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Diarrhö (alte Schreibweise Diarrhoe, gelegentlich auch Diarrhöe), auch bekannt als Durchfall, ist ein Zustand, bei dem der Stuhl häufiger und flüssiger als normal ist. Es kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich Infektionen, Nahrungsmittelintoleranzen oder Verdauungsstörungen. Typische Symptome von Diarrhö sind wässriger Stuhl, Bauchkrämpfe und gelegentlich Übelkeit oder Erbrechen. Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung sind wichtige Aspekte bei der Behandlung von Diarrhö , um Dehydration und Elektrolytstörungen vorzubeugen.

Weltweit erkranken pro Jahr schätzungsweise rund vier Milliarden Menschen an Durchfall, 7,5 Millionen Menschen (vor allem Kinder) sterben an den Folgen.
Die normale Frequenz (dreimal am Tag bis dreimal die Woche) und Konsistenz (kaum geformt bis hart) des Stuhlgangs unterscheiden sich zwischen verschiedenen Menschen. Auch die subjektive Einschätzung, was "normaler" Stuhlgang sei, unterscheidet sich stark. Als medizinische Definition von Durchfall bei Erwachsenen gilt ein Stuhlgewicht von insgesamt über ca. 250 g bei mehr als drei Stuhlgängen pro Tag und hohem Wasseranteil (über 75 Prozent).
Ein akuter Durchfall verläuft meist leicht und heilt ohne weitere Maßnahmen (z. B. Medikamente) ab. Schwerer und länger andauernder Durchfall dagegen kann aufgrund des Wasser-/Elektrolytverlustes gefährlich sein und einer (medikamentösen) Therapie bedürfen.
Von der Diarrhö abzugrenzen ist die Pseudodiarrhö, z. B. im Rahmen eines Reizdarmsyndroms. Dabei sind zwar Stuhlfrequenz und Wassergehalt gesteigert, das Stuhlgewicht aber nicht krankhaft erhöht. Ebenfalls kein Durchfall im eigentlichen Sinne ist die paradoxe Diarrhö mit eher vermindertem Stuhlgewicht, die Symptom eines Darmkrebs sein kann.

Therapie mit Hausmitteln

Schieben Sie es auf eine Tagesgrippe oder auf etwas, das Sie gegessen haben. Der normale Mensch leidet ein bis zweimal im Jahr unter Durchfall: häufige, wässrige Darmbewegungen, die oft von schmerzhaften Krämpfen, Übelkeit oder Erbrechen begleitet werden.
Gastroenteritis, das ist der medizinische Oberbegriff für Darmgrippe, Virusinfektionen und Lebensmittelvergiftung und der zweithäufigste Grund, nicht arbeiten zu können (Erkältung ist der häufigste).
Durchfall ist unangenehm und lästig, aber ansonsten für einen gesunden Erwachsenen keine ernste Sache. Wenn Durchfall jedoch chronisch wird, dann ändert sich die Situation. Für sehr junge Menschen, ältere Menschen oder chronisch kranke Menschen kann Durchfall gefährlich sein. Und wenn Sie nicht genug trinken, komplizieren Sie eine generell harmlose Situation.
Was verursacht Durchfall? Da Durchfall meist nur wenige Tage anhält, nehmen die Ärzte meist keine Proben, um die Ursache festzustellen. Meistens wird Durchfall durch eine Virusinfektion verursacht, gegen die Antibiotika machtlos sind. Dann müssen Sie halt ein paar Tage lang durchhalten. Der Virus befällt den Darm und veranlasst diesen, überschüssige Flüssigkeit aufzunehmen, was zu wässrigem Stuhl führt. Zusätzlich können noch Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber, Unwohlsein und sogar Symptome der oberen Atemwege, wie z.B. eine laufende Nase, hinzukommen. Ein Hinweis:
Wenn Ihre ganze Familie krank wird, aber zu unterschiedlichen Zeiten, dann ist es wahrscheinlich ein Virus. Bakterien, die in manchen Teilen der Welt den Durchfall bei Reisenden hervorrufen, können für Durchfall durch Lebensmittelvergiftung verantwortlich sein. Wenn die ganze Familie zum Picknick geht und sechs Stunden später alle krank sind, dann ist das ein klassisches Anzeichen von Lebensmittelvergiftung.
Mikroben wie Amoeba oder Lamblia, die sich im Darm niederlassen und Durchfall verursachen, der Wochen oder Monate anhält, sind viel seltener. Diese Mikroben können Sie durch verseuchtes Wasser oder verseuchte Lebensmittel sowie in öffentlichen Schwimmbädern und öffentlichen Whirlpools bekommen. Bestimme Arzneimittel, besonders Antibiotika, können als Nebenwirkung Durchfall verursachen. Weitere Übeltäter, die oft übersehen werden, sind in vielen Fällen Antacida, die Magnesium enthalten, sowie künstlicher Süßstoff wie Sorbitum.

