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Myom bezeichnet im medizinischen Kontext gutartige Tumoren, die aus Muskelzellen bestehen und vor allem in der Gebärmutter (Uterus) auftreten. Sie entstehen durch eine Vermehrung von glatten Muskelzellen und werden auch als Uterusmyome bezeichnet. Myome sind hormonabhängig und treten häufiger bei Frauen im gebärfähigen Alter auf.

Allgemeine Beschreibung

Ein Myom ist eine gutartige Gewebswucherung, die in der Gebärmuttermuskulatur (Myometrium) entsteht. Es gibt unterschiedliche Formen, die nach ihrer Lage in der Gebärmutter klassifiziert werden:

  • Submuköse Myome: Wachsen in Richtung der Gebärmutterschleimhaut und können die Form der Gebärmutterhöhle verändern.
  • Intramurale Myome: Befinden sich innerhalb der Muskelschicht der Gebärmutterwand.
  • Subseröse Myome: Wachsen nach außen in Richtung der äußeren Gebärmutterschicht.

Myome sind häufig, und etwa 20-40 % der Frauen im reproduktiven Alter sind betroffen. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt, jedoch spielen Hormone wie Östrogen und genetische Faktoren eine Rolle. Die meisten Myome verursachen keine Beschwerden, aber in manchen Fällen können sie Symptome wie starke Menstruationsblutungen, Schmerzen oder Probleme mit der Fruchtbarkeit hervorrufen.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome

Myome können asymptomatisch sein, aber bei größeren oder ungünstig gelegenen Myomen treten oft folgende Beschwerden auf:

  • Starke, verlängerte oder schmerzhafte Menstruationsblutungen.
  • Druckgefühl oder Schmerzen im Unterbauch.
  • Häufiger Harndrang oder Verstopfung durch Druck auf Blase oder Darm.
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
  • Unfruchtbarkeit oder wiederholte Fehlgeburten (in seltenen Fällen).

Therapie

Die Behandlung von Myomen richtet sich nach der Größe, Lage, den Symptomen und dem Wunsch der Patientin nach Kinderwunsch. Mögliche Ansätze sind:

  1. Medikamentöse Behandlung:

    • Hormonelle Therapie: Medikamente, die Hormone wie Gestagene oder GnRH-Analoga regulieren, können das Wachstum von Myomen hemmen.
    • Schmerzmittel: Zur Linderung von Menstruationsbeschwerden und Krämpfen.
  2. Nicht-invasive Verfahren:

    • Ultraschalltherapie (Fokussierter Ultraschall): Zerstörung von Myomgewebe ohne chirurgischen Eingriff.
  3. Minimalinvasive Eingriffe:

    • Myomembolisation: Verstopfen der Blutgefäße, die das Myom versorgen, wodurch es schrumpft.
    • Hysteroskopische Myomektomie: Entfernung von submukösen Myomen durch die Scheide.
  4. Operative Behandlung:

    • Myomektomie: Chirurgische Entfernung des Myoms bei Frauen, die die Gebärmutter erhalten möchten.
    • Hysterektomie: Entfernung der Gebärmutter bei schweren Fällen oder wenn keine Kinderwunsch besteht.

Heilung

Myome sind gutartig und neigen nicht dazu, bösartig zu entarten. Nach der Behandlung, insbesondere nach einer Hysterektomie, treten keine Myome mehr auf. Bei Frauen, die die Gebärmutter behalten, besteht jedoch ein Risiko für neue Myome. Mit der Menopause bilden sich Myome oft von selbst zurück, da der Hormonspiegel sinkt.

Empfehlungen

  • Regelmäßige Kontrollen: Frauen mit Myomen sollten regelmäßig einen Gynäkologen aufsuchen, um Wachstum und Symptome zu überwachen.
  • Gesunder Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht können das Myomwachstum beeinflussen.
  • Individuelle Behandlung: Die Wahl der Therapie sollte an die Lebenssituation und den Kinderwunsch angepasst werden.

Anwendungsbereiche

Myome treten vor allem in der Gynäkologie auf. Typische Behandlungs- und Diagnosebereiche sind:

  • Fruchtbarkeitsmedizin: Behandlung von Myomen bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch.
  • Schmerztherapie: Symptomkontrolle bei schmerzhaften Myomen.
  • Endoskopische Chirurgie: Minimalinvasive Entfernung von Myomen.

Bekannte Beispiele

  • Uterusmyome: Die häufigste Form von Myomen, die in der Gebärmutter auftreten.
  • Riesenmyome: Sehr große Myome, die selten vorkommen und oft chirurgisch behandelt werden müssen.
  • Rezidivierende Myome: Wiederauftretende Myome, die nach einer Myomektomie erneut wachsen können.

Risiken und Herausforderungen

  • Wiederauftreten: Nach einer Myomektomie können neue Myome entstehen.
  • Nebenwirkungen der Therapie: Hormonelle Behandlungen können Nebenwirkungen wie Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen verursachen.
  • Fruchtbarkeitsprobleme: Große oder ungünstig platzierte Myome können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, was die Therapie erschwert.
  • Chirurgische Risiken: Operative Eingriffe bergen Komplikationsrisiken wie Blutungen oder Infektionen.

Ähnliche Begriffe

  • Leiomyom (medizinischer Fachbegriff für Myome)
  • Endometriose (eine andere gynäkologische Erkrankung, die Schmerzen und Menstruationsprobleme verursacht)
  • Fibrom (gutartiger Tumor aus Bindegewebe)

Zusammenfassung

Ein Myom ist ein gutartiger Tumor der Gebärmuttermuskulatur, der meist keine Beschwerden verursacht, aber bei Symptomen wie starken Blutungen oder Schmerzen behandelt werden sollte. Die Therapie reicht von medikamentösen Ansätzen bis zu operativen Eingriffen und sollte individuell an die Bedürfnisse der Patientin angepasst werden. Regelmäßige Kontrollen und eine gesunde Lebensweise können das Risiko für Komplikationen senken.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.