es ist anfällig für Verletzungen durch äußere Einwirkungen und spielt eine entscheidende Rolle in der Herzchirurgie und Notfallmedizin. Mit der richtigen Behandlung heilen Sternalverletzungen meist gut, jedoch ist eine sorgfältige Nachsorge unerlässlich, um Komplikationen zu vermeiden.

--


Ähnliche Artikel zum Begriff 'Sternum'

'Brustbein' ■■■■■■■■■■
Das Brustbein oder Sternum ist ein flaches Knochenstück, das in der Mitte des Brustkorbs liegt. Es besteht . . . Weiterlesen
'Muskel' ■■■■■■■■■■
Im medizinischen Kontext bezieht sich das Wort "Muskel" auf ein biologisches Gewebe, das sich bei der . . . Weiterlesen
'Brusthöhle' ■■■■■■■■■■
Brusthöhle bezeichnet den Raum im Brustkorb, der von den Rippen, der Wirbelsäule und dem Brustbein . . . Weiterlesen
'Rippe' ■■■■■■■■■
Rippe bezeichnet im medizinischen Kontext die knöchernen Strukturen, die zusammen mit der Brustwirbelsäule . . . Weiterlesen
'Röntgenuntersuchung' ■■■■■■■■■
Röntgenuntersuchung im Medizin Kontext ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem Röntgenstrahlen verwendet . . . Weiterlesen
'Brustwirbelsäule' ■■■■■■■■■
Brustwirbelsäule bezieht sich im medizinischen Kontext auf den mittleren Abschnitt der Wirbelsäule, . . . Weiterlesen
'Brustmuskel' ■■■■■■■■
Brustmuskel bezeichnet die Muskeln in der Brustregion, die eine wichtige Rolle bei der Bewegung der Schultern . . . Weiterlesen
'Skelett' ■■■■■■■■
Im medizinischen Kontext bezieht sich der Begriff "Skelett" auf das knöcherne Gerüst des Körpers, . . . Weiterlesen
'Magnetresonanztomographie' ■■■■■■■■
Magnetresonanztomographie (MRT, auch MRI) ist ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren, das detaillierte . . . Weiterlesen
'Trachea' ■■■■■■■■
Trachea (Luftröhre) ist ein röhrenförmiges Organ des Atmungssystems, das Luft von den oberen Atemwegen . . . Weiterlesen

Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.