Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine häufige Erkrankung des Verdauungstrakts, die sich durch wiederkehrende Bauchschmerzen und Veränderungen der Stuhlgewohnheiten auszeichnet. Die genaue Ursache des RDS ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus Faktoren wie Stress, Ernährung, Hormone und Entzündungen eine Rolle spielen können.

Die Symptome des RDS können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein, aber einige häufige Symptome sind:

  • Bauchschmerzen oder Krämpfe, die in der Regel nach dem Stuhlgang oder nach dem Essen auftreten
  • Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, wie Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel
  • Blähungen oder ein aufgeblähtes Gefühl im Bauch
  • Übelkeit oder Sodbrennen
  • Müdigkeit oder Erschöpfung

Die Diagnose des RDS erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen können, wie z.B. entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie oder Darmkrebs. Es gibt keine spezifische Behandlung für das RDS, aber es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, die Symptome zu lindern, wie z.B. eine ballaststoffreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und die Vermeidung von auslösenden Lebensmitteln oder Substanzen.

Einige Beispiele für auslösende Faktoren, die bei Menschen mit RDS Symptome verschlimmern können, sind:

  • Bestimmte Nahrungsmittel, wie Milchprodukte, fettreiche Lebensmittel oder kohlensäurehaltige Getränke
  • Koffein oder Alkohol
  • Stress oder Angst
  • Veränderungen im Hormonspiegel, wie während der Menstruation
  • Bestimmte Medikamente, wie Antibiotika oder Schmerzmittel

Es ist wichtig zu beachten, dass das RDS eine sehr individuelle Erkrankung ist und dass nicht jeder Mensch mit RDS auf die gleichen auslösenden Faktoren reagiert. Eine sorgfältige Selbstbeobachtung und das Vermeiden persönlicher Trigger können jedoch dazu beitragen, die Symptome des RDS zu reduzieren.

Therapie mit Hausmitteln

Wie der Name schon sagt, können die Symptome dieser Krankheit Sie wirklich reizen, sie können aber auch. regelrecht schmerzhaft sein. In einem Augenblick leiden Sie unter Verstopfung, im nächsten unter Durchfall und manchmal kommen noch Krämpfe und Blähungen hinzu. Was Sie in dieser Situation noch mehr reizen kann ist jemand, der Ihnen dann noch erklärt "Das ist alles Einbildung". Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Zwar weiß man weder genau, wodurch es verursacht wird, noch kann man es heilen, aber Gesundheitsexperten wissen schon, wie man mit diesem RDS fertig werden kann.

