Lebensmittelvergiftung (auch Nahrungsmittelvergiftung genannt) im medizinischen Kontext bezeichnet eine akute Erkrankung, die durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Getränken ausgelöst wird. Sie tritt auf, wenn Nahrung oder Wasser mit schädlichen Bakterien, Viren, Parasiten oder deren Toxinen belastet ist. Zu den häufigsten Erregern gehören Salmonellen, Escherichia coli (E. coli), Listerien, Campylobacter und Noroviren.
Allgemeine Beschreibung
Eine Lebensmittelvergiftung entwickelt sich typischerweise nach dem Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln, die entweder während der Produktion, Lagerung oder Zubereitung kontaminiert wurden. Die Symptome können stark variieren, je nach Erreger und dem Zustand des Immunsystems der betroffenen Person.
Häufige Ursachen einer Lebensmittelvergiftung sind:
- Bakterien: Einige Bakterien, wie Salmonellen, produzieren Toxine, die den Verdauungstrakt schädigen. Sie finden sich häufig in rohem Geflügel, Eiern und ungewaschenem Gemüse.
- Viren: Noroviren oder Hepatitis-A-Viren können durch kontaminierte Lebensmittel übertragen werden.
- Parasiten: Giardia oder Toxoplasma gondii können durch verunreinigtes Wasser oder Fleisch verbreitet werden.
Die Inkubationszeit – die Zeit zwischen der Aufnahme des kontaminierten Lebensmittels und dem Auftreten der Symptome – kann je nach Erreger von Stunden bis Tagen variieren.
Symptome, Therapie und Heilung
Symptome
Die typischen Symptome einer Lebensmittelvergiftung sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Bauchkrämpfe
- Fieber
- Kopfschmerzen In schweren Fällen kann es zu Dehydrierung, Blut im Stuhl oder anhaltendem Erbrechen kommen, was eine ärztliche Behandlung erforderlich macht.
Therapie
Die Behandlung hängt von der Schwere der Symptome ab. In den meisten Fällen reicht es aus, die Erkrankung symptomatisch zu behandeln:
- Flüssigkeitszufuhr: Um den Flüssigkeitsverlust durch Durchfall und Erbrechen auszugleichen, ist eine ausreichende Hydratation entscheidend.
- Schonung des Magen-Darm-Trakts: Leichte, gut verträgliche Nahrungsmittel (wie Zwieback oder Bananen) können helfen.
- Medikamente: In schweren Fällen oder bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika erforderlich sein. Antiemetika (gegen Übelkeit) oder Antidiarrhoika (gegen Durchfall) werden manchmal verschrieben.
Therapie mit Hausmitteln
Jeder, der schon einmal einen schweren Fall von Lebensmittelvergiftung hatte, kann bestätigen, dass das in dermaßen furchtbares Erlebnis ist, dass man es nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünschen würde. Nicht nur, dass es so scheint als wolle alles, was man in den letzten 24 Stunden gegessen hat, an beiden Enden des Körpers gleichzeitig wieder heraus, man hat auch Krämpfe und Schmerzen, die einen wünschen lassen, sich in einer Höhle zu verkriechen und zu sterben.
Die gute Nachricht ist, dass eine Lebensmittelvergiftung selten lebensgefährlich ist. In den meisten Fällen ist sie innerhalb von 24 Stunden vorüber und Sie fühlen sich wieder genau so gut wie neu. Die schlechte Nachricht ist, dass, wenn Sie einmal angefangen hat, sie kaum zu bremsen ist und man bis zum Ende durchhalten muss. Die hier aufgeführten Tips können jedoch Ihre Beschwerden lindern und die Dauer der Symptome verkürzen.
- Geben Sie Ihrem Körper Flüssigkeit zurück. Wenn Ihr Magen es toleriert, nehmen Sie weiter Flüssigkeiten zu sich, besonders wenn Sie unter Durchfall leiden. Manchmal haben die Leute das Gefühl, dass, wenn Sie mehr trinken, Sie mehr erbrechen müssen oder verschlimmerten Durchfall bekommen. Aber dennoch verlangt diese Krankheit akute Hydratisierung Selbst wenn Sie ein bisschen mehr Durchfall bekommen, wird es Ihnen besser gehen, wenn Sie mehr getrunken haben. Im Falle eine Dehydrierung fühlen Sie sich noch schlechter. Nehmen Sie Galatinhaltiges, koffeinfreie Limonade, koffeinfreien Tee mit Zucker oder einfaches Wasser.
- Vermeiden Sie fette oder stark gewürzte Speisen. Wenn Ihr Magen gereizt ist, bringt Sie fettes oder stark gewürztes Essen sofort wieder auf die Toilette zurück. Wenn Sie hungrig sind, ist es wahrscheinlich am besten, bei klarem Wasser, einfachem Toast, Kartoffelpüree, Bananen oder anderen leichtverdaulichen Lebensmitteln zu bleiben.
- Lassen Sie es "ruhig heraus". Wenn Sie sich mit verdorbenem Essen infiziert haben und Ihr Magen mit Durchfall oder Erbrechen reagiert, können Sie ruhig den Impulsen Ihres Körpers vertrauen. Gehen Sie nicht gleich hin und besorgen sich Medikamente gegen Durchfall. Wenn etwas in Ihrem Verdauungssystem ist, wird es Ihnen schneller besser gehen, wenn Sie es herauslassen. Dasselbe gilt bei Erbrechen: Warten Sie ein bisschen, bevor Sie etwas einnehmen. Ihr Magen möchte nicht noch mehr da unten haben. Wenn Sie ihm die Möglichkeit geben, sich auszuruhen, wird er sich für gewöhnlich selbst regenerieren.
