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Rachenmandeln sind lymphatisches Gewebe im Nasen-Rachen-Raum, das zur Immunabwehr des Körpers beiträgt, indem es Krankheitserreger abwehrt. Die Rachenmandeln, auch als Adenoide oder Polypen bezeichnet, befinden sich oberhalb des Gaumens, nahe dem Übergang zwischen Nase und Rachen.

Allgemeine Beschreibung

Die Rachenmandeln (Adenoide) gehören zum lymphatischen System des Körpers und sind ein wichtiger Bestandteil der sogenannten "Waldeyerschen Rachenring", einer Ansammlung von lymphatischem Gewebe im Rachenraum. Sie sind vor allem bei Kindern aktiv und dienen dazu, Viren und Bakterien abzufangen, die über die Atemwege in den Körper gelangen. Durch ihre Lage nahe den Atemwegen können sie Infektionen schnell erkennen und eine Immunreaktion einleiten.

Die Rachenmandeln sind bei Kindern besonders aktiv, da das Immunsystem noch in der Entwicklung ist. Mit zunehmendem Alter schrumpfen sie meist und spielen dann eine geringere Rolle im Immunsystem. Bei manchen Kindern können die Rachenmandeln jedoch so stark vergrößert sein, dass sie Atemprobleme, Schnarchen und häufige Infektionen verursachen. In solchen Fällen wird häufig eine Adenotomie (operative Entfernung der Rachenmandeln) durchgeführt, um die Symptome zu lindern.

Historisch wurden Rachenmandeln und ihre Rolle im Immunsystem oft unterschätzt, da ihre Bedeutung nach der Kindheit abnimmt. Heute wird die Entfernung der Rachenmandeln nur durchgeführt, wenn sie stark vergrößert sind und das Wohlbefinden des Kindes beeinträchtigen.

Anwendungsbereiche

  • Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO): Diagnose und Behandlung von Rachenmandelvergrößerungen und Entzündungen, die das Atmen und Hören beeinträchtigen können.
  • Pädiatrie: Untersuchung der Rachenmandeln bei Kindern, da diese oft vergrößert sind und zu häufigen Infektionen führen können.
  • Immunologie: Erforschung der Rolle der Rachenmandeln im kindlichen Immunsystem.
  • Schlafmedizin: Behandlung von Atemproblemen und Schnarchen bei Kindern, das häufig durch vergrößerte Rachenmandeln verursacht wird.
  • Allergologie: Untersuchung auf allergiebedingte Entzündungen und Schwellungen der Rachenmandeln.

Bekannte Beispiele

  • Vergrößerte Rachenmandeln: Häufig bei Kindern auftretend, kann eine starke Vergrößerung zu Atemproblemen, Schnarchen und sogar Schlafapnoe führen.
  • Adenoiditis: Eine Entzündung der Rachenmandeln, die oft durch bakterielle oder virale Infektionen verursacht wird und zu Fieber, Halsschmerzen und Nasenatmungsproblemen führt.
  • Adenotomie: Chirurgische Entfernung der Rachenmandeln bei chronischen Beschwerden oder starkem Wachstum, wenn sie Atem- und Schluckprobleme verursachen.
  • Ohrentzündungen (Otitis media): Vergrößerte Rachenmandeln können die Belüftung des Mittelohres beeinträchtigen und zu häufigen Mittelohrentzündungen führen.
  • Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS): Eine Schlafstörung, die durch Atemaussetzer aufgrund vergrößerter Rachenmandeln ausgelöst wird.

Risiken und Herausforderungen

Vergrößerte oder entzündete Rachenmandeln können das Wohlbefinden und die Gesundheit des Kindes erheblich beeinträchtigen. Da sie sich in unmittelbarer Nähe zu den Atemwegen und dem Mittelohr befinden, können sie die Nasenatmung behindern und die Belüftung der Ohren beeinträchtigen, was zu wiederkehrenden Ohrinfektionen führt. Bei schwerwiegenden Fällen kann dies sogar das Hören und die Sprachentwicklung beeinträchtigen. Eine Herausforderung bei der Behandlung besteht darin, dass die Adenotomie, also die Entfernung der Rachenmandeln, zwar häufig die Symptome verbessert, aber auch die Immunabwehr im Rachenraum leicht schwächen kann. Daher wird der Eingriff nur dann empfohlen, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und die Beschwerden erheblich sind.

Ein weiteres Risiko ist die mögliche Entwicklung des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms bei Kindern, das durch Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet ist. Langfristig können solche Atemprobleme das Wachstum und die kognitive Entwicklung beeinflussen, weshalb eine frühzeitige Diagnose und gegebenenfalls Behandlung wichtig sind.

Symptome, Therapie und Heilung

  • Symptome: Häufige Symptome bei vergrößerten oder entzündeten Rachenmandeln sind erschwerte Nasenatmung, Mundatmung, häufiges Schnarchen, wiederkehrende Mittelohrentzündungen und Halsinfektionen. In schweren Fällen können Atemaussetzer im Schlaf auftreten.
  • Therapieansätze: Bei leichten Symptomen können abschwellende Medikamente oder Nasenspülungen helfen. Bei anhaltenden Beschwerden wird häufig eine Adenotomie durchgeführt, bei der die Rachenmandeln entfernt werden. Diese Operation erfolgt meist ambulant und unter Vollnarkose.
  • Heilung und Prognose: Nach einer Adenotomie verschwinden die Symptome in der Regel vollständig, und die Kinder können wieder normal atmen und schlafen. Die Operation ist gut verträglich, und die meisten Kinder erholen sich schnell.

Ähnliche Begriffe

  • Adenoide (medizinischer Fachbegriff für Rachenmandeln)
  • Tonsillen (Mandeln, allgemein; umfasst Rachenmandeln und Gaumenmandeln)
  • Waldeyerscher Rachenring (Ansammlung von lymphatischem Gewebe im Rachenraum, einschließlich Rachen-, Gaumen- und Zungenmandeln)
  • Adenotomie (operative Entfernung der Rachenmandeln)
  • Polypen (umgangssprachlich für vergrößerte Rachenmandeln)

Zusammenfassung

Die Rachenmandeln, auch Adenoide genannt, sind lymphatisches Gewebe im Nasen-Rachen-Raum und Teil des Immunsystems, das vor allem bei Kindern Krankheitserreger abwehrt. Bei manchen Kindern können die Rachenmandeln so stark vergrößert sein, dass sie Atemprobleme und Schlafstörungen verursachen. In diesen Fällen kann eine operative Entfernung (Adenotomie) sinnvoll sein, um die Beschwerden zu lindern. Meistens bilden sich die Rachenmandeln jedoch im Jugendalter von selbst zurück und verursachen keine weiteren Probleme.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.