Wenn der Durchfall nicht länger anhält, findet man die Ursache meistens nicht heraus. Die Behandlung zielt auf die Linderung der Symptome und darauf, eine Austrocknung zu vermeiden, die schlimmste Komplikation bei Durchfall. Was können Sie also tun?

  • Ausharren. Wenn Sie weder sehr jung noch sehr alt sind, und nicht unter einer chronischen Erkrankung leiden, kann es sicher genug sein, den Durchfall einfach ein paar Tage lang hinzunehmen. Obwohl es keinen definitiven Beweis dafür gibt, dass Durchfall den Körper reinigt, so dient er doch mit Sicherheit irgendeinem Zweck.
  • Trinken Sie genügend Flüssigkeit. Sorgen Sie in der Zwischenzeit dafür, dass Sie Ihren Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Gleichgewicht halten. Offensichtlich verlieren Sie bei Durchfall eine Menge Flüssigkeit, aber Sie verlieren auch Elektrolyte. Elektrolyte sind Mineralien wie Natrium und Kalium, die der Körper benötigt. So können Sie den Verlust ersetzen: Trinken Sie viel. Welche Getränke am besten sind, darüber sind die Ärzte sich nicht einig, und zwar aufgrund des Elektrolytproblems. Die Experten empfehlen jedoch einstimmig, mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu trinken, und wenn Sie Fieber haben sogar 3 Liter. Wasser enthält keine Elektrolyte, kann aber zwischendurch ruhig getrunken werden. Schwacher Tee mit ein wenig Zucker ist ein beliebtes Getränk bei Durchfall. Manche Leute empfehlen Gatorade, obwohl dieses Getränk ausgelegt ist, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, der durch Schwitzen und nicht durch Durchfall entsteht, was etwas völlig anderes ist. Manche empfehlen Limonadengetränke, aus denen die Kohlensäure entfernt wurde. Verwenden Sie jedoch nicht die Diätvariante.
    Dagegen spricht, dass viel Zucker den Durchfall verschlimmern kann, ebenso wie Koffein. Fruchtsäfte, besonders Apfel- und Pflaumensaft, haben eine abführende Wirkung, andere Säfte können jedoch in Ordnung sein. Kaufen Sie einen rezeptfreien Elektrolytersatz. Pedialyte, Rehydralyte und Ricelyte sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. Diese Mittel enthalten Flüssigkeit und Mineralien im richtigen Verhältnis.
  • Trinken Sie kalte, aber nicht eiskalte Getränke. Welches Getränk Sie auch wählen, es sollte gekühlt sein. Dadurch wirkt das Getränk weniger reizend. Sie sollten auch besser in kleinen Schlucken trinken, das schont Ihren Darm.
  • Trinken Sie ein wenig Hühnerbrühe. Jede andere Brühe wirkt aber auch. Trinken Sie die Brühe lauwarm und salzen Sie nach.
  • Legen Sie sich ins Bett. Geben Sie Ihrem Körper die Möglichkeit, den Erreger zu bekämpfen.
  • Legen Sie sich ein Heizkissen auf den Bauch. Dies lindert Bauchkrämpfe.
  • Probieren Sie Joghurt. Achten Sie darauf, dass Sie ein Produkt mit lebenden Laktobacillusskulturen kaufen, das sind freundliche Bazillen, die normalerweise im Bauch leben. Es gibt Berichte, aber noch keine Studien, die besagen, dass Joghurt wirkt. Aber schaden tut er auf keinen Fall.
  • Essen Sie leicht. Suppen und Gelatine sind leicht zu essen. Speisen wie Reis, Nudeln und Bananen. Kartoffeln, Toast, gekochte Möhren und enthäutetes, entfettetes Hähnchen sind ebenfalls leicht verdaulich.
  • Nehmen Sie das rosa Zeug. Den Durchfall mit einem rezeptfreien Medikament zu bekämpfen ist nicht das Beste für Ihren Körper. Durchfall bedeutet wahrscheinlich, dass Ihr Körper versucht, einen ärgerlichen Erreger zu bekämpfen. Wenn Sie es aber doch für nötig halten, dann ist Pepto Bismol wahrscheinlich das sicherste rezeptfreie Mittel gegen Durchfall. Studien haben gezeigt, dass dieses Mittel zudem eine leicht antibakterielle Wirkung haben kann, die wohl am nützlichsten bei Reisedurchfall ist, weil dieser Zustand durch Bakterien verursacht wird. (siehe der Artikel über Reisedurchfall).
  • Nehmen Sie Kaopectate oder Imodium A-D. Sie sind mit Sicherheit besser beraten, ohne Durchfallmedikamente auszukommen. Wenn Sie jedoch unbedingt Linderung haben müssen, können Sie eines dieser rezeptfreien Medikamente versuchen. Imodium A-D verlangsamt die Darmbewegung, Kaopectate absorbiert Flüssigkeit. Diese Medikamente sind nicht für ältere Patienten empfehlenswert, da reduzierte Darmbewegung bei einer Infektion gefährlich sein und zu schlimmeren Problemen führen kann.
  • Meiden Sie Milchprodukte. Meiden Sie Milch und andere Milchprodukte wie Käse während des Durchfalls, sowie ca. eine bis drei Wochen danach. Der Dünndarm, wo die Milch verdaut wird, wird durch den Durchfall etwas angegriffen und funktioniert in der ersten Zeit danach nicht so gut. Milch hört sich zwar wohltuend an, kann den Durchfall aber eigentlich sogar verschlimmern.
  • Streichen Sie das Koffein. Ebenso wie Koffein Ihr Nervensystem stimuliert, so kann es auch die Darmtätigkeit anregen. Und das wollen Sie ja bei Durchfall gerade vermeiden.
  • Sagen Sie nein zu Süßigkeiten. Hohe Zuckerkonzentrationen können Durchfall verschlimmern. Der Fruchtzucker im Obst kann dasselbe bewirken.
  • Meiden Sie fettige oder ballaststoffreiche Speisen. Solche Speisen kann Ihr Darm im Moment schwer verdauen. Er braucht leicht verdauliche Lebensmittel.

