English: Kidney failure / Español: Insuficiencia renal / Português: Insuficiência renal / Français: Insuffisance rénale / Italian: Insufficienza renale

Niereninsuffizienz ist eine Erkrankung, bei der die Nieren ihre Fähigkeit verlieren, Abfallprodukte und überschüssiges Wasser aus dem Blut zu filtern. Dies kann zu einer Ansammlung von Giftstoffen im Körper führen und eine Reihe von gesundheitlichen Problemen verursachen.

Allgemeine Beschreibung

Niereninsuffizienz im medizinischen Kontext bezeichnet den teilweisen oder vollständigen Verlust der Nierenfunktion. Die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Filtration von Abfallprodukten, der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts, der Elektrolytbalance und der Produktion von Hormonen, die den Blutdruck und die roten Blutkörperchen regulieren. Wenn die Nieren versagen, können diese Funktionen nicht mehr erfüllt werden, was zu einer Ansammlung von Giftstoffen und überschüssiger Flüssigkeit im Körper führt.

Es gibt zwei Haupttypen von Niereninsuffizienz:

  1. Akute Niereninsuffizienz (ANI): Ein plötzliches Versagen der Nierenfunktion, das oft reversibel ist, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelt wird. Ursachen können schwere Dehydrierung, Blutverlust, Infektionen oder bestimmte Medikamente sein.

  2. Chronische Niereninsuffizienz (CKI): Eine allmähliche und progressive Verschlechterung der Nierenfunktion über Monate oder Jahre hinweg. Häufige Ursachen sind Diabetes, Bluthochdruck, chronische Glomerulonephritis und polyzystische Nierenerkrankungen.

Zu den Symptomen von Niereninsuffizienz gehören Müdigkeit, Schwellungen (Ödeme), Übelkeit, Appetitlosigkeit, Atemnot, und im fortgeschrittenen Stadium Verwirrtheit und Krampfanfälle. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch Blut- und Urintests, die eine eingeschränkte Nierenfunktion und erhöhte Werte von Kreatinin und Harnstoff im Blut zeigen.

Anwendungsbereiche

  • Nephrologie: Spezialisierte Behandlung von Nierenerkrankungen und Überwachung der Nierenfunktion.
  • Dialysezentren: Bereitstellung von Hämodialyse und Peritonealdialyse für Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz.
  • Transplantationsmedizin: Durchführung von Nierentransplantationen und Nachsorge der Transplantatempfänger.
  • Kardiologie: Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die häufig mit Niereninsuffizienz verbunden sind.
  • Ernährungsberatung: Entwicklung von Diätplänen zur Reduktion der Belastung der Nieren und zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit.

Bekannte Beispiele

  • Diabetische Nephropathie: Niereninsuffizienz, die durch langfristig schlecht kontrollierten Diabetes verursacht wird.
  • Hypertensive Nephropathie: Nierenschäden aufgrund von chronisch hohem Blutdruck.
  • Glomerulonephritis: Eine entzündliche Erkrankung der Nieren, die zu Niereninsuffizienz führen kann.
  • Polyzystische Nierenerkrankung (PKD): Eine genetische Störung, die zur Bildung von Zysten in den Nieren und letztendlich zu Nierenversagen führt.
  • Akute Tubulusnekrose: Schädigung der Nierenzellen durch Sauerstoffmangel oder toxische Substanzen, was zu akutem Nierenversagen führen kann.

Behandlung und Risiken

Behandlung:

  • Medikamente: Blutdrucksenkende Mittel, Diuretika, Medikamente zur Blutzuckerkontrolle und Phosphatbinder.
  • Dialyse: Verfahren zur künstlichen Reinigung des Blutes, wenn die Nieren ihre Funktion nicht mehr erfüllen können. Es gibt zwei Haupttypen: Hämodialyse und Peritonealdialyse.
  • Nierentransplantation: Ersetzen der nicht funktionierenden Niere durch eine gesunde Niere eines Spenders.
  • Ernährungsanpassungen: Spezielle Diäten, die reich an Proteinen, aber arm an Natrium, Kalium und Phosphat sind.

Risiken

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  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
  • Anämie: Verringerte Produktion von Erythropoetin führt zu einer Abnahme der roten Blutkörperchen.
  • Knochenkrankheiten: Störungen im Kalzium- und Phosphathaushalt führen zu Knochenschwäche.
  • Infektionsanfälligkeit: Geschwächtes Immunsystem durch fortschreitende Nierenerkrankung und Dialyse.
  • Elektrolytstörungen: Ungleichgewicht von Elektrolyten wie Kalium und Natrium kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Symptome, Therapie und Heilung

Symptome: Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schwellungen, Atemnot, verminderte Urinausscheidung, Juckreiz, Muskelkrämpfe, Verwirrtheit.

Therapie: Die Behandlung hängt vom Stadium und der Ursache der Niereninsuffizienz ab. In den frühen Stadien können Änderungen im Lebensstil und Medikamente helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. In fortgeschrittenen Stadien sind Dialyse oder Nierentransplantation erforderlich.

Heilung: Chronische Niereninsuffizienz ist nicht heilbar, aber die Symptome können durch Behandlung und Lebensstiländerungen kontrolliert werden. Eine erfolgreiche Nierentransplantation kann die Nierenfunktion wiederherstellen, erfordert jedoch lebenslange Nachsorge.

Ähnliche Begriffe

  • Akutes Nierenversagen (ANV): Plötzlicher Verlust der Nierenfunktion, der potenziell reversibel ist.
  • Endstadium Nierenkrankheit (ESRD): Letzte Phase der chronischen Niereninsuffizienz, die eine Dialyse oder Transplantation erfordert.
  • Nephropathie: Allgemeiner Begriff für Nierenerkrankungen.
  • Glomerulonephritis: Entzündung der Glomeruli in den Nieren.
  • Dialyse: Verfahren zur Reinigung des Blutes bei Nierenversagen.

Zusammenfassung

Niereninsuffizienz bezeichnet den teilweisen oder vollständigen Verlust der Nierenfunktion, was zu einer Ansammlung von Abfallstoffen und Flüssigkeiten im Körper führt. Es gibt akute und chronische Formen, wobei letztere häufig durch Diabetes oder Bluthochdruck verursacht werden. Die Behandlung umfasst Medikamente, Dialyse und in schweren Fällen eine Nierentransplantation. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern.

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Der obige Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose.