Lexikon

Ösophagusstenose bezeichnet im medizinischen Kontext eine Verengung der Speiseröhre (Ösophagus), die den Transport von Nahrung und Flüssigkeiten vom Mund zum Magen behindert. Diese Verengung kann durch verschiedene Ursachen und Erkrankungen ausgelöst werden und erfordert eine gezielte Diagnostik und Therapie.

Ursachen

• Narbenbildung (Strikturen): Häufig verursacht durch chronische Refluxkrankheit (GERD), bei der Magensäure die Speiseröhre schädigt und Narbengewebe bildet.
• Krebserkrankungen: Tumore in der Speiseröhre können zu einer Verengung führen.
• Verätzungen: Aufnahme von ätzenden Substanzen (z.B. Laugen oder Säuren) kann zu einer Verengung führen.
• Angeborene Fehlbildungen: Einige Menschen werden mit einer angeborenen Verengung der Speiseröhre geboren.
• Infektionen: Schwere Infektionen der Speiseröhre können zu Narbenbildung und Verengung führen.

Symptome

• Dysphagie: Schwierigkeiten beim Schlucken, insbesondere von festen Nahrungsmitteln, später auch von Flüssigkeiten.
• Schmerzen beim Schlucken: Schmerzhaftes Schlucken, das auch in den Brustbereich ausstrahlen kann.
• Gewichtsverlust: Unbeabsichtigter Gewichtsverlust aufgrund der verminderten Nahrungsaufnahme.
• Regurgitation: Zurückfließen von unverdauter Nahrung in den Mund.
• Husten und Erstickungsgefühl: Besonders bei der Nahrungsaufnahme.

Diagnose

• Endoskopie: Ein flexibler Schlauch mit einer Kamera (Endoskop) wird durch den Mund in die Speiseröhre eingeführt, um die Verengung visuell zu untersuchen.
• Barium-Schlucktest: Eine Röntgenuntersuchung, bei der der Patient eine Bariumlösung trinkt, die die Speiseröhre auskleidet und auf Röntgenbildern sichtbar macht.
• Manometrie: Messung des Drucks und der Muskelbewegungen in der Speiseröhre.

Behandlung

• Dilatation: Ein Verfahren, bei dem die Speiseröhre mit Hilfe von Ballons oder Bougies (flexible Stäbe) gedehnt wird, um die Verengung zu erweitern.
• Stentimplantation: Ein metallisches oder plastisches Röhrchen (Stent) wird in die verengte Stelle eingesetzt, um die Speiseröhre offen zu halten.
• Medikamentöse Therapie: Bei entzündlichen Ursachen können Medikamente wie Kortikosteroide oder Säureblocker eingesetzt werden.
• Chirurgie: In schweren Fällen kann eine operative Korrektur notwendig sein, um die Verengung zu beseitigen.
• Ernährungsberatung: Anpassung der Ernährung, um die Symptome zu lindern und die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

Komplikationen

• Aspiration: Verschlucken von Nahrung oder Flüssigkeiten in die Lunge, was zu Infektionen wie Pneumonie führen kann.
• Mangelernährung: Durch die eingeschränkte Nahrungsaufnahme kann es zu Nährstoffmangel und Gewichtsverlust kommen.
• Perforation der Speiseröhre: Bei invasiven Verfahren besteht ein geringes Risiko einer Speiseröhrenperforation, was eine ernste Komplikation darstellt.

Ösophagusstenose ist eine ernste Erkrankung, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Funktion der Speiseröhre wiederherzustellen. --