- Vorsicht mit Schmerzmitteln. Manche Menschen machen den Fehler, verschriebene oder rezeptfreie Schmerzmittel einzunehmen, um Ihre Beschwerden bei Magen-und Darmkrämpfen zu lindern. Viele dieser Medikamente haben die Nebenwirkung, den Magen oder Magen-/Darmtrakt noch mehr zu reizen. Die einzige Ausnahme ist Parazetamol. Medikamente, die Aspirin oder Ibuprofen enthalten, sind strikt zu meiden, wenn Ihr Magen gereizt ist.
- Versuchen Sie es mit einer Wärmflasche. Was bei Magenkrämpfen helfen kann, ist, eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen. Passen Sie auf, dass sie nicht zu heiß ist!
- Behandeln Sie es wie eine Magen-Darmgrippe. Wie bei einer Magen-Darmgrippe gibt es wirklich nicht viel, was man machen kann, außer gut zu sich selbst zu sein und abzuwarten. Sagen Sie Ihre Verabredungen ab, ruhen Sie sich aus, nehmen Sie es leicht und trösten Sie sich damit, dass es garantiert vorübergehen wird, wahrscheinlich innerhalb von 24 Stunden.
- Füllen Sie Ihren Kaliumhaushalt wieder auf. Erbrechen und Durchfall können zu einer Erschöpfung Ihres Kaliumhaushaltes führen, was Ihr Befinden noch verschlechtert. 24 Stunden nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind (und Sie sich hoffentlich schon besser fühlen), kann Sie ein Fitnessdrink oder eine Banane "wieder aufmöbeln".
- Melden Sie es dem Gesundheitsamt. Wenn Sie die einzige Person sind, die durch Lebensmittel die möglicherweise verdorben waren, infiziert wurde, ist es wahrscheinlich nicht nötig, Ihren Zustand zu melden. Wenn Sie jedoch mit einer Gruppe von Leuten in einem Restaurant oder einer Gaststätte gegessen haben und mehr als einer von Ihnen krank wurde, melden Sie es dem Restaurant, Ihrem Arzt oder dem örtlichen Gesundheitsamt. Wenn sich herausstellt, dass es sich um eine ansteckende Krankheit, wie z.B. die Ruhr handelt, wird das Gesundheitsamt sie ausfindig machen wollen.
Vorbeugen ist die beste Medizin
Der beste Weg, eine Lebensmittelvergiftung zu behandeln, ist zunächst einmal, sie gar nicht erst zu bekommen. Wenn Sie auch keinen Einfluss auf die Bedingungen in den Restaurants, die Sie besuchen, nehmen können, so können Sie doch einige Vorsorgemaßnahmen in Ihrem eigenen Haushalt treffen. Angerichtete Speisen, wie z.B. Kartoffelsalat, Krautsalat mit Dressing und andere Speisen, die Milchprodukte enthalten, sind eine geeignete Brutstätte für Bakterien; besonders wenn sie nicht gut gekühlt gehalten werden, oder wenn sie erst warm und dann gekühlt werden. Picknicks im Sommer sind bekannt dafür, solche Bedingungen zu bieten.
Ein anderes Problem kommt an Feiertagen auf, wenn die Leute gerne Stunden, bevor die Gäste eintreffen, ihren Braten auftauen oder ihren Truthahn füllen und diese Lebensmittel so lange Zeit aus dem Kühlschrank nehmen. Sorgen Sie dafür, dass verderbliche Speisen immer kalt bleiben. Braten Sie Geflügel, Schweinefleisch und Rindfleisch sehr gut durch und waschen Sie Ihre Hände und Utensilien mit Seife und sehr heißem Wasser ab, nachdem Sie Fleisch damit geschnitten haben.
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
In seltenen Fällen kann eine Lebensmittelvergiftung ausgesprochen gefährlich sein. Wenn Sie schwere Krämpfe haben, sich schwach oder schwindelig fühlen oder überhaupt nichts bei sich behalten können, wird es Zeit, den Arzt oder die Notfallabteilung eines Krankenhauses aufzusuchen.
Dasselbe gilt auch, wenn Sie über 39° Celsius Fieber haben, wenn Sie ohnmächtig werden, die Syndrome länger als 48 Stunden anhalten oder Sie Blut in Ihrem Stuhl oder im Erbrochenen entdecken. Andere Symptome, die einen Notfall signalisieren, sind
- Lähmungserscheinungen,
- Doppelsehen,
- Atemlosigkeit oder
- Muskelschwäche.
Heilung
Die meisten Lebensmittelvergiftungen heilen innerhalb von wenigen Tagen bis einer Woche vollständig aus, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. In seltenen Fällen können jedoch Komplikationen wie Nierenversagen (z. B. bei E. coli-Infektionen) auftreten. Bei Risikogruppen wie Kleinkindern, älteren Menschen oder immungeschwächten Personen kann die Heilung länger dauern oder intensivere medizinische Betreuung erfordern.
Anwendungsbereiche
- Hygienestandards: In der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sind strenge Hygieneregeln notwendig, um Kontaminationen und das Risiko von Lebensmittelvergiftungen zu minimieren.
- Lebensmittelüberwachung: Gesundheitsbehörden überwachen die Lebensmittelsicherheit und führen Rückrufaktionen durch, wenn kontaminierte Produkte entdeckt werden.
Zusammenfassung
Eine Lebensmittelvergiftung ist eine akute Erkrankung, die durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder Getränken verursacht wird. Sie zeigt sich vor allem durch Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall und wird meist durch Bakterien, Viren oder Parasiten ausgelöst. In den meisten Fällen heilt die Erkrankung ohne bleibende Folgen aus, kann aber in schweren Fällen medizinische Intervention erfordern.
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