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Herzstillstand bezeichnet den plötzlichen und vollständigen Ausfall der Pumpfunktion des Herzens, bei dem der Blutkreislauf zum Erliegen kommt. Das Herz kann das Blut nicht mehr durch den Körper pumpen, wodurch die Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe, insbesondere des Gehirns, sofort gestoppt wird. Ein unbehandelter Herzstillstand führt innerhalb weniger Minuten zum Tod.

Allgemeine Beschreibung

Der Herzstillstand tritt ein, wenn das Herz plötzlich aufhört, regelmäßig und effektiv zu schlagen. Dies kann durch eine Reihe von Ursachen ausgelöst werden, darunter Herzinfarkt, schwerwiegende Herzrhythmusstörungen (wie Kammerflimmern) oder ein starkes Trauma. Bei einem Herzstillstand hört der Blutfluss auf, was zu einem sofortigen Sauerstoffmangel in Organen und Geweben führt. Ohne rechtzeitige medizinische Intervention kann dies innerhalb von 4 bis 6 Minuten zu bleibenden Hirnschäden und schließlich zum Tod führen.

Ein Herzstillstand ist nicht dasselbe wie ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt). Während ein Herzinfarkt durch eine Blockade der Blutgefäße verursacht wird, die das Herz mit Blut versorgen, ist ein Herzstillstand das vollständige Aufhören der Herzfunktion. Ein Herzinfarkt kann jedoch zu einem Herzstillstand führen, wenn er nicht behandelt wird.

Der Herzstillstand ist ein medizinischer Notfall, der sofortige Maßnahmen wie kardiopulmonale Reanimation (CPR) und den Einsatz eines Defibrillators erfordert, um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen und die Blutzirkulation wiederherzustellen.

Anwendungsbereiche

Ein Herzstillstand erfordert in der Medizin eine sofortige und umfassende Notfallbehandlung. Zu den relevanten medizinischen Disziplinen gehören:

  • Notfallmedizin: Der Herzstillstand ist einer der kritischsten Notfälle. Notfallmediziner, Sanitäter und Ersthelfer sind darauf trainiert, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um die Durchblutung wiederherzustellen, meist durch CPR und Defibrillation.
  • Kardiologie: Herzspezialisten untersuchen die Ursachen eines Herzstillstands, wie Herzrhythmusstörungen oder strukturelle Herzprobleme, und bieten präventive und therapeutische Ansätze, um wiederholte Ereignisse zu verhindern.
  • Intensivmedizin: Nach einem Herzstillstand können Patienten in ein künstliches Koma versetzt werden, um das Gehirn vor Schäden zu schützen. Die intensive Überwachung und Behandlung auf der Intensivstation ist entscheidend, um die Lebensfunktionen zu stabilisieren.

Bekannte Beispiele

  • Kammerflimmern: Eine häufige Ursache für Herzstillstand, bei der die elektrischen Impulse des Herzens unkoordiniert werden, was zu einem ineffektiven Herzschlag führt.
  • Asystolie: Der vollständige elektrische Stillstand des Herzens, bei dem keine elektrische Aktivität mehr vorhanden ist. In diesem Zustand ist die Defibrillation oft nicht mehr wirksam, und die Prognose ist sehr schlecht.
  • Herzinfarkt: Ein unbehandelter Herzinfarkt kann zu einem Herzstillstand führen, da das Herz durch den Sauerstoffmangel nicht mehr effektiv arbeiten kann.

Behandlung und Risiken

Ein Herzstillstand erfordert sofortige medizinische Intervention. Folgende Behandlungsansätze werden eingesetzt:

  • Kardiopulmonale Reanimation (CPR): Manuelle Kompressionen des Brustkorbs und Beatmung, um Blut und Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen zu pumpen, bis professionelle Hilfe eintrifft.
  • Defibrillation: Der Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED) oder eines manuellen Defibrillators, um das Herz durch einen elektrischen Schock wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen.
  • Medikamentöse Therapie: Medikamente wie Adrenalin oder Amiodaron können verabreicht werden, um die Herzfunktion zu unterstützen und den Herzrhythmus zu stabilisieren.
  • Postreanimationspflege: Nach erfolgreicher Wiederbelebung wird der Patient intensivmedizinisch überwacht. Oft kommen Methoden wie therapeutische Hypothermie zum Einsatz, um das Gehirn zu schützen und mögliche Schäden zu minimieren.

Die Risiken eines Herzstillstands sind extrem hoch. Ohne sofortige Behandlung sterben etwa 90 % der Betroffenen. Selbst bei erfolgreicher Wiederbelebung besteht das Risiko von Hirnschäden aufgrund des Sauerstoffmangels, insbesondere wenn die Wiederbelebungsmaßnahmen nicht innerhalb der ersten Minuten nach dem Herzstillstand eingeleitet werden.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome

Ein Herzstillstand kann sich abrupt ereignen, oft ohne vorhergehende Symptome. Wenn es jedoch Warnzeichen gibt, können diese umfassen:

  • Plötzliche Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit.
  • Kein Puls oder Atem.
  • Atemnot oder Kurzatmigkeit kurz vor dem Ereignis.
  • Schmerzen in der Brust (oft bei einem Herzinfarkt).
  • Schwindel oder Übelkeit.

Therapie

Die sofortige Therapie besteht aus:

  • Sofortiger CPR durch Ersthelfer, um die Durchblutung aufrechtzuerhalten.
  • Defibrillation, um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen.
  • Medikamentöse Unterstützung und Stabilisierung im Krankenhaus, um das Herz und andere lebenswichtige Funktionen zu unterstützen.

Heilung

Die vollständige Genesung nach einem Herzstillstand hängt von der schnellen Wiederbelebung ab. Bei erfolgreicher Reanimation kann das Herz seine normale Funktion wieder aufnehmen. Allerdings können bleibende Schäden, insbesondere am Gehirn, auftreten, wenn die Sauerstoffversorgung zu lange unterbrochen war. Die langfristige Prognose variiert und hängt von der Ursache des Herzstillstands und der Schnelligkeit der ergriffenen Maßnahmen ab.

Ähnliche Begriffe

  • Herzinfarkt: Eine plötzliche Durchblutungsstörung des Herzmuskels, die einen Herzstillstand verursachen kann.
  • Herzrhythmusstörungen: Unregelmäßigkeiten im Herzschlag, die zu Herzstillstand führen können.
  • Kardiopulmonale Reanimation (CPR): Eine lebensrettende Technik, die verwendet wird, um die Durchblutung und Atmung bei einem Herzstillstand aufrechtzuerhalten.

Zusammenfassung

Ein Herzstillstand ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem das Herz plötzlich aufhört zu schlagen und der Blutkreislauf zum Stillstand kommt. Ohne sofortige Wiederbelebung führt er in wenigen Minuten zum Tod. Zu den häufigsten Ursachen gehören Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte. Notfallmaßnahmen wie CPR und Defibrillation sind entscheidend, um die Überlebenschancen zu erhöhen. Auch bei erfolgreicher Wiederbelebung können Hirnschäden aufgrund des Sauerstoffmangels auftreten, weshalb eine schnelle medizinische Intervention lebenswichtig ist.

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