English: Fear of suffocation / Español: Miedo a la asfixia / Português: Medo de sufocamento / Français: Peur de l'étouffement / Italiano: Paura di soffocare

Erstickungsangst bezeichnet im medizinischen Kontext die oft intensive und panische Furcht davor, keine Luft zu bekommen oder zu ersticken. Sie kann als Symptom bei verschiedenen körperlichen und psychischen Erkrankungen auftreten. Häufig ist sie mit Atemnot (Dyspnoe) verbunden, kann aber auch psychogen sein, also ohne physische Ursache entstehen. Diese Angst ist eine der stärksten Grundängste des Menschen und kann von einem Gefühl der Lebensbedrohung begleitet werden.

Allgemeine Beschreibung

Erstickungsangst tritt in unterschiedlichen Kontexten auf:

  • Körperliche Ursachen: Bei Erkrankungen wie Asthma, COPD, Kehlkopfschwellungen (z. B. durch allergische Reaktionen), Panikattacken oder Schlafapnoe. Sie entsteht dabei durch eine tatsächliche Behinderung der Atmung.
  • Psychologische Ursachen: Häufig im Rahmen von Angststörungen, spezifischen Phobien (z. B. Klaustrophobie) oder posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Dabei wird das Gefühl des Ersticken-Könnens subjektiv wahrgenommen, obwohl physiologisch ausreichend Luft vorhanden ist.

Erstickungsangst führt oft zu einem Teufelskreis: Die Angst verstärkt die Atemnot oder löst Hyperventilation aus, die wiederum das Gefühl des Erstickens intensiviert.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome

Die Symptome der Erstickungsangst umfassen sowohl körperliche als auch psychische Manifestationen:

  • Körperlich:
    • Atemnot, Beklemmungsgefühl in der Brust.
    • Beschleunigte Atmung (Hyperventilation).
    • Herzrasen, Zittern, Schwitzen.
    • Engegefühl im Hals, Würgegefühl.
  • Psychisch:
    • Panikgefühl, Todesangst.
    • Unruhe, Vermeidungsverhalten (z. B. Meiden enger Räume).
    • Gefühl des Kontrollverlusts.

Therapie

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Erstickungsangst:

  1. Akute Maßnahmen:

    • Beruhigungstechniken: Ruhe bewahren, langsames Atmen fördern (z. B. durch das Einatmen durch die Nase und langsames Ausatmen durch den Mund).
    • Hyperventilation behandeln: In eine Tüte oder die eigenen Hände atmen, um den CO₂-Spiegel zu normalisieren.
    • Soforthilfe bei körperlichen Ursachen: Bei Allergien Antihistaminika oder Adrenalin verabreichen, bei Asthma Inhalatoren verwenden.
  2. Langfristige Therapie:

    • Psychotherapie: Besonders wirksam ist die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), die darauf abzielt, irrationale Gedanken und Ängste zu hinterfragen und durch realistische Einschätzungen zu ersetzen. Expositionstherapien können helfen, sich der Angst zu stellen.
    • Entspannungstechniken: Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitstechniken können helfen, den Körper zu beruhigen und die Angst zu reduzieren.
    • Medikamente: Bei schwerer Angst können Antidepressiva (z. B. SSRIs) oder Anxiolytika (z. B. Benzodiazepine, aber nur kurzzeitig) verschrieben werden.

Heilung

Erstickungsangst ist behandelbar, insbesondere wenn sie psychogen ist. Durch eine Kombination aus Therapie, regelmäßigen Atemübungen und gegebenenfalls medikamentöser Unterstützung lässt sich die Angst meist gut kontrollieren. Körperliche Ursachen erfordern spezifische Behandlungen der Grunderkrankung.

Empfehlungen

  1. Professionelle Hilfe suchen: Wenn Erstickungsangst regelmäßig auftritt oder die Lebensqualität beeinträchtigt, ist eine ärztliche und psychologische Abklärung wichtig.
  2. Atemübungen trainieren: Regelmäßige Atemtechniken helfen, Angstzustände zu verhindern und die Kontrolle über die Atmung zu behalten.
  3. Trigger vermeiden oder bearbeiten: Identifikation und Bearbeitung von Auslösern, beispielsweise durch Desensibilisierung in einer Therapie.
  4. Notfallplan erstellen: Menschen mit Erstickungsangst können von einem individuellen Plan profitieren, der sie in akuten Situationen unterstützt.

Zusammenfassung

Erstickungsangst ist eine oft überwältigende Furcht vor dem Ersticken, die sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben kann. Sie tritt häufig bei Atemwegserkrankungen oder Angststörungen auf und führt zu intensiven Symptomen wie Atemnot und Panik. Eine Kombination aus Soforthilfen (wie Atemübungen), psychotherapeutischen Ansätzen und gegebenenfalls Medikamenten bietet eine effektive Möglichkeit, die Angst zu behandeln und die Lebensqualität wiederherzustellen.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.