  • Führen Sie Tagebuch. Dies ist wichtig, denn es hilft Ihnen und Ihrem Arzt herauszufinden, wodurch diese Symptome verursacht werden oder welche Faktoren sie noch verschlimmern. Sammeln Sie zwei Wochen lang folgende Daten:
    • Was haben Sie gegessen?
    • Wie fühlen Sie sich seelisch?
    • Welchem Stress sind Sie ausgesetzt?
    • Wie fühlt sich Ihr Bauch an?
    • Frauen sollten auch aufschreiben, wann Sie ihre Periode hatten, denn manche Frauen leiden während der Menstruation noch mehr unter Reizdarmsyndrom.
  • Ein Tagebuch hat viele Vorteile. Was am wichtigsten ist: Nahezu alle Faktoren beim Reizdarmsyndrom können manipuliert werden. Indem Sie beispielsweise aufschreiben, unter welchem Stress Sie stehen, können Sie besser die Ursachen feststellen und die notwendigen Schritte unternehmen, um besser mit Stresssituationen umgehen zu können. Zudem können Sie auch solche Nahrungsmittel erkennen, die Ihre Symptome verschlimmern, und diese vom Speiseplan streichen (siehe "Ist Ihre Ernährung schuld?").
  • Lernen Sie, sich zu entspannen. Bei 34 Prozent der Personen, die unter Reizdarmsyndrom leiden, verschlimmert Stress die Symptome. Manche Patienten haben die schlimmsten Reizdarmanfälle kurz nach einer Stresssituation. Der erste Schritt, um sich zu entspannen, ist, darauf zu achten, wann die Muskeln sich anspannen, damit Sie sie bewusst wieder entspannen können.
    Dies können Sie durch progressive Muskelentspannung lernen. Bei dieser Technik müssen Sie jede Muskelgruppe im gesamten Körper anspannen und entspannen. Auf diese Weise lernen Sie, wie sich Ihre Muskeln anfühlen, wenn sie völlig entspannt sind, und es wird Ihnen leichter bewusst, wenn sie es nicht sind.
    Diese Technik hilft vielen Leuten, ihren Darm besser unter Kontrolle zu bringen. Am besten ist es jedoch, wenn Sie verschiedene Entspannungsmethoden ausprobieren, um zu sehen, was bei Ihnen am besten wirkt. Manchmal helfen schon einfache Dinge wie ein Hobby oder Lesen.
  • Denken Sie positiv. Allzu oft sehen viele Menschen die Welt in Schwarz und Weiß, statt auf die Grautöne zu achten. Solchen Menschen fällt es oft schwer, Kompromisse einzugehen, und sie erwarten von sich und anderen absolute Perfektion. Eine negative Einstellung kann einen negativen Effekt auf den Verdauungstrakt haben. Menschen mit einer gesunden Lebenseinstellung bleiben tatsächlich eher gesund und leiden nicht so oft unter Reizdarmsyndrom. Menschen, die Reizdarmsyndrom haben, können sich selbst helfen, indem sie sich mit ihren Ängsten und Sorgen auseinandersetzen und diese verstehen lernen. Ein professioneller Therapeut kann dabei helfen.
  • Stellen Sie sich eine stressfreie Umgebung vor. Die Vorstellungskraft kann ebenfalls einen positiven Einfluss haben. Schließen Sie Ihre Augen und träumen Sie von einer entspannenden Situation. Manchmal helfen Tonbänder mit entspannenden Geräuschen oder entspannender Musik dabei, sich solche Bilder vorzustellen.
  • Bewegen Sie sich. Sport verbessert die Darmtätigkeit. Das bedeutet im Prinzip, dass Bewegung dazu beiträgt, dass der Darm richtig arbeitet. Sport hilft auch dem emotionalen Wohlbefinden, da man sich auf etwas anderes als immer nur das Unwohlsein konzentriert. Der "Wohlfühleffekt" des Sports hat auch mit der Ausschüttung von Endorphinen zu tun, das sind Hormone, die Schmerzen unter Kontrolle halten. Übertreiben Sie jedoch nicht, denn zu viel Bewegung kann zu Durchfall führen. Langstreckenläufer leiden z.B. oft darunter.
  • Atmen Sie tief durch. Das ist die schnellste und einfachste Möglichkeit, den Körper zu entspannen, wenn Sie keine Zeit haben, um Sport zu treiben. Atmen Sie tief und langsam, so das der Brustkorb sich langsam und bewusst hebt und senkt.
  • Essen Sie langsamer. Wenn Sie das Essen herunterschlingen, schlucken Sie mehr Luft, was zu Blähungen führen kann. Kaugummikauen kann den gleichen Effekt haben.
  • Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten. Große Mahlzeiten und große Portionen können den Verdauungstrakt belasten und somit zu Krämpfen und Durchfall führen. Mit kleineren, häufigeren Mahlzeiten kann Ihr Körper besser umgehen.
  • Essen Sie mehr Ballaststoffe. Ballaststoffe, meist eher als Mittel gegen Verstopfung bekannt, können auch die Symptome des Reizdarms lindern. Erhöhen Sie die Ballaststoffzufuhr jedoch langsam. Während der Körper sich an die Ballaststoffe gewöhnt, kann es häufig zu Blähungen kommen, die aber nach den ersten zwei bis vier Wochen wieder verschwinden. Das wichtigste ist, bei einer ballaststoffreichen Ernährung zu bleiben. Achten Sie auch darauf, dass Sie genug trinken, besonders Wasser. Frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornbrote und -produkte sind gute Ballaststoffquellen.
  • Schränken Sie das Koffein ein. Das Koffein in Kaffee, Tee und koffeinhaltigen Limonaden kann den Darm reizen. Koffein kann zudem Sodbrennen und Bauchkrämpfe verursachen.
  • Ernähren Sie sich fettarm. Fettiges Essen lässt sich schwer verdauen. Dazu gehören fettiges Fleisch, Butter und Öle.
  • Gehen Sie vorsichtig mit Abführmitteln um. Zu häufiger Gebrauch von stimulierenden Abführmitteln kann den Darm schädigen. Abführmittel auf Magnesiumbasis sind jedoch relativ ungefährlich (außer für Menschen mit Nierenproblemen). Lesen Sie die Packungsbeilage.
  • Reduzieren Sie den Alkohol. Alkohol kann, in großen Mengen genossen, zu Durchfall führen.
  • Rauchen Sie nicht. Dies kann die Darmtätigkeit beeinflussen.
  • Gründen Sie eine Selbsthilfegruppe. Oftmals glauben Menschen mit Reizdarmsyndrom, dass sie die einzigen sind, die darunter leiden. Um solchen Menschen zu helfen, sich selbst und anderen zu helfen, sind fast überall Selbsthilfegruppen gegründet worden.

Ist Ihre Ernährung schuld?

Es gibt zwar kein bestimmtes Nahrungsmittel, das Reizdarmsyndrom verursacht, aber manche Lebensmittel können es verschlimmern. Nicht alle, die unter Reizdarmsyndrom leiden, reagieren jedoch auf die gleichen Nahrungsmittel. Hier ist eine Liste mit solchen Lebensmitteln, die zu Ihren Symptomen beitragen könnten. Testen Sie diese Nahrungsmittel, indem Sie immer nur eines auf einmal weglassen, um zu sehen, ob es Ihnen besser geht. Tragen Sie die Ergebnisse der Versuche in das Tagebuch ein.

  • Molkereiprodukte. Manche Menschen, die unter Reizdarmsyndrom leiden, haben gleichzeitig eine Laktoseunverträglichkeit. Das bedeutet, dass sie die Laktose, den Zucker in Milch und anderen Molkereiprodukten, nicht verdauen können (Joghurt und harte Käsesorten verursachen jedoch meist keine Beschwerden, weil die darin enthaltenen Bakterien bereits einen großen Teil der Laktose in Milchsäure umwandeln.) Um herauszufinden, ob Sie eine Laktoseunverträglichkeit haben, kann Ihr Arzt einen einfachen Atemtest durchführen. Wenn Sie tatsächlich diese Unverträglichkeit haben, helfen Ihnen vielleicht Laktaseenzyme, die bereits in Tablettenform und in manchen Lebensmitteln erhältlich sind, die Symptome auszuschalten. Vollmilchprodukte enthalten zudem viel Fett, was auch ein Reizstoff sein kann. Wählen Sie lieber fettarme Milchprodukte.
  • Lebensmittel, die Blähungen verursachen. Wenn Sie unter Reizdarmsyndrom leiden, wollen Sie keinen Fall
    noch mehr Blähungen. Die folgenden Nahrungsmittel können Blähungen verursachen:
  • Scharfes Essen. Verzichten Sie auf scharfe Gewürze and beobachten Sie, ob es Ihnen besser geht.
  • Weizenprodukte. Solche Menschen, die Lebensmittel mit Weizen nicht gut vertragen, sollten ihren Arzt fragen, wie Sie am besten mehr Ballaststoffe aufnehmen können. ohne Weizen zu essen.
  • Zitrusfrüchte, Von allen Obstsorten sind Zitrusfrüchte, wie z.B. Orangen und Tangerinen, die häufigsten Übeltäter.
  • Zucker. Manche Menschen, die unter dem Reizdarmsyndrom leiden, haben eine Fruktose- oder Zuckerunverträglichkeit.
  • Schokolade. Sie enthält nicht nur Koffein, sondern auch viel Zucker und Fett.
  • Zuckerfreier Kaugummi und zuckerfreie Bonbons. Besonders solche, die Sorbitol enthalten, können die Symptome verschlimmern, weil der künstliche Süßstoff nicht verdaubar ist.


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