Siehe auch Reisediarrhö

Jung und Alt

Für die meisten Menschen ist Durchfall nichts anderes als eine Unannehmlichkeit. Aber für sehr junge und here Menschen kann er lebensbedrohend, sogar tödlich sein.
Warum ist Durchfall für diese Leute so gefährlich? Kleine Kinder haben ein wesentlich geringeres Blutvolumen. Was für einen Erwachsenen ein geringer Flüssigkeitsverlust ist, macht bei Kindern unheimlich viel aus. Bei einem Erwachsenen kann Dehydration Tage dauern, bei einem Kind Stunden bis Tage und bei einem Neugeborenen Sekunden bis Minuten. Aus diesem Grund sterben in vielen Ländern der Welt so viele Kinder an Durchfall.
Wenn Ihr Kind Durchfall hat, rufen Sie beim ersten dünnen Stuhl sofort den Arzt.
Durchfall kann bei Säuglingen schwerer zu erkennen sein. Neugeborene können zwischen 6 und 9 mal am Tag Stuhlgang haben. Wenn die Babys gestillt werden, ist der Stuhl auch dünnflüssiger. Aber Eltern lernen in der Regel schnell, wie der normale Stuhl ihres Babys aussieht. Wenn er flüssiger wird, explodiert oder anders riecht, ist es wahrscheinlich Durchfall. Das beste Mittel, um Durchfall bei Säuglingen zu vermeiden ist Stillen. Das Kolostrum (die Vormilch, eine besondere Milch, die während der ersten Lebenstage des Babys produziert wird) enthält massenweise Antikörper und weiße Blutkörperchen, die sofort vom Magen-Darm Trakt des Kindes aufgenommen werden. Dadurch wird späteren Infektionen des Magen Darm Traktes vorgebeugt.
Durch Stillen wird zudem die Gefahr einer bakteriellen Infektion reduziert, da keine Flaschen gewaschen werden müssen. Und Säuglingsmilch selbst kann auch allergische Reaktionen auslösen, wozu auch Durchfall gehört. Durchfall ist bei Kindern über 18 Monaten nicht mehr so gefährlich, Sie sollten aber trotzdem immer damit zum Arzt gehen. Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie Sie Ihr Baby behandeln sollten und was Sie ihm geben können, um Dehydration und Elektrolytungleichgewicht zu verhindern. Wenn die Kinder das achte Lebensjahr erreicht haben, kann man ihren Durchfall wie den eines Erwachsenen behandeln.

Ältere Menschen dürfen ebenfalls nicht zu viel Flüssigkeit verlieren. Das liegt daran, dass sich ihr Kreislauf mit zunehmendem Alter verändert hat. In den Blutgefäßen des Körpers härten die Arterien aus: der niedrigere Blutdruck, der durch Flüssigkeitsverlust entsteht, bedeutet, dass nicht genug Druck da ist, um das Blut durch den Körper zu pumpen.
Dadurch sind ältere Menschen anfälliger für einen Schlaganfall, einen Herzanfall, oder Nierenversagen. Wenn ältere Menschen Durchfall haben, ist es oft schwer zu sagen, ob sie dehydriert sind oder nicht. Ältere Menschen erkennen das Durstgefühl nicht so gut. Es kann auch sein, dass sie sich nicht so gut selbst etwas zu trinken holen können, wenn sie Durst haben. Hautveränderungen, die ein Hinweis auf Dehydration sein können, sind auf gealterter Haut schlechter zu erkennen. Der beste Hinweis: Uriniert die ältere Person noch alle ein- bis zwei Stunden?
Wenn Sie älter und gesund sind, aber schon mal unter kongestiver Herzinsuffizienz gelitten haben und/oder harntreibende Mittel nehmen, sollten Sie unmittelbar bei Beginn des Durchfalls Ihren Arzt anrufen. Der Arzt ändert dann vielleicht die Dosierung Ihres harntreibenden Mittels, da Ihnen dies noch mehr Flüssigkeit entzieht.
Ironischerweise kann die medizinische Versorgung älterer Menschen auch Durchfall verursachen. Sie nehmen öfter Antibiotika, die als Nebenwirkung Durchfall haben. Ältere Menschen sind ebenfalls anfälliger für Verstopfung und nehmen vielleicht auf eigene Faust oder auf Empfehlung Ihres Arztes verschiedene Abführmittel, die letzten Endes zu Durchfall führen können. Etwa die Hälfte aller Fälle von Durchfall bei älteren Menschen werden durch Infektionen ausgelöst, wobei die meisten von einem Virus verursacht werden.

Wenn Durchfall einfach nicht verschwindet

Manchmal bleibt der Durchfall wochenlang. In solchen Fällen wird der Durchfall durch ein ernsteres Problem verursacht. Ihr Arzt kann den Grund feststellen. Hier sind einige Möglichkeiten:

  • Laktoseunverträglichkeit. Wenn Sie jedes mal, wenn Sie ein Glas Milch trinken, Durchfall bekommen, leiden Sie vielleicht unter einem Zustand, bei dem Ihr Körper die Laktose, dh. den Zucker in Milch und Milchprodukten, nicht verdauen kann. Dies ist der häufigste Grund für chronischen Durchfall. Meiden Sie Milch, nehmen Sie jedoch ein Kalziumpräparat.
  • Zöliakie. In diesem Fall können Sie das Gluten, einen Teil des Weizens, nicht verdauen.
  • Reizdarmsyndrom. Bei diesem Syndrom spielen Emotionen eine große Rolle und Durchfall kann sich mit Verstopfung abwechseln. Das klassische Beispiel ist der junge Erwachsene, der am Morgen einer wichtigen Prüfung Durchfall bekommt.
  • Parasiteninfektionen. Wie schon erwähnt, können sich diese Infektionen unendlich hinziehen.
  • Crohn-Krankheit oder ulzeröse Kolitis. Diese Erkrankungen sind sehr ähnlich und niemand kennt die Ursachen. Das Ergebnis ist eine Entzündung des Darms und Durchfall, oft zusammen mit Schmerzen.
  • Allgemeine Erkrankungen. Chronischer Durchfall kann auch eine Komplikation anderer Krankheiten, wie z.B. Diabetes, Sklerodermie und Schilddrüsenüberfunktion sein.
  • Krebs. Es ist zwar kein schöner Gedanke, aber eines der Warnzeichen von Tumoren im Darm ist Durchfall. besonders, wenn Blut im Stuhl ist.

Wenn Sie einen Arzt aufsuchen sollten

  • Wenn Sie Blut im Stuhl entdecken, sollten Sie sofort zum Arzt gehen.
  • Wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie austrocknen oder dehydrieren, sollten Sie medizinische Hilfe beanspruchen.
  • Die Anzeichen: Schwindelgefühl beim Aufstehen, spärlicher und stark gelber Urin, starker Durst, trockene Haut. Kinder weinen dann oftmals ohne Tränen.
  • Wenn Sie Fieber oder Schüttelfrost haben oder der Durchfall länger als 48 bis 72 Stunden anhält, sollten Sie zum Arzt gehen.
  • Wenn sehr junge oder ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen Durchfall bekommen, